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Bezueglich Enten und Universen

Bezueglich Enten und Universen

Titel: Bezueglich Enten und Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neve Maslakovic
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der dritten Klasse. Kindheit: Erster Platz im Vorlesewettbewerb in der sechsten Klasse. Ging im selben Jahr auf die Highschool wie du und besuchte gleichfalls die Uni in San Diego. An der Highschool war er im Komitee für das Schuljahrbuch und an der Uni in der Gassigänger-Gesellschaft.«
    »Aber keine Buchstabierwettbewerbe«, warf Bean ein.
    Ich hatte an der Highschool eine kurze Phase durchlaufen, in der ich an Buchstabierwettbewerben teilnahm, bis mir das unglückselige Zusammentreffen mit einem Wort namens
Ukulele
den Spaß verdorben hatte.
    »Sprung zum Erwachsenenleben«, fuhr Arni fort. »Wir haben hier eine Restaurantkritik des neu renovierten
Organic Oven
,in der dem Chefkoch zu seinen
Pasta e fagioli
gratuliert wird, verbunden mit einer Beschwerde über die schleppende Bedienung, und eine weitere, die das Lokal als ›San Franciscos verborgenes Juwel‹ bezeichnet. Als Kind hatte er ein Haustier namens Talky. Das zweite hieß Chin-Chin. Derzeit Mitglied des PresidioHundezüchtervereins. Besitzt auch einen Hund – einen echten Hund – namens Garlic, Knoblauch.« Arni brach ab. »Ach ja, und er bewohnt ein Apartment im Erdgeschoss des Egret’s-Nest-Komplexes in Palo Alto und nimmt am Montagnachmittag Japanischlektionen für Anfänger. Das ist sein freier Tag im
Organic Oven

    Ich verspürte eine zunehmende Irritation. Buchstabenplätzchen und Restaurantkritiken. Japanischlektionen und Hunde. Ich mochte Hunde, wer tat das nicht, aber ein Mitglied im Hundezüchterverein? War der Mann überhaupt mit mir verwandt? »Was wisst ihr sonst noch über sein Privatleben – aaah, Bean, pass auf!«
    Ein anderes Auto schnitt uns, drängte uns fast von der Straße und zwang Bean, voll auf die Bremse zu steigen.
    Als sie sich von dem Schrecken erholt hatte und wir wieder Fahrt aufnahmen, sagte sie: »Waren das die, für die ich sie halte?«
    »Wer?«, fragte ich, aber noch während ich es aussprach, kannte ich die Antwort. Das letzte Mal, als ich ein Auto in diesem speziellen Farbton gesehen hatte, war das Cabrio offen gefahren und ein übergewichtiges Haustier hockte neben dem Fahrer. Heute jedoch, trotz des schönen, sonnigen Wetters, war das Verdeck des gurkengrünen Fahrzeugs geschlossen und verbarg die Insassen vor unseren Blicken.
    »Wenn ich raten sollte«, meinte Arni, »würde ich sagen, dass es sich um James und Gabriella handelt. Ich schätze, aus dem Ausflug mit dem Flieger wurde wohl nichts.«
    »Er war die ganze Zeit mehr oder weniger dicht hinter uns.Ich dachte, es wäre nur ein Drängler«, sagte Bean, während sie den Fuß vom Gas nahm und eine Lücke zwischen uns und dem Wagen davor entstehen ließ. »Was soll ich tun? Sie wieder überholen? Die nächste Ausfahrt nehmen?«
    »Was wollen die denn?«, fragte ich.
    »Dich«, erwiderte Arni einfach.
    Bean packte das Lenkrad fester. »Ich werde versuchen sie abzuschütteln.«
    »Nein«, widersprach Pak, als hätte er es mit Idioten zu tun. »Der Vertrag. Alles, was wir tun müssen, ist, ihnen den Vertrag zu zeigen.«
    »Richtig. Felix, gib mir deine Kopie.«
    Ich reichte ihr den fünfseitigen Vertrag, mit dem ich Professor Maximilians Gruppe dazu angeheuert hatte, meine Lebensgeschichte zu recherchieren. Als würden nicht drei Passagiere im Auto sitzen, die die Hände frei hatten, kurbelte Bean persönlich ihr Fenster herunter, während sie das Lenkrad mit dem Ellbogen bediente. Sie steckte den Kopf und den Vertrag aus dem Fenster und wedelte damit in der Luft herum. »Er hat bereits unterschrieben«, gellte sie in voller Lautstärke, obwohl die Insassen des Wagens vor uns das über den Verkehrslärm unmöglich hören konnten. Der Fahrtwind riss ihr eine einzelne Seite aus der Hand; wir verloren sie aus den Augen, während sie weit hinten an den Straßenrand flatterte.
    Der grüne Wagen vor uns beschleunigte rasant davon.
    »So«, sagte Bean zufrieden, als wäre die Angelegenheit damit erledigt. Sie gab mir den etwas dünner gewordenen Vertrag zurück und kurbelte das Fenster hoch.

    An sonnigen Tagen wie diesem bevölkern normalerweise Scharen von Touristen die Cafés, Galerien und Antiquitätenlädenvon Carmel – jedenfalls war das in Universum A immer so gewesen.
    Carmel B unterschied sich nicht davon, wie sich herausstellte. Wir brauchten gut zwanzig Minuten, um einen Parkplatz zu finden, und Arni wies uns derweil auf ein vierstöckiges Glasgebäude in den Hügeln oberhalb der Stadt hin, in dem sich die örtlichen Büros von
Past &

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