Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)
herauszubringen. „Und wenn ich mich weiterhin für dich entscheide?“
Er sah sie warnend an. „Du kannst mir nicht mit Erfolg nachstellen.“
„Dann sind wir also nicht länger verlobt?“
„Es tut mir leid, Francesca. Es war ein Fehler“, antwortete er leise, während sein Blick zu dem achtkarätigen Diamantring an ihrem Finger wanderte. „Der sollte besser in einem Safe liegen.“
Sie wollte Hart zurückgewinnen, daran gab es keinen Zweifel. Aber sie wusste nicht, wie sie vorgehen sollte. Vielleicht war Ehrlichkeit die beste Lösung. „Deinen Ring werde ich bis ins Grab tragen.“
Er hob gleichgültig die Schultern. „Diese Entscheidung liegt wohl ganz allein bei dir.“
Ohne von dem in atemberaubendem Feuer strahlenden Diamanten aufzusehen, erklärte sie mit sanfter Stimme: „Ich werde uns nicht aufgeben.“
„Doch, das wirst du.“
Ihr Kopf zuckte hoch, als sie seine Worte hörte.
„Du wirst schon bald Vernunft annehmen, Francesca, weil ich nicht länger meine Überzeugungs- und Verführungskünste auf dich wirken lasse.“
Er war der mächtigste Mann, den sie kannte. Und selbst wenn er sie doch noch liebte, bedeutete das nicht, dass er seinen Entschluss je wieder rückgängig machen würde. Die Ironie des Ganzen war, dass seine Gründe durch und durch moralisch waren, während er von sich behauptete, völlig unmoralisch zu sein.
Schweigen hatte sich breit gemacht. Hart stand immer noch am Fenster hinter Ricks Schreibtisch, sie mitten im Zimmer. Es war ihr nicht länger möglich, zu ihm zu gehen, ihn am Arm zu fassen oder seine Hand zu nehmen, das auszusprechen, was ihr gerade durch den Kopf ging. Zwischen ihnen war eine Kluft entstanden, nachdem er einen Schlussstrich unter ihre Beziehung gezogen hatte, und es kam ihr vor, als würde sich ein ganzer Ozean zwischen ihnen erstrecken. Wieder ging ihr ein schrecklicher Schmerz durchs Herz, aber sie glaubte niemals aufzuhören, ihn zu lieben. Schließlich ließ sich auch der größte Ozean überwinden.
Es klopfte an der Tür, und Rick warf einen Blick ins Zimmer. Nachdem er Hart und sie angesehen hatte, kehrte er in sein Büro zurück. „Da ihr euch nicht gegenseitig an die Gurgel gegangen seid, darf ich wohl annehmen, dass ihr erste Fortschritte gemacht habt, richtig?“
Francesca fühlte sich hundeelend. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Zugegeben: Sie hatten wohl zumindest eine Art Waffenstillstand erreicht. Dass Hart ihr bei den Ermittlungen helfen wollte, bedeutete, dass sie beide eng zusammenarbeiten würden. Es gab noch Hoffnung. Es war noch nicht vorüber.
„Ich bin hergekommen, um meine Dienste bei diesen Nachforschungen anzubieten“, erklärte Hart und ignorierte sowohl Ricks überraschte Miene als auch dessen besorgten Blick, den er Francesca zuwarf. „Übrigens, ich habe all meine Privatdetektive gefeuert. Es wird wohl Zeit, dass ich die Ärmel hochkrempele und diese Angelegenheit ein für alle Mal aus der Welt schaffe.“
„So gern ich dein Angebot ablehnen würde“, gab Rick zurück, „werde ich alle Hilfe in Anspruch nehmen, die ich bekommen kann. Niemand hat bessere Kontakte zur Kunstszene dieser Stadt als du. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Kunsthändler mit Freuden die Gelegenheit wahrnehmen, dir zu helfen. Wir wollen als Erstes mit Daniel Moore sprechen. Ich gehe davon aus, dass du seine Schilderungen bestätigen oder widerlegen kannst.“
„Ich war heute Morgen in seiner Galerie.“
Francesca sah ihn überrascht an.
„Ich hatte noch nie von dieser Galerie gehört“, redete Hart weiter. „Die Arbeiten dort sind ziemlich kommerziell und minderwertig. Moore hat keine Ahnung von Kunst. Möglicherweise ist er ein Scharlatan, der nur auf das schnelle Geld aus ist.“
„Das ist eine gewagte Schlussfolgerung“, wandte Rick ein.
„Ja, ich weiß. Aber mit der Zeit wird sich schon zeigen, ob meine Folgerung zutrifft oder nicht.“
„Vielleicht hat Moore unseren Dieb ja in die Galerie gelassen“, überlegte Francesca. „Womöglich hat er dafür Geld bekommen. Mir wäre es jedenfalls recht, wenn endlich eine Lösegeldforderung einginge.“
Rick runzelte die Stirn. „Sei lieber vorsichtig mit deinen Wünschen!“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Dieb nicht versuchen wird, mich zu erpressen“, sagte sie und blickte Hart an. „Ich habe so ein Gefühl, dass ein Schreiben so gut wie auf dem Weg ist.“
„Wenn der Dieb mit dem Porträt Geld machen wollte, hätte er das schon
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