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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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bereits.
    »Ich stehe wieder in Eurer Schuld, Mistress.«
    Sein Blick fiel auf die Salbe, die immer noch auf ihrer Fingerspitze klebte. Ein Schritt brachte ihn so nahe zu ihr, dass er ihre Hand ergreifen konnte.
    Ihre Lippen teilten sich. Heiß stieß sie den Atem aus. Beinahe nachdenklich legte er ihr den Daumen auf die Unterlippe und zeichnete sie nach. Senna kam es vor, als würde die Hitze sich spiralförmig durch ihren Körper winden.
    »Wie kann ich meine Schuld begleichen? Was wollt Ihr, Senna?«
    »Ich will nur eins«, wisperte sie, »nach Hause gehen.«
    Nach Hause, wo keine Wölfe heulten und keine Soldaten auf der Jagd waren. Wo der größte Fluss, der zu überqueren war, aus dem murmelnden Wasserlauf zwischen dem Haus und den Ställen bestand. Und das härteste Bett, in dem sie jemals hatte schlafen müssen, jenes war, das sie sich selbst bereitet hatte, als sie letzten Herbst nach dem Abfall Flanderns eine kostspieligere Schiffspassage gebucht hatte.
    Nach Hause, wo die Sonne jeden Abend durch die Bleiglasfenster schien und gedämpftes grünes Licht über die Bücher auf dem Pult des Kopisten ergoss.
    Wo Monate verstrichen, in denen sie außer der Dienerschaft niemanden hatte, mit dem sie reden konnte – bis sie alle gehen lassen musste, wenn die Schulden zu groß wurden.
    Nach Hause, wo das Schweigen regierte und selbst die einträglichen Schafe nichts anderes waren als helle, weiße Flecken auf der durchnässten braunen Landschaft ihres Herzens.
    Finian hatte die Hand warm um ihre geschlossen. »Ist das wirklich und wahrhaftig alles, was Ihr wollt? Nach Hause gehen?«
    Nein, schrie ihr Herz, nein, nein, nein!
    »Aye«, flüsterte Senna dumpf.
    Finian ließ ihre Hand los. Sie konnte sich kaum daran erinnern, was sie tun musste, um die Hand wieder anzuheben. Sie schulterten das Gepäck und schlüpften schweigend in die Deckung der Bäume, während sich das Dämmerlicht ausbreitete und weder ein Geräusch noch eine Spur ihre Anwesenheit verriet.

Kapitel 20
    G ott sei’s gelobt. Ein Boot.«
    Senna reagierte genau entgegengesetzt. »O du lieber Gott. Ein Boot.«
    Es war der dritte Mittag seit ihrer Flucht aus Rardoves Burg, und sie kauerten im Dickicht oberhalb eines Flusslaufes. Auf einer kleinen Insel inmitten der rauschenden Strömung lag ein kleines Dorf. Und vielleicht fünf kleine tränenförmige Boote, die an ihrer Seite des Flusses festgemacht waren.
    »Mit dem Boot wird unsere Reise wesentlich schneller. Und einfacher.«
    »Wir müssten das Boot stehlen«, stellte Senna klar, als ob der Diebstahl der Grund für ihren Widerspruch wäre.
    »Aye, Senna. Wir stehlen ein Boot.«
    Finian eilte geduckt den Hügel hinab, bis er in der Nähe des Ufers war, und schlug sich dann in das hohe Schilf und die Binsen. Auf dieser Seite des Flusses war niemand zu sehen; nur auf der anderen Seite gingen die Dorfbewohner ihrer Arbeit nach. Ein paar Frauen wuschen Wäsche. Ein Kind lief barfuß von einer Hütte zur anderen und rief nach jemandem.
    Senna folgte Finian mürrisch. Nebeneinander hockten sie sich ins hohe Gras, was ich in letzter Zeit ausgesprochen häufig getan habe , dachte Senna säuerlich.
    Es war immer noch riskant, bei Tag zu reisen, aber nicht annähernd so riskant wie eine Bootsfahrt bei Nacht. Und offensichtlich gab es keine andere Möglichkeit, als das Boot zu nutzen.
    Während Finian und Senna verborgen im Schilf kauerten, beobachteten sie, wie die Dorfbewohner ihren täglichen Verrichtungen nachgingen. Senna fühlte sich wie damals als junges Mädchen, als sie mit ihrem Bruder Will Verstecken gespielt hatte. Nur sie und er, die wild umhertobten. Ohne Mutter, die fortgegangen war, und bei einem Vater, der so gut wie nie da war.
    Welche großartigen Spiele sie gespielt hatten, ohne sich darüber klar zu werden, wie ihre Stimmen über die leere Wiese hallten. Aber schon bald wurde Will fortgenommen – fortgeschickt, korrigierte sie sich rasch –, um standesgemäß zum Knappen und danach zum Ritter ausgebildet zu werden. Das war durchaus ein Privileg und eine finanzielle Ausgabe, für die sie selbst aufkam, nachdem sie im Alter von fünfzehn Jahren die Buchhaltung übernommen hatte. Wills Ausbildung fehlte es an nichts.
    Die Boote schaukelten im Wasser, als ein Windstoß den Fluss hinabfuhr. Sie schluckte. Bestimmt hat Will sogar schwimmen gelernt, dachte sie bitter.
    Senna wühlte in ihrem Gepäck und zog den Flakon heraus, entkorkte ihn und trank einen Schluck. Es brannte den ganzen Weg die

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