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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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bei Kerzenschein zu Abend gegessen, anschließend hatte er sie in seinen Armen gehalten. „Hör bitte auf damit! Du tust mir fortwährend weh, und selbst, wenn du das nicht mit Absicht tun solltest, habe ich eine solche Behandlung nicht verdient.“
    Zwar kniff er gereizt die Augen zusammen, doch sie redete einfach weiter. „Selbst wenn sich an unserer Situation nichts ändern sollte – was ich mich zu glauben weigere –, werde ich auch weiterhin in Kriminalfällen ermitteln. Das ist meine Leidenschaft, und es ist mein Beruf. Und selbst wenn dein Bruder eines Tages nicht mehr Police Commissioner sein sollte, werde ich immer noch Verbrechen aufklären und den Opfern helfen.“ Sie unterbrach sich, um Luft zu holen. „Nachdem du mich gestern Abend weggeschickt hast, habe ich beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mir blieb ja auch kaum eine andere Wahl. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Dieb mich und meine Familie ruiniert. Du hast mir die kalte Schulter gezeigt, als ich dich um Hilfe bat, also habe ich mich an Rick gewandt.“ Harts Gesicht zeigte keine Regung. „Hier findet keine romantische Begegnung statt, Calder! Wir sprechen über den Fall. Für mich steht sehr viel auf dem Spiel.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: „Rick würde mir nie seine Hilfe verweigern, aber das weißt du ja.“
    Harts Miene verfinsterte sich ein wenig mehr. „Ich weiß, mein Bruder würde dich unter keinen Umständen im Stich lassen. Er besitzt nicht nur Anstand, er ist auch loyal. Ich bin mir sicher, ihr beide werdet den Täter entlarven und verhaften. Früher oder später gelingt euch das ja immer.“ Sein Mundwinkel zuckte.
    Wenn er unverändert wütend auf sie war, warum war er dann noch hier? Der einzige Schluss, den sie daraus ziehen konnte, war der gleiche wie am gestrigen Tag: In Wahrheit fühlte er sich zutiefst verletzt, und seine Gemeinheiten und der Zynismus waren nur seine Art, den Schmerz zu überdecken.
    Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, was es zu bedeuten hatte, wenn sie sich irrte. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie mit ihm einen mächtigen Verbündeten verloren hatte – einen Mann, der für sie die sicherste Zuflucht darstellte, die sie sich wünschen konnte, und der sie vor aller Unbill beschützt hatte.
    „Können wir uns bitte unter vier Augen unterhalten, Calder?“, bat sie.
    Als er daraufhin die Arme vor der Brust verschränkte, wusste sie, dass er eingelenkt hatte. „Fünf Minuten“, antwortete er. „Aber ich warne dich! Ich weigere mich, auf flehentliche Beschwörungen einzugehen. Wir sind fertig miteinander.“
    Bragg stockte der Atem, und Francesca musste abermals gegen ihre Tränen ankämpfen. „Ich will mit dir reden, nicht um Verzeihung betteln. Und ich werde auch nicht zu dir gekrochen kommen.“
    „Gut“, meinte er nur. „Ich bin nämlich nicht in der Laune, zu verzeihen und zu vergeben. Und Frauen, die angekrochen kommen, sind noch schlimmer als solche, die in Tränen ausbrechen.“
    „Dann werde ich mich mal auf die Suche nach einer Akte machen“, sagte Bragg und sah sie dabei besorgt an. Sie wollte ihm mit einem Lächeln versichern, dass alles in Ordnung war, doch das brachte sie einfach nicht zustande.
    Er verließ das Büro, und sofort machte sich erdrückende Stille breit.
    Francesca ging an Hart vorbei, um die Tür zu schließen. Dabei spürte sie die gewaltige körperliche Präsenz, die er ausstrahlte, nur allzu deutlich. Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Ich werde dich immer lieben.“
    „Hör auf damit!“
    „Warum kann ich nicht meine Gefühle zum Ausdruck bringen? Mir ist längst klar, dass es tatsächlich vorbei ist, falls du mich wirklich nicht geliebt hast, wie du es seit gestern Abend behauptest. Ich werde dir nicht nachlaufen, Hart, und ich werde dich auch nicht um deine Zuneigung anbetteln. Aber selbst wenn unsere vergangene Beziehung nur eine Lüge war und du mich nie geliebt hast, werde ich immer deine Freundin bleiben.“ Seine Augen weiteten sich überrascht. Endlich hatte sie ihm eine ehrliche Reaktion entlocken können! „Wie du siehst, kann ich noch immer deine gute Seite ausmachen“, fügte sie leise an.
    „Wag es ja nicht!“
    Sie verstummte und sah mit an, wie er vor Wut explodierte und sich gleich wieder unter Kontrolle brachte. Dabei musste sie ihr eigenes rasendes Herz bändigen, während ihr mit einer Mischung aus Erleichterung und Begeisterung klar wurde, dass ihr unerschütterlicher Glaube an ihn

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