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Bevor du stirbst: Roman (German Edition)

Bevor du stirbst: Roman (German Edition)

Titel: Bevor du stirbst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Grebe , Åsa Träff
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Gartenhaus, zusammen mit Anders, und auch nur daran zu denken, sie anzufassen.
    Anders schien seinen Zwiespalt zu ahnen, das Zögern davor, einen Schritt zu weit zu machen, die unsichtbare Grenze zu übertreten, die nicht übertreten werden darf. Anders, der immer seine Schwäche durchschaute und nie zögerte, ihn deshalb zu verspotten. Natürlich auf eine kumpelhafte, freundschaftliche Weise, aber doch mit einer Überlegenheit, die Stefan niemals besitzen würde. Auf irgendeine Weise war es immer Anders, der anführte, und Stefan, der willenlos hinterhertappte. Dieser Gedanke machte ihn wütend und gereizt, und plötzlich wollte er hinaus in den kühlen Sommerabend. Weg aus dem stickigen, muffigen Gartenhaus.
    Anders beugte sich vor und flüsterte Magdalena etwas ins Ohr. Sie wurde wieder rot und kicherte, dann schüttelte sie den Kopf und drehte sich zu Stefan. Sah ihn aus ihren großen blanken, braunen Augen an. Anders flüsterte noch etwas, nahm ihre Hand. Sah sie bittend an.
    Magdalena seufzte und zog dann ihre Bluse aus. Sie sah verlegen und zugleich zufrieden aus, als sie mit nacktem Oberkörper dasaß. Stefan trat einen Schritt näher, in dem Bewusstsein, dass er jetzt die Grenze überschritt. Dass er es am nächsten Morgen bereuen würde. Er streckte die Hand aus und streichelte ihre Schulter, spürte die Wärme ihres Körpers. Ließ die Finger über die Rundung ihrer Brust wandern. Aus dem Augenwinkel sah er Anders grinsen.
    Magdalena schien zu zögern, aber Anders legte locker die Hände um ihren Nacken und küsste sie dann hart, presste die Zunge tief in ihren Mund.
    »Nein, jetzt hör aber auf. Ich glaube, ich will das gar nicht.«
    Magdalena schob Anders’ Gesicht weg und sah aus, als gäbe sie sich alle Mühe, nüchtern zu werden.
    »Natürlich willst du, Herzchen. Warum hast du denn sonst deine Bluse ausgezogen? Und ich weiß, dass du schon das halbe Schuljahr auf Stefan scharf bist. Jetzt ist er hier. Und ich auch. Besser geht es doch gar nicht.« Er lächelte, und Stefan stimmte ein.
    »Ist schon gut, Magda, wir tun nichts, was du nicht willst. Du kennst uns doch.«
    Stefan streichelte ihre Büste und erwiderte abermals ihren Blick, und in diesem Moment sah er, wie darin etwas erlosch. Ein Licht, das starb. Und er wusste, dass sie aufgegeben hatte. Er kniff die Augen zusammen und fing an, ihren Rock herunterzuziehen.

Stockholm 2010

Markus hebt die Augenbrauen, als ich die Zutaten aus der Einkaufstüte nehme: Filetsteak, frischer Meerrettich, Eier, Obst, weiße Schokolade.
    »Was …?«
    Tatsache ist, dass ich niemals etwas Avancierteres koche als Nudeln mit Pesto oder gebratene Falunwurst. Ich bin ja vieles, aber die geborene Köchin bin ich nicht.
    »Ich wollte heute Abend mal kochen.«
    »Kochen. Du?«
    »Ja. Und?«
    Er wirft mir diesen Blick zu, belustigt und fragend zugleich.
    »Ist ja nur, weil du sonst nie kochst.«
    »Tu ich wohl.«
    »Nein, tust du nicht.«
    »Tu ich wohl.«
    Er lacht leise, umarmt mich von hinten, schnuppert ein wenig an meinem Nacken.
    »Das ist keine Kritik, Liebling. Niemand freut sich mehr als ich, wenn du ein Essen servierst, und das hier sieht doch … spannend aus.«
    Ich kichere unfreiwillig. Werde lockerer. Lasse mich umarmen. Sauge seinen Duft ein. Erik kommt mit seinem großen roten Auto in der rechten Hand aus dem Wohnzimmer gekrochen. Er schaut mich gleichgültig an, dann fährt er weiter, unter den Küchentisch.
    »Was gibt es denn?«
    »Filetsteak mit Meerrettich und Eigelb und danach warmen Obstsalat.«
    Er hebt abermals die Augenbrauen, sieht wirklich überrascht aus.
    »Oh, das klingt ja phantastisch.«
    Ich wende mich von Markus ab, will seinem Blick nicht begegnen. Was soll ich sagen?
    Stefans Lieblingsgericht. Ich musste es einfach noch einmal haben.
    Ich nehme Zutaten aus dem Schrank. Stelle die Rotweinflasche auf die Anrichte.
    »Ich wollte vor dem Essen noch eine Runde laufen«, sage ich.
    Markus schaut aus dem Fenster. Der Schnee fällt dicht, dicht in der Dämmerung. Durchaus kein Laufwetter. Ich kann ihm ansehen, dass er es für eine schlechte Idee hält, aber er nickt nur stumm und fährt sich mit der Hand über die kratzigen Bartstoppeln.
    »Danke«, sage ich und küsse ihn auf die stachelige Wange.
    »Wofür?«, fragt er verwirrt.
    »Dafür, dass du nicht sagst, es sei draußen zu kalt, dunkel oder verschneit. Weil du mich meine verrückten Dinge tun lässt.«
    Der Schnee wirbelt lautlos um mich herum, als ich über das Eis auf die Odde

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