Bezueglich Enten und Universen
freundlichen Nicken. »So ein Zufall, Sie hier zu treffen«, meinte er, während Murphina mit wackelndem Schwanz ein knochenförmiges Leckerli entgegennahm.
»Große Geister denken in den gleichen Bahnen oder folgen zumindest denselben Spuren«, meinte Bean. Fast ohne Luft zu holen, fuhr sie fort: »Was geschieht, wenn
Past & Future
den Universenmacher zuerst findet?«
James gab Murphina ein weiteres Leckerli, das sie mit einem einzigen Happs hinunterschlang. »Kauen, Murph, vergiss das Kauen nicht. Das ist die Frage, nicht wahr? Wir werden die Idee patentieren lassen, wenn wir dazu vom DIM die Genehmigung bekommen. Das wird die beiden Felixe berühmt machen. Alles andere liegt an der Marketingabteilung. Ich bin sicher, wir werden einen Weg finden, haufenweise Geld zu scheffeln.«
Bean quittierte die freimütige Feststellung mit einem Kichern.
»Wir sind sehr gut im Geldscheffeln«, gestand James.
»Und wir nicht«, meinte Bean. »Wir wollen nur herausfinden, wie die Dinge funktionieren, und die Ergebnisse festhalten, bevor wir uns dem nächsten Problem zuwenden.«
»Aber warum denn?«, fragte James. »Es ist doch nichts Schlechtes am Geldverdienen. Es ist sehr nützlich.«
»Das kann ich mir denken. Und wir lieben natürlich den Ruhm. Das Forschungsteam, das den Universenmacher gefunden hat. Klänge hübsch – nobelpreiswürdig –, meinen Sie nicht? Aber leider gab es nicht einmal in den alten Tagen, bevor der Rat für Forschungssicherheit des DIM sie abschaffte, Nobelpreise für Studenten. Denken Sie an die Astronomin Jocelyn Bell und ihre Entdeckung der Pulsare oder den Genetiker Fabrizio Minelli und seine Erfindung der Rieseneichhörnchen noch auf der Schule ...«
»Gehen wir jetzt in das Restaurant, Bean?«, fragte ich. Ich fühlte mich aus der Unterhaltung ausgeschlossen.
»Natürlich.« Bean riss sich zusammen. »Es gibt wichtige Befragungen durchzuführen.«
»Wir warten hier draußen, bis Sie fertig sind«, verkündete James gnädig. Er taumelte ein Stück zurück, als Murphina ihn ansprang und nach weiteren Leckerlis schnüffelte.
»Bürger Sayers«, feuerte Gabriella eine letzte Bemerkung in meine Richtung ab, während sie James die Leine überließ. »Vergessen Sie nicht, dass
Past & Future
sich darüber freuen würde, Sie als Klienten begrüßen zu dürfen, sollten Sie beschließen, Ihren Vertrag mit diesen Studenten zu annullieren. Bitte tun Sie sich keinen Zwang an, James oder mich zu jeder Zeit ...«
Bean zerrte mich ins Restaurant.
19
DIE GRETCHENS
»Wenn Sie mich das nur vor fünfunddreißig Jahren gefragt hätten! Jetzt ist es ein bisschen spät dafür«, meinte Gretchen A, eine stämmige, breitschultrige, offenherzige Frau, die mir freundlich zunickte und meine A-heit zur Kenntnis nahm. »Warum seid ihr denn nicht früher gekommen?«
»Da wussten wir es noch nicht«, erwiderte Bean. Sie musste die Stimme erheben, um den Lärm des Speisesaals zu übertönen.
Gretchen A wies mit einer Kopfbewegung Richtung Küche. »Gretchen ist hinten, wenn Sie mit ihr sprechen wollen, aber um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass sie sich besser an ihre Gäste am Tag Y erinnert als ich – selbst wenn wir Informationen über unsere Kunden herausgeben dürften. Wer seid ihr Leute eigentlich?«
»Ich bin Bean Bartholomew, Doktorandin am bihistorischen Institut.« Bean zog ihre Identikarte heraus und zeigte sie Gretchen A. »Bürger Felix Sayers hier hat uns gebeten, seine Lebensgeschichte zu recherchieren. Er möchte wissen, warum sein Alter Koch wurde und er nicht.« Sie verstummte, dann beugte sie sich verschwörerisch vor und senkte die Stimme. »Gretchen – darf ich Sie so nennen? –, wenn es Ihnen nichts ausmacht, bitte versuchen Sie an den Tag Y zurückzudenken. Es war ein Montag im frühen Januar, ein frostiger Tag untereinem teilweise bedeckten Himmel. Das
Quake-n-Shake
war damals wie heute bei Touristen sehr beliebt und den größten Teil des Tages voll besetzt. An diesem speziellen Montag gab es mittags einen kurzen Stromausfall. Wenig später kam Felix’ Familie zum Mittagessen herein. Das Paar mit dem Baby.«
Gretchen A schüttelte den Kopf über dem Foto, das Bean ihr hinhielt. »Ich wollte, ich könnte euch helfen, ihr Lieben. Aber schaut euch doch nur mal um.«
Es war kurz nach zwei, und das
Quake-n-Shake
war, wie Bean gesagt hatte, voll besetzt. Offensichtlich war das Restaurant vor allem bei Familien sehr beliebt. An vielen der Tische saßen kleine menschliche
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