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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sie nicht den direkten Weg über die offenen Exerzierfelder wählen durften. Nein, sie mussten sich in den Schatten halten und um die Ecken drücken.
    Eine Reihe niedriger, strohgedeckter Dächer, die ihnen Schutz bieten würde, führte in einer ziemlich geraden Reihe von ihnen weg. Aber innerhalb dieses zweifelhaften Schutzes konnte sie alles Mögliche erwarten. Wachen, Schwerter, Kämpfe.
    »Hier entlang«, sagte sie mit fester Stimme, eilte los und zögerte dann. »Glaube ich jedenfalls.«
    Seine Augen glänzten im Mondlicht. »Wie Ihr meint.«
    »Aber ich bin nicht sicher.«
    »Ihr habt die Burg besser im Kopf als ich«, erwiderte er knapp, »zweifelt nicht an Euch.«
    Sie marschierte los. »Ihr solltet auf der Hut sein, Ire, denn ich habe keine Ahnung, wohin ich uns führe.«
    »Ich bin immer auf der Hut. Es ist nicht nötig, mich zur Vorsicht zu mahnen.« Seine warme Stimme strich durch ihr Haar, und ihre Haut begann zu prickeln.
    Kurz darauf tauchte das Haupttor vor ihnen auf, schwarz und abweisend. Finian ergriff ihren Arm und legte den Finger auf die Lippen, um ihr zu bedeuten, dass sie schweigen solle. Senna atmete scharf durch, als er sie berührte. Sein Blick schoss zu ihr hinüber. Warnend schüttelte er den Kopf. Sie nickte.
    Finian verschwand für ein paar Minuten, und tauchte dann wieder aus der Dunkelheit auf. »Die Wachen sind faul und unzuverlässig. Das Tor ist zwar bemannt, aber nicht besonders gut bewacht.« Sie schaute ihn an. »Gerade brechen sie einen großartigen Streit vom Zaun. Es geht ums Spiel. Und um eine Frau. Sie saufen.«
    »Ein Streit und Alkohol werden noch mehr Soldaten zum Tor locken«, prophezeite sie düster.
    »Nun«, murmelte Finian, »dann lasst uns hoffen, dass sie alle so unfähig sind wie ihr Herr.«
    Das war die schwache Hoffnung. Schließlich waren es die Männer des Barons, und es war seine böse Hand, die sie fütterte. Es mochte sein, dass sie nicht klar bei Verstand waren, aber um zwei Leute zu bemerken, die lange nach dem letzten Stundengebet am Burgtor herumlungerten, mussten sie auch nicht besonders gewitzt sein. Ganz besonders dann nicht, wenn es sich um einen hochgewachsenen Iren handelte, der vermutlich aus dem Gefängnis des Barons entwichen war.
    Die düstere Wolke, die sich über Senna zusammenzog, musste sogar in der Dunkelheit erkennbar gewesen sein, denn Finian blickte sie einen Moment lang an und lehnte sich dann dichter zu ihr.
    »Nur Mut«, murmelte er.
    »Ich habe keinen mehr«, wisperte sie zurück.
    »Er ist das Holz, aus dem Ihr geschnitzt seid.«
    Beinahe hätte sie gelacht. »Wohl kaum. Ich bin leichtsinnig und sturköpfig und höre nicht gern auf den Rat anderer ...«
    Er legte ihr den Arm um die Schulter. »Das müsst Ihr mir nicht sagen, Mädchen«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ihr seid das Licht der Kerze in der Nacht. Nichts, was man verstecken müsste. Außerdem redet Ihr recht viel, und fände sich in Eurem Herzen der Wunsch, einem armen Iren das Leben zu retten, dann gehorcht jetzt diesem Wunsch und haltet ein paar Minuten lang Euren nimmermüden Mund.«
    Die Zunge klebte ihr förmlich am Gaumen, als sie in seine dunklen Augen starrte, die nur Zentimeter von ihr entfernt waren.
    Just in diesem Moment tauchten zwei Soldaten auf, die auf einem Rundweg durch die Burg patrouillierten. Finian erstarrte. Das Gewicht seines muskulösen Arms, den er um ihre Schulter geschlungen hatte, war merkwürdig beruhigend. Sie hörten ein raues Lachen, dann herrschte wieder Stille.
    Senna atmete zittrig ein, und es schien ihr, als fühlte sich ihr Leben an wie eine leichte Brise an einem heißen Sommertag. Am liebsten wäre sie eine Ewigkeit so stehen geblieben; sie wollte, dass sein Arm um ihre Schultern lag, dass seine Hand genau wie jetzt ihre Brust berührte, deren Knospen sich verhärteten.
    Wie seltsam alles war: Senna befand sich in einem fremden Land und floh vor einem Mann, der sie in die Ehe zwingen wollte. Hier stand sie, umschlungen vom Arm eines irischen Kriegers, und ihr Körper reagierte wie noch nie zuvor.
    Und das Merkwürdigste war, dass es ihr gar nicht so merkwürdig vorkam.
    Finian zog seinen Arm fort. Senna zitterte und bemerkte plötzlich, wie kalt es war. Sie eilten auf das Tor zu, drückten sich aber gleich wieder gegen die Festungsmauer, als Schreie und Flüche aus dem Wachtturm drangen. Zwei Wächter rannten zurück zum Turm, der jetzt in hellem Licht erstrahlte. Auf dem Festungswall standen mehrere dunkle Gestalten.
    »Sch

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