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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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die meisten Menschen um sich versammelt hatte. Wenn sie gut zuhörte, aufmerksam zusah, lernte, wie die Leute es anstellten, dann vielleicht würde sie ...
    Eine Frau nahm neben ihr Platz.
    »Mistress de Valery?«
    Der Akzent war so stark, dass Senna einen Moment brauchte, ihren eigenen Namen zu verstehen.
    »Ich heiße Mugain«, stellte sich die Frau vor. Sie war sehr schön.
    Senna antwortete mit einem Lächeln. Ihre erste Lektion darin, ein Gespräch zu führen, in dem es nicht um Buchhaltung oder Schafzucht ging.
    »Ihr seid in Finian O’Melaghlins Begleitung.«
    Senna nickte.
    Die Irin sah Senna abschätzend an. »Ich kenne Finian.«
    Es fühlte sich an, als würde nachts eine Klaue nach ihr greifen. »Tatsächlich? Ich weiß nur wenig über ihn. Eure Worte sind mir willkommen«, log sie und lächelte leicht.
    Mugain lächelte zurück. Senna sank das Herz. Neben ihr saß ein bezaubernder irischer Schmetterling in einem roten Gewand, während sie immer noch ihre schmutzigen Beinlinge trug. Mit rabenschwarzem, glänzendem Haar, während Senna das braune Haar einfach zu einem Knoten geschlungen und die losen Strähnen hinter die schmutzigen Ohren geschoben hatte. Mit üppigen Kurven dort, wo Senna unverkennbar flach war.
    »Ihr tut gut daran, in seiner Begleitung zu bleiben.« Die Frau zog die Brauen bemerkenswert hoch.
    Senna errötete. »So ist’s nicht.«
    »Oh, das sollte es aber«, entgegnete die Frau und beugte sich näher zu Senna. »Glaubt mir, ich weiß es: Es soll sein.«
    Senna hätte beinahe aufgestöhnt in ihrem Elend.
    Die Irin nahm mit einer Kelle eine Portion Schmorfleisch aus dem Topf, der auf dem Tisch stand, und füllte sie in den ausgehöhlten Laib alten Brotes, der als Teller diente. »Können wir uns unterhalten? Ich würde Euch gern kennenlernen.«
    »Gern.« Wieder lächelte Senna schwach und aß mit rasch schwindendem Appetit, während Mugain neben ihr sitzen blieb. Jede Minute in der Gesellschaft dieses verdächtig freundlichen irischen Schmetterlings schien sich wie eine ganze Stunde zu dehnen.
    Eine halbe Stunde später näherte sich Lassar, die Frau des Königs, dem Tisch. Eine Welle der Erleichterung ergriff Senna, und fast hätte sie die Bank umgeworfen, als sie sich erhob. Lassar streckte die Hand aus und berührte Senna sanft zum Gruß.
    »Euch ist ein Zimmer vorbereitet worden«, verkündete die Frau des Königs sanft, »und ein Bad.«
    Ein Bad.
    »Ein warmes Bad?«, platzte Senna heraus. Warmes Wasser. Seife.
    Lassar wechselte einen amüsierten Blick mit Mugain und nickte. »Ja, ziemlich warm.«
    Senna senkte den Kopf. »Ich schulde Euch großen Dank, Mylady. Wenn Finian zurückkehrt ...?«
    Lassars Lächeln wurde schwächer. »Er weiß, wo sein Zimmer sich befindet.«
    »Sein Zimmer?«
    »Wo Lord Finian wohnt, wenn er zu Besuch ist. Er bat darum, sie beide dort unterzubringen.«
    Die Röte flammte in ihren Wangen auf. »Ich verstehe.«
    Lassar lächelte sanft. »Man sagt, dass Ihr Lord Finian Flügel habt wachsen lassen. Dafür stehen wir alle tief in Eurer Schuld.«
    Senna hielt den Mund fest geschlossen. Diese Situation war schrecklich ... aber was hatte sie erwartet? Und welche Rolle spielte ihr Ruf überhaupt noch? Ihr altes Leben gab es schließlich nicht mehr. Kein Heim, kein Geschäft, kein Land, kein Geld, keine Kontakte. Nichts außer Finian war ihr geblieben. Finian, der alles zu haben schien, sie aber nicht brauchte. Nicht im Geringsten.
    Sie musterte den Fußboden. Ihr war klar, dass ihre Wangen vor Scham rot geworden waren. Aber schwerer noch als das wog das Unbehagen, das sie empfand und das sie frösteln ließ. Unbehagen darüber, sich verpflichtet zu fühlen.
    Zehn Jahre lang hatte Senna sich geschworen, sich niemals wieder jemandem verpflichtet zu fühlen, niemals wieder bedürftig zu sein. Und nun stand sie da, mit nichts in den Händen außer ihrer Bedürftigkeit.
    Nahrung, Obdach, Schutz. Finian.
    Sie brachte nichts mit, konnte nichts anbieten, besaß nichts. Und ganz bestimmt nichts, so dachte sie mit einem erschöpften Blick durch die Halle, was Finian nicht ohnehin schon in großem Überfluss vorfindet.
    Sie war jetzt genau an dem Punkt angelangt, wo sie nie wieder in ihrem Leben hatte sein wollen: Niemand wollte sie und sie stand in der Schuld anderer.
    »Kommt mit«, forderte Mugain sie auf und bedeutete Senna, ihr zu folgen.
    »Ich danke Euch sehr«, murmelte Senna und berührte Lassars Hand, bevor sie Mugain folgte.
    Während sie die Halle

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