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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Kehle hinunter. Finian warf ihr einen Blick zu.
    »Ich kann nicht schwimmen«, gestand sie.
    »Das könnte aber helfen.« Er schaute zurück auf den Fluss und auf die schaukelnden Boote, deren bloßer Anblick sie krank machte.
    Senna trank noch einen kräftigen Schluck und starrte auf sein Profil. Finian hatte ein sehr attraktives Profil. »Warum hätte ich schwimmen lernen sollen? Wozu soll das gut sein?«
    »Es kann nützlich sein, wenn Ihr einen Fluss überqueren wollt.«
    Sie trank einen Schluck Whisky. »Ich kann andere Sachen.«
    »Aye«, stimmte er zu, ohne sie anzuschauen. »Geld machen. Feuerwasser trinken. Viel reden.«
    Sie lächelte bleich. »Ich kann auch mit Waffen umgehen, falls es Euch interessiert. Sollte es jedenfalls, wenn Ihr die Absicht habt, weiterhin auf diese Weise mit mir zu reden.«
    Er drehte sich zu ihr und musterte sie aufmerksam, lächelte sein gefährliches Lächeln und lehnte sich in das schwankende Schilf. Das Brummen und Summen von Mücken und Fliegen legte sich leise über die erhitzte Erde.
    »Ach, tatsächlich?«, sagte er. »Ihr könnt mit Waffen umgehen? Wer hat Euch das gelehrt?«
    »Mein Bruder Will. Er hat mich vieles gelehrt. Wie man Bäume hochklettert. Wie man den Kurzbogen benutzt. Und ein Messer.« Wieder zog Finian eine dunkle Braue hoch. Sie nickte. »Oh, eine Zeit lang sind wir richtig wild gewesen.«
    Finian brach eine Schilfröhre in zwei Hälften und nagte an der Spitze herum. »Guter Gott«, bemerkte er leise, »Ihr seid ja ein wahrer Wildfang gewesen. Ich bin überrascht, dass das nicht als Verbrechen gilt.«
    »Eine Frau zu lehren, wie man mit Waffen umgeht?«
    »Nein. Es Euch zu lehren.«
    Er lächelte ziemlich spöttisch, als er sich auf den Ellbogen stützte und der Länge nach ausstreckte, während er darauf wartete, dass die Dorfbewohner aus dem Blickfeld verschwanden und sie ihre Geschichte leise weitererzählte.
    »Wie könnt Ihr so ruhig sein? Wenn all das ...«, ihre Geste umfasste praktisch die ganze Welt, »... geschieht. Geschehen ist. Wie könnt Ihr so ... ungezwungen sein?«
    Er spuckte das Schilfstückchen aus und lächelte weiter. Es war, als würde just in diesem Moment die Sonne aus den Wolken hervorlugen. »Senna, es gibt schlimmere Dinge, die ich im Moment tun könnte, als hier mit Euch zu sitzen. In diesem Moment fühle ich mich nun mal ungezwungen.«
    In der Tat, als würde die Sonne hervorlugen. Ihr wurde wärmer. Überall. Senna schlug die Augen nieder, spielte mit dem schwankenden Schilf und brach dann ein Stückchen ab, genau wie er es getan hatte, und steckte es zwischen die Zähne. Sofort zog sie es wieder heraus. »Jetzt verstehe ich, warum wir Bodenbelag daraus machen.«
    Finian nagte an seinem Schilfstück und lächelte immer noch. »Euer Bruder, Senna. Und sein Verbrechen, Euch zu lehren, wie man einen Bogen und ein Messer benutzt.«
    »Bis jetzt habe ich noch keinen Schaden angerichtet. Ich bin nicht gut mit dem Bogen.«
    »Ach. Ich bin überzeugt, dass es am Ende gut wird, was auch immer Ihr Euch in den Kopf gesetzt habt.«
    In ihrem Versteck im Schilf sprachen Senna und Finian nur leise. Die Hitze und sein Lächeln hüllten sie ein wie ein leichtes Tuch. Es war irgendetwas an der Art, wie Finian sich auf der Erde ausstreckte, wie er atmete, die ihr verriet, dass er seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf sie gerichtet hatte. Obwohl es nicht recht vorstellbar war, warum es sie überhaupt kümmern sollte.
    »Ich bin überrascht, dass Euer Vater es hat geschehen lassen«, bemerkte Finian. »Das mit den Waffen.«
    Sie lächelte bitter. Warum sprachen sie eigentlich so häufig über ihren Vater? Seit Jahren hatte sie über den Mann kein Wort verloren, es sei denn, in kurzen Unterhaltungen mit Will, wo sie sich gegenseitig bestätigten, dass sie Sir Gerald seit Wochen nicht gesehen hatten. Seit Monaten. Jahren.
    »Mein Vater war viel unterwegs. Ich habe ihn nur selten zu Gesicht bekommen.«
    Er musterte sie noch eindringlicher. »Und was hat Eure Mam gedacht, als Ihr den Umgang mit Waffen lerntet?«
    »Meine Mutter hat uns verlassen. Ich glaube, ich war fünf Jahre alt. Ich kenne meine Mutter gar nicht.«
    Schweigend kaute Finian an seinem Schilfstück weiter. »Könnt Ihr Euch an gar nichts von ihr erinnern?«
    Heftig schüttelte sie den Kopf – im direkten Widerspruch zum Ausmaß ihrer Lüge. »Noch nicht einmal, wie sie riecht.«
    Rosen und Grün. Frisches, junges Grün. Und nach den gelben Rosen, die hinten im Garten gestanden

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