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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Lippe, während sie ihre Schwester ansah. „Aber heute Abend werde ich Harts Ehefrau sein.“
    Plötzliches Verlangen überkam sie. Stunden hatte sie in seinen Armen verbracht … und in seinem Bett. Doch er hatte sich beharrlich geweigert, mehr zu tun, als sie an sich gedrückt zu halten. Aus einem unerklärlichen Grund wollte er sich ihr gegenüber absolut ehrbar verhalten.
    Connie lächelte wissend. „Als deine Schwester weiß ich, du hast es irgendwie geschafft, deine Leidenschaft zu bremsen. Ich freue mich ja so für dich, Fran! Hart ist völlig von dir hingerissen. Er ist ein so guter Fang, und du bist bis über beide Ohren in ihn verliebt. Gott allein weiß, wie Mutter und ich es geschafft haben, diesen Empfang innerhalb von nur zwei Wochen auf die Beine zu stellen!“
    Diese Worte brachten Francesca zum Lachen und ließen ihre Sorgen verschwinden. Plötzlich konnte sie nur noch daran denken, wie Hart sie mit seinem düsteren, eindringlichen Blick betrachteten würde, während sie auf den Altar zuschritt. „Und vor allem weiß nur Gott, wie es euch gelungen ist, Vater innerhalb von nur zwei Wochen umzustimmen, damit er mit der Heirat einverstanden ist.“
    „Ich glaube, das war Harts Werk“, sagte Connie. „Neil hat die beiden gesehen, wie sie im Delmonico's zu Mittag gegessen haben. Er erwähnte übrigens, Vater habe auf ihn wie vom Schlag getroffen gewirkt.“
    Unwillkürlich biss sich Francesca auf die Lippe. Ihr gegenüber hatte Hart kein Wort davon erwähnt, dass er sich vor der Abreise nach Chicago mit ihrem Vater treffen wollte. Aber wie es schien, hatte er genau das getan. Sie wusste, was für ein geschickter Verhandlungspartner er sein konnte. Offenbar war es ihm gelungen, Andrew Cahill um den Finger zu wickeln. Und das, wo ihr Vater selbst ein Fuchs war, wenn es ums Verhandeln ging, hatte er sich doch vom kleinen Metzger zum Herrn über ein Fleischimperium hochgearbeitet.
    „Hast du deinen Verlobten eigentlich schon gesehen, seit er zurück in New York ist?“
    „Vorgestern haben wir ganz wunderbar zu Abend gegessen.“ Sie errötete, als sie nur daran dachte.
    „Ich wünschte, wir hätten gestern noch eine kleine Feier für dich organisieren können“, meinte Connie. „Aber es war bereits schwierig genug gewesen, alle Vorbereitungen für die Hochzeit zu erledigen.“ Jemand klopfte an die geschlossene Salontür, und sie drehte sich um und fasste nach dem Türknauf.
    „Hart hat gestern Abend seinen Junggesellenabschied gefeiert“, murmelte Francesca.
    „Ich will nichts darüber hören“, rief Connie hastig, während sie rote Wangen bekam.
    „Ich auch nicht“, log Francesca. In Wahrheit konnte sie es gar nicht erwarten herauszufinden, wohin man mit ihm gegangen war und für welche Art von Unterhaltung man gesorgt hatte.
    „Miss Cahill?“ Jonathon kam mit einem Umschlag in der Hand auf sie zu. „Das hier wurde soeben für Sie abgegeben. Man sagte mir, ich solle es Ihnen direkt bringen und ausschließlich Ihnen überreichen, niemandem sonst.“
    Ein Blumenstrauß hätte Francesca nicht überrascht, dieser Umschlag dagegen umso mehr. Was sich wohl darin befinden mochte? Und warum hatte man ihn ihr überbracht, anstatt ihn mit der Post zu senden? Connie warf einen Blick auf den Umschlag und wurde blass.
    Francesca entging diese Reaktion nicht, während sie nach dem Umschlag griff. Dann erschrak sie selbst. Der Brief war nicht an sie adressiert. Stattdessen stand in Großbuchstaben ein einziges Wort darauf geschrieben:

    EILT.
    Unbehagen überkam sie, und Connie sagte hastig: „Fran, mach ihn nicht auf!“
    Doch nachdem Jonathon wieder gegangen war, drehte sie den Brief um. Kein Absender.
    „Das ist ein neuer Fall!“, rief ihre Schwester aufgeregt. „Du heiratest heute, Fran! Mach ihn nicht auf!“
    „Ich werde heute nicht mit Ermittlungen zu einem neuen Fall beginnen, Con“, gab Francesca ruhig zurück, dann ging sie zum Fenster, scheinbar um mehr Licht zu haben. Tatsächlich jedoch wollte sie nicht, dass ihre Schwester vor ihr einen Blick auf den Inhalt werfen konnte.
    Im Umschlag steckte folgende Einladung:
    Eine private Vorschau auf die Werke von Sarah Channing
    am Samstag, den 28. Juni 1902
    zwischen 13 und 16 Uhr
    No. 69 Waverly Place, New York City.
    Ihre Beine wollten unter ihr wegknicken. Voller Entsetzen starrte sie auf die Einladung.
    „Was ist los?“ Connie kam zu ihr geeilt. „Ist jemand gestorben?“
    Rasch drückte Francesca die Karte an ihre Brust, damit ihre

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