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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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niemals für möglich gehalten. Was ihr in ihrer Hochzeitsnacht angetan worden war, hatte damit geendet, dass drei Heiler ihr versichert hatten, unfruchtbar zu sein.
    Finian hatte das Leben in ihr wiedererweckt.
    Senna hockte auf dem Boden, lehnte sich mit dem Rückgrat an die Wand und zog die Laterne näher zu sich heran. Sie klappte die Abdeckung zurück. Die Kerze brannte heller, schickte ihr blassgelbes Licht keilförmig über den Boden. Sennas Schoß, ihr Bein und der halbhohe Stiefel waren in das Licht getaucht. Mehr brauchte sie nicht.
    Um ganz sicher zu gehen, würde sie die Seiten vernichten. Aber erst musste Senna sie ein letztes Mal studieren, um sich alles ganz genau einzuprägen. Jedes Bild, jede Zeichnung, jedes Wort musste in ihrem Geist haften.
    Dann würde sie die Seiten verbrennen.
    Danach die Flucht ergreifen. Denn Senna hatte nicht die Absicht, in der Burg zu sterben.
    Aber angesichts der Tatsache, dass sie weder ein Messer noch ein Pferd noch einen Verbündeten oder einen Plan hatte, war ihr noch nicht klar, wie sie vorgehen sollte.
    Senna legte die Hand auf ihren Bauch, beugte sich über die Seiten und begann zu lesen.
    In der Haupthalle hockten die Soldaten zusammengesunken an den Wänden oder schliefen irgendwo auf dem Boden.
    Hier drinnen war es dunkel und warm. Pentony ging still durch den großen Raum und nickte kurz jedem schläfrigen Blick zu, dem er begegnete. Er erstarrte, als er Rardove erspähte, der gebückt auf der Bank saß, die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf in die Hände gelegt.
    Er sah wie tot aus. Dann entwich dem Lumpen ein leises Stöhnen, ohne dass er aufschaute.
    Rasch und still setzte Pentony seinen Weg fort. Es gab noch viel zu arrangieren, bevor der Morgen anbrach. Er schlüpfte nach draußen und öffnete die Pforte in der Festungsmauer einen Spalt breit. Mit der Stiefelspitze stieß er einen Stein vor die Pforte, kratzte ein keltisches Kreuz auf die Holztür und kehrte in die Halle zurück.
    Er musste darauf hoffen, dass irgendetwas in seinem Innern sich mit irgendetwas in dem Innern des Mannes verband, der so viel für Senna riskiert hatte wie Pentony für ihre Mutter.
    Stunden verstrichen. Die fremde, ungebetene Musik verstummte. Der Mond ging unter, und die Nacht wurde schwarz wie Ebenholz. Sterne glitzerten am Nachthimmel, während der aufkommende Wind schwache Düfte über das Land trug.

Kapitel 58
    D as perlgraue Licht der Morgendämmerung vertrieb die nächtliche Dunkelheit, obwohl die Glocken in der Kapelle noch eine Stunde schweigen mussten, bevor zur Prim geläutet wurde. Auf dem inneren Burghof herrschte rege Geschäftigkeit, deren Lärmen nur durch die dünnen Nebel der Nacht gedämpft wurden: Hufgeklapper und Männerstimmen, die sich etwas zuriefen.
    Senna hörte schwere Schritte vor der Tür. Mit den Blättern in der Hand schnellte sie hoch. Lauschte aufmerksam. Mit pochendem Herzen. Kalter Schweiß rann ihr den Rücken hinunter. Selbst eine Maus hätte nicht ungehört an ihr vorbeihuschen können. Aber es war nichts. Nichts.
    Sie schluckte schwer und wandte sich wieder dem Feuer zu, dessen Flammen höher schlugen, als es für das kleine Becken eigentlich gedacht war. Allerdings war es auch nicht geschmiedet worden, um Militärgeheimnisse darin zu verbrennen.
    Sie beugte sich tiefer zum Feuer und blies hinein. Die Flammen schlugen noch höher. Sie griff nach den Papieren.
    Hinter ihr quietschte die Tür in ihren Angeln. »Ah. Ihr habt es also getan.« Rardove trat ein.
    Senna stolperte über den Saum ihrer Tunika, als sie herumwirbelte. Die Pergamentbögen flogen durch die Luft, aber sie wandte den Blick von Rardove nicht ab. Sein Haar war zerwühlt und schmutzig. Das Gesicht vom Alkohol gerötet. Aber es waren die Augen, die ihr Angst einjagten; Augen, aus denen der Wahnsinn sprach. Sie sahen aus wie Linsensuppe, mehlig und dick. Aber als sie das gefärbte Stück Stoff auf dem Tisch entdeckten – den schimmernden Schmetterlingsflügel, den sie hergestellt hatte – wurden dieselben Augen plötzlich hell und klar.
    Er schnappte sich den Stoff. Betastete ihn, legte ihn wieder ab und stierte sie an. »Und das sind die Aufzeichnungen?« Er deutete auf das Pergament, das verstreut herumlag.
    Senna gab keine Antwort. Rardove zückte sein Schwert und streckte es aus, stieß mit der Spitze sanft vor und zurück, als würde er die Waffe anerkennend betrachten. Im flackernden Kerzenlicht zuckte der Widerschein des Feuers auf der Klinge durch das

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