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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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sagte sie und legte die Hand auf ihren Bauch. »Ich fühle es. Ich weiß es.«
    »Camille.« Er sah sie fragend an. »Du hast selbst gesagt, dass du noch nicht sicher sein kannst.«
    »Wir werden ein Kind haben«, beharrte sie. »Das werden wir.«
    »Camille, was ist, wenn ich vorher sterbe?«, flüsterte er.
    Das zu denken, hatte sich Camille bisher geweigert. Aber jetzt, während ihre Hand noch auf ihrem Bauch lag, dachte sie darüber nach. Kieran versuchte, sie zu schützen. Warum fühlte es sich dann an, als würde er ihr einen Pflock ins Herz treiben?
    »Ein anständiger Vater hätte auf einem Ehevertrag bestanden, um dich vor einer solchen Möglichkeit zu schützen. Stattdessen wird alles Bargeld, das du haben wirst, jene fünfzigtausend Pfund sein, die die Anwälte deines Großvaters dir auszahlen werden.«
    »Mais oui. Fünfzigtausend Pfund ist sehr viel Geld.«
    »Es ist nicht genug, Camille. Nicht für das Leben, das du verdienst. Vertraue Xanthia, das Geschäft zu führen, oder geh und unterstütze sie, wenn dir das gefällt. Du könntest das, das weiß ich. Gareth hat sich zurückgezogen, aber er kann dir Ratschläge geben. Und ich will, dass du …«
    »Très bien«, unterbrach sie ihn und griff wieder nach den Papieren. »Ich habe sie genommen. Und jetzt, s’il vous plaˆıt, wirst du mir meine Fragen beantworten.«
    Seine Augen verdunkelten sich. »Ich bin krank, Camille«, sagte er. »Ich fühle mich jetzt schon seit Monaten nicht gut. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    Camille legte die Dokumente zur Seite. Sie zwang sich, ihre Stimme ruhig, aber unnachgiebig klingen zu lassen. »Mais oui, dazu gibt es viel zu sagen«, widersprach sie, beugte sich über das Bett und legte die Hand an seine Wange. »Welcher Art ist diese Krankheit, mon cœur? Warum sollten wir keinen Arzt rufen?«
    Sein Mund verzog sich grimmig. »Vielleicht will Gott mich für meine Sünden bestrafen«, sagte er ätzend. »Auf jeden Fall, meine Liebe, kann nichts dagegen getan werden.«
    »Es kann nichts getan werden?«, wiederholte sie und richtete sich auf. »Du willst es nicht einmal versuchen?«
    Er lehnte sich in die Kissen. »Herrgott, Camille! Hörst du mir überhaupt zu?«
    Camille fühlte ihren Ärger schwinden und stattdessen Verzweiflung sie ergreifen. »Mon Dieu, Kieran, diese Selbstbestrafung – diese Märtyrerhaltung -, das ist Wahnsinn!«, rief sie. »Warum musst du so unerbittlich und gefühllos sein, abgesehen von den Momenten, wenn wir miteinander schlafen? Wie kannst du einmal dieser Mann und dann wieder ein ganz anderer sein? Was ist es, Kieran, was du mir nicht sagen kannst?«
    Sein Blick verschloss sich, und er schüttelte den Kopf.
    Camille krallte die Finger in sein Nachtgewand. »Habe ich dich schon verloren, Kieran?«, flüsterte sie. »Ist es das, dessen du dir so sicher bist?«
    »Camille, ich …«
    Erschöpft ließ sie den Kopf sinken, bis ihre Stirn seine berührte. »Ein Mann wie du«, sagte sie, »der sich was ergibt? Der Hoffnungslosigkeit? Pour l’amour de Dieu, Kieran! Du bist ein mutiger, starker Mann. Aber du bist nicht ehrlich, nicht einmal zu dir selbst.«
    »Camille, wir alle treffen im Leben unsere Entscheidungen, und dann leben wir damit. Und was die Ehrlichkeit angeht – bist du denn ehrlich mit dir selbst?«
    »Ich sehe das Leben so, wie es ist.« Sie richtete sich auf. »Aber ich lasse nicht zu, dass es mich unterkriegt.«
    »Was ist mit dem Brief deines Großvaters«, entgegnete er sanft.
    »Oui? Was soll damit sein?«
    »Ich habe ihn genau gelesen. Er ist es, warum du mit nichts dagestanden hast, Camille. Und bei meinem Leben, aber ich kann nicht begreifen, warum du nicht wütender darüber bist.«
    »Wütend auf wen? Auf meinen Großvater? Bah. Ich verschwende meine Zeit nicht.«
    »Nein. Auf deine Mutter – dafür, dass sie den Brief versteckt hat. Mein Gott, es ging nicht einfach nur um eine Mitgift oder ein Erbteil, Camille. Hast du ihn gelesen? Der Mann hat angeboten, dich bei sich aufzunehmen. Dich großzuziehen. Dich fortzuholen von dem Vater, den du gehasst hast, und aus einem Leben in der Bedürftigkeit. Er wollte dir jeden Luxus geben, den das Leben bietet.«
    Camille wandte den Blick ab. »Meine Mutter wollte mich nicht verlieren. Ich war alles, was sie hatte. Auf diese Weise muss ich es betrachten.«
    »Nun gut«, sagte Rothewell. »Lass uns also davon ausgehen, dass sie einfach nur egoistisch war statt durch und durch boshaft. Warum hat sie dir den Brief nicht auf

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