Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
sie vielleicht fürs Wochenende haben wollen.“
    „Das ist sehr nett von ihnen“, gab Julia knapp zurück und nahm ihr den Kleiderbeutel ab. Wie stets war sie in ihrem maßgeschneiderten blassblauen, mit Aquamarinen geschmückten Kleid Eleganz und Erhabenheit in Person. „Bette, hängen Sie das bitte in Francescas Zimmer auf“, sagte sie zu einem Dienstmädchen, das soeben vorbeikam, dann wandte sie sich wieder Maggie zu. „Francesca ist nicht zu Hause.“
    „Ich weiß“, antwortete sie und errötete unter dem stechenden Blick ihres Gegenübers. „Mr Cahill kam mir entgegen, als ich hier eintraf.“ Dann fügte sie hastig an: „Ich wollte Ihnen noch sagen, wie erleichtert ich bin, dass Francesca am Samstag nichts Schlimmes zugestoßen ist.“
    Julias Gesicht nahm einen sanfteren Zug an. „Ja, ich weiß. Sie sind eine gute Seele, Maggie.“
    „Francesca und Mr Hart werden sicher bald neue Pläne schmieden“, fuhr sie fort, während ihr Blick an Julia vorbei durch den Flur wanderte. Sie hatten nicht darüber gesprochen, doch sie ging davon aus, dass Evan in Kürze die Stadt für den Rest des Sommers verlassen würde, wie es die gesamte Oberschicht zu tun pflegte. Dass er überhaupt noch hier war, lag einzig an Francescas geplanter Hochzeit.
    Sie fragte sich, ob sie Julia wohl irgendwie bitten konnte, ein paar Worte mit Evan wechseln zu dürfen.
    „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“, fragte Julia in diesem Moment in energischem Tonfall.
    Sie weiß Bescheid, ging es Maggie voller Entsetzen durch den Kopf, aber sie brachte dennoch ein Lächeln zustande. „Nein, ich wollte nur zusehen, dass Francesca ihre neue Bluse zeitig für den Feiertag hat. Sie ist mit Joel unterwegs und ermittelt in ihrem neuen Fall. Joel blüht auf, wenn er Miss Cahill helfen kann!“
    „So ist meine Tochter. Sie bekämpft das Verbrechen, wo sie nur kann.“
    Maggie sah wieder Julia an und erkannte, dass sie wütend war. Bevor sie anmerken konnte, wie talentiert ihre Tochter doch war, die bereits so viele grausige Fälle aufgeklärt hatte, hörte sie auf einmal Schritte auf der Treppe. Sie hob den Kopf und schaute in Evans Augen.
    Der kam mit besorgter Miene nach unten gelaufen. „Maggie? Ist alles in Ordnung?“, rief er.
    Ihr Herz pochte donnernd.
    Du bist in ihn vernarrt!, warf Josh ihr vor.
    Ja, das ist wahr, bestätigte sie machtlos.
    „Ja, es ist alles bestens“, brachte sie heraus. Evan war der bestaussehende Mann, den sie kannte, und zugleich der freundlichste und gütigste von allen. Er war in ihre Kinder vernarrt und brachte bei jedem Besuch Geschenke und Süßigkeiten mit. Als Vater wäre er einfach großartig.
    Ja, als Vater von Bartollas unehelichem Kind!
    Evan wurde sichtlich ruhiger und lächelte Julia an. „Guten Morgen, Mutter.“
    Julias blaue Augen wirkten nun wie zu Eis erstarrt. „Maggie hat Francescas neue Bluse vorbeigebracht und wollte gerade wieder gehen.“
    Ihr entschiedener Tonfall ließ Evan stutzen, und Maggie zuckte unwillkürlich zusammen. Was dachte sie sich eigentlich? Und was tat sie hier überhaupt? Eines Tages würde Evan eine hübsche und elegante junge Frau kennenlernen und sich in sie verlieben – eine Frau aus seinen eigenen Kreisen. Maggie zweifelte nicht daran, dass er sie mochte und dass er auch ihre Kinder gut leiden konnte. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er der Cahill-Erbe war. Sogar die Reporter der Tageszeitungen bezeichneten ihn so.
    „Maggie hat noch einen langen Heimweg vor sich“, sagte er zu seiner Mutter und wandte sich dann ihr zu. „Hast du Hunger? Ich werde ein spätes Frühstück zu mir nehmen. Möchtest du mir Gesellschaft leisten?“
    Er hatte das wunderschönste Lächeln der Welt, das Sonnenschein und Heiterkeit ausstrahlte und das sein von Herzen gutes Wesen widerspiegelte.
    „Ich habe bereits gegessen“, behauptete sie rasch.
    „Dann isst du eben noch mal.“ Seine blauen Augen funkelten vergnügt. „Es gibt nämlich Pfannkuchen, Eier und Würstchen. Mit viel Butter und Ahornsirup aus Vermont.“
    Bei diesen Worten begann ihr Magen zu knurren. Das Frühstück bei ihr zu Hause bestand aus Hafergrütze. Sie konnte sich für ihre Familie keine Eier oder Würstchen leisten, von Butter und Ahornsirup ganz zu schweigen.
    „Ich bestehe darauf“, murmelte Evan und nahm ihren Arm, dann sah er zu Julia. „Leistest du uns auch Gesellschaft?“
    „Ich werde im Hotel Essex ein Mittagessen zu mir nehmen“, erklärte seine Mutter und setzte ein

Weitere Kostenlose Bücher