Bezwungen von einem Highlander
zu trocknen. »Was bedrückt Euch?«
Es gab keine höfliche Art, drumherum zu reden – zumindest hatte Connor sich auf dem Weg hierher keine Worte zurechtgelegt. Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und zügelte den Aufruhr, der in ihm tobte. Sie war die Königin, und er würde sich gesittet benehmen. »Eure Majestät, ich möchte mit Euch über Miss MacGregor und ihre Zukunft sprechen.«
»Fahrt fort!«
»Ich weiß, dass Ihr erwägt, sie entweder Lord Oxford oder Captain Sedley zur Frau zu geben.«
Sedley sah überrascht und leicht krank aus, als er Connor anschaute.
»Das ist richtig.«
Connor fühlte sich, als hätte ihm eine Kanonenkugel ein Loch durch seine Mitte geschossen. »Captain Sedley lehnt dies ab.«
Mary of Modena versuchte nicht einmal, das Lächeln zu unterdrücken, das über ihre Lippen huschte. »Warum sollte er es ablehnen? Sie ist eine reizende Frau mit …«
»Weil er bereits verlobt ist.«
Als Sedley aussah, als wollte er über diese lächerliche Lüge laut loslachen, warnte Connors harter Blick ihn, dies lieber zu lassen.
»Das wusste ich nicht.« Die Königin lächelte Sedley entschuldigend an. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Connor ergriff das Wort für ihn.
»Ja, und zwar mit einer herzensguten Jungfer in Holland. Sie wartet ungeduldig auf seine Rückkehr.«
Sedley zuckte mit den Schultern und nickte dann bestätigend.
»Nun, das macht die Sache weniger kompliziert, nicht wahr?« Die Königin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und zupfte ein Stäubchen von ihrem ellbogenlangen Puffärmel. »Dann ist es entschieden: Miss MacGregor wird Lord Oxford heiraten.«
»Ihn kann sie auch nicht heiraten.«
Mary of Modena hielt dabei inne, sich unsichtbare Staubkörner von ihrem Ärmel zu zupfen, und sah Connor ungeduldig an. »Captain, ist der Sohn des Earl of Oxford ebenfalls verlobt?«
»Er ist Protestant. Mairi hasst die Protestanten. Sie wird mit ihm nicht glücklich werden.«
»Sie scheint mir recht glücklich zu sein, wenn sie mit ihm zusammen ist.«
»Sie liebt ihn nicht.«
Jetzt lachte die Königin und sah ihn kopfschüttelnd an. »Was hat denn Liebe mit der Ehe zu tun?« Noch bevor er antwortete, sah sie ihn aus schmalen Augen an. »Hat sie Euch gebeten, zu mir zu kommen und für sie zu sprechen?«
»Das hat sie nicht.«
»Warum seid Ihr dann hier in meinem Zimmer, Captain Grant, ohne Uniform …«
Er bemerkte erst jetzt, dass er seinen Uniformmantel auf dem Übungsplatz gelassen hatte.
»… und diskutiert mit der Königin über etwas, das Euch nichts angeht? Ihr könnt jetzt gehen.«
»Eure Majestät …«
»Guten Tag, Captain.« Sie griff wieder zur Feder und schrieb ihren Brief weiter.
»Komm, Connor!«, sagte Sedley leise und umfasste Connors Unterarm. »Komm jetzt!«
Nick schloss die Tür hinter ihnen und legte Connor den Arm um die Schulter. »Verlobt, hm? Was für ein schrecklicher Gedanke! Konntest du ihr nicht einfach die Wahrheit sagen? Dass ich ein Schuft bin, der deiner Miss MacGregor nur das Herz brechen würde?«
Connor schüttelte den Kopf, während sie den langen Korridor hinuntergingen. »Das wäre kein ausreichender Grund. Und nur, damit du es weißt, sie ist nicht meine … zur Hölle noch mal, dort ist Lady Elizabeth!« Er duckte sich hinter die Treppe, damit er nicht entdeckt wurde.
Nick lachte Connor an, nachdem der sich aus seinem Versteck wieder herausgetraut hatte. »Dann begleitest du sie also nicht in den Park?«
»Du wirst sie begleiten.«
»Aber ich bin doch verlobt!«
Connor war versucht, ihm mit dem Schwert eins über den Schädel zu geben.
»Lass uns in die Schenke gehen und etwas trinken! Ich werde zahlen, weil du mich davor bewahrt hast, eine Frau heiraten zu müssen, nach der du dich noch immer verzehrst.«
Connor erwog, ihm in diesem letzten Punkt zu widersprechen, aber was würde das bringen? Es war die Wahrheit. »Später«, meinte er stattdessen. Zuerst wollte er zu Mairi und ihr sagen, dass sie weder Sedley noch Oxford heiraten würde. Und tat sie es dennoch, dann nur über seine Leiche oder – was wahrscheinlicher war – über die dieser beiden Männer.
»Er wird mich dafür hassen.« Claire Stuart kam hinter dem Vorhang aus dickem Brokat hervor und setzte sich auf den nächstbesten Stuhl.
»Aber nicht, wenn alles wie geplant laufen wird.« Die Königin drückte das Pergament zu einem Ball zusammen und warf es ins Kaminfeuer. Darauf war nichts als Gekritzel gewesen.
»Und wenn es nicht so
Weitere Kostenlose Bücher