Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
doch von ihnen nahmen die Frauen keinerlei Notiz. Weitere Diener sputeten sich, um dem Trio die Glastüren zum Club aufzumachen. Lachend und plaudernd betraten die drei das mit Marmor verkleidete Gebäude, zweifellos auf dem Weg zum Restaurant für die Damen.
    Maggie konnte kaum durchatmen. Evan war oft im Metropolitan Club anzutreffen, so wie die meisten Millionäre der Stadt. Die Damen, die dort speisten, waren ihre Ehefrauen, ihre Schwestern und ihre Töchter. Francesca war vermutlich schon oft dort gewesen, und ganz sicher auch die Countess Bartolla Benevente.
    Was suchte sie, Maggie Kennedy, überhaupt hier? Sie würde niemals in diesem Club essen gehen. Ihr würde man nicht mal erlauben, die Auffahrt zum Club zu betreten.
    Vor fast einer Stunde hatte Maggie ihre Wohnung in der Tenth Avenue verlassen und war mit der El an der Third Avenue stadtauswärts bis zur neunundfünfzigsten Straße gefahren. Eine Droschke würde sie niemals nehmen, denn deren Fahrpreise waren unverschämt hoch, und sie musste für jeden Penny, den sie verdiente, zu hart arbeiten. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als quer durch die Stadt bis zur Fifth Avenue zu laufen, wobei sie sich die Auslagen der zahlreichen Geschäfte angesehen hatte. Am Grand Army Plaza war sie dann stadtauswärts abgebogen.
    Beim Anblick des in blassem Marmor gehaltenen Gebäudes biss sich Maggie auf die Lippe. Sie überlegte, ob sie nicht besser kehrtmachen und nach Hause gehen sollte. Ganz sicher war es eine Dummheit gewesen, sich auf den Weg zum Haus der Cahills zu begeben und Francesca die neue, soeben geschneiderte Bluse zu bringen. Letztlich war es doch nur ein Vorwand, um Evan wiederzusehen, und das wusste sie genau.
    Bist du verliebt, du dummes Ding?
    Ein kleiner Kuss, und schon gehört ihm dein ganzes Herz?
    Sie wollte jetzt nicht über ihren geliebten Ehemann nachdenken. Er war vor vielen Jahren gestorben, als Joel noch sehr klein gewesen war. Sie hatte ihn von ganzem Herzen geliebt, und das tat sie selbst jetzt noch. Er würde ihr immer und ewig fehlen, und dass sie jetzt seine Stimme in ihrem Kopf hörte, hatte etwas sehr Beruhigendes. Sie wusste, er war jetzt um sie besorgt. Und auch wenn er halb im Scherz sprach, wusste sie doch, dass Josh es absolut ernst meinte. Und dass er völlig recht hatte.
    Er ist nicht für dich bestimmt, ganz gleich, was er sagt. Jeder Mann kann für ein hübsches Mädchen ein nettes Wort übrig haben!
    Maggie wünschte, Evan hätte sie nie geküsst. Und er hätte sich ihr nie anvertraut. Und jeder andere, aber nicht Evan Cahill hätte sie vor einem Monat vor dem Schlitzer bewahrt!
    Allerdings hatte er sie geküsst, und das mit ihrem Einverständnis. Und es war so wundervoll gewesen! Nie hätte sie gedacht, dass sie je wieder von einem Mann geküsst werden wollte, doch da hatte sie sich geirrt. In seinen Armen war ihr ganzer Körper wieder zum Leben erwacht, und in ihrem Herzen hatte sich ein ungestümes Verlangen geregt. Von ihm gehalten zu werden, das hatte sich so natürlich und so sicher angefühlt.
    Und er hatte ihr von seiner Spielsucht erzählt, von seinen Schulden, von dem Zerwürfnis mit seiner Familie und der anschließenden Versöhnung – und davon, dass die Countess ein Kind erwartete. Won ihm.
    Maggie zitterte am ganzen Leib. Sie hegte keinen Groll gegen die Countess, vielmehr fürchtete sie diese Frau. Vor einigen Wochen war Bartolla zu ihr gekommen, und zuerst hatte Maggie noch gehofft, sie würde neue Kleider in Auftrag geben. Doch dann begann die andere Frau, sich über Maggies Gefühle für Evan lustig zu machen. Sie gab Maggie deutlich zu verstehen, dass die sich von ihrem Liebhaber fernhalten sollte. Bartolla verhielt sich ihr gegenüber grausam, herablassend und bösartig, und sie sprach sogar Drohungen aus, die Maggies Kindern galten. Maggie war entsetzt. Bartolla war eine gemeine und hasserfüllte Frau, auch wenn sie bei der ersten Begegnung noch geglaubt hatte, Evan und seine Geliebte seien ein Traumpaar. Längst ertrug sie den Gedanken nicht mehr, dass Evan durch eine Heirat in einer Ehe ganz ohne Liebe gefangen sein könnte.
    Sie wollte ihm auf jede erdenkliche Weise helfen; das lag in ihrem Wesen. Zuerst hatte sie ihn noch dazu bewegen wollen, Bartolla zu heiraten, damit das Kind in einer richtigen Familie aufwuchs, doch dann musste sie von Evan selbst erfahren, dass er die Countess nicht einmal mochte. Eine Heirat kam auf keinen Fall infrage, aber selbstverständlich war er bereit, Bartolla

Weitere Kostenlose Bücher