Bezwungen von einem Highlander
ersten Tanz anbieten.«
»Sie fangen an, die Tische fortzuräumen«, informierte ihn Lady Elizabeth eifrig.
»Und als Abgeltung«, Oxford lächelte auf Mairi herunter und streckte die Hand nach ihrer aus, was Connor veranlasste aufzustehen, »würde ich gern der Erste sein, der Miss MacGregor zum Tanz bittet.«
»Vielleicht ein anderes Mal.« Connors scharfe Stimme durchschnitt die Luft und ließ Oxford mitten in der Bewegung erstarren. Mit einem etwas höflicheren Lächeln wandte sich Connor dann an Elizabeth de Vere: »Lady Elizabeth, ich fürchte, meine Schritte sind noch zu langsam zum Tanzen. Und Miss MacGregor«, sein Blick verhärtete sich wieder, als er Lord Oxford ansah, »ist kein Stück Hammelfleisch, um das man feilschen kann.«
Connor vermochte nicht zu entscheiden, welches der zwei Geschwister röter wurde, Henry oder Elizabeth. Er vermutete, dass Henry der Gefährlichere der beiden war, als dieser ihnen allen ein angespanntes, aber höfliches Lächeln zuwarf, bevor er seiner Schwester zurück an deren Tisch folgte.
»Der Tanz beginnt.« Connor blieb stehen und griff nach Mairis Hand. »Wir werden einen Spaziergang unternehmen.«
»Bei diesem Regen?«
Connor legte den Kopf schief und sah Edward an. »Du nennst das Regen, Junge? In den Highlands nennen wir das ein Tröpfeln. Nicht wahr, Mairi?«
Sie nickte und schob ihre Hand in seine. Als er sie aus dem Bankettsaal führte, lächelte sie ihn an.
Kapitel 25
M airi versuchte, sich auf ein Dutzend verschiedener Dinge zu konzentrieren, als sie Connor aus dem Palast folgte. Der herrliche Geruch der Nachtluft, die vom Frühlingsregen frisch und kühl war. Die Unterhaltung mit seinen Männern am Tisch. Aber jedes Denken wurde von dem Gefühl verdrängt, das sie erfüllte, als Connors warme Hand sich um ihre schloss. Es war eine intime, besitzergreifende Geste, die fast so erregend war wie seine Küsse. Ein verwirrend vertrautes Gefühl, das Mairi in ihre Kindheit zurückversetzte, wenn er zu ihr gekommen war, um sie mit auf einen Ausritt zu nehmen. Nur war seine Hand jetzt größer, seine Handfläche rauer von den Schwielen, die sich in den Jahren gebildet hatten, in denen er das Schwert geführt hatte. Mairi schaute auf sein wie gemeißelt wirkendes Profil, als sie den Hof betraten und unter der darüber verlaufenden Galerie Schutz vor dem Regen suchten. Er hatte Sedley gesagt, dass sie ihm gehörte. Sie glaubte es dank Edward Willinghams Bestätigung und dessen argloser Miene, als er Connor an seine Worte erinnert hatte. Es war eine arrogante Bemerkung, die Connor gemacht hatte, besonders da er zu der Zeit bestimmt nicht gewusst hatte, dass sie ihn in Wahrheit gar nicht hasste. Doch dieses Mal machte seine Arroganz sie nicht zornig. Aye, er war ein wenig brachial in seiner Art zu denken, aber ihr gefiel das. Es bewies, dass England ihn doch nicht zu sehr verändert hatte. Es bewies, dass er sich noch immer etwas aus ihr machte und dass er sie noch immer wollte. Aber wie sehr? Würde er England dieses Mal für sie den Rücken kehren?
»Captain Sedley ist Calvinist«, sagte sie in dem vergeblichen Versuch, ihre Gedanken von Connors Mund wegzulenken. »Er mag es abstreiten, doch er hängt Prinz Wilhelms Glauben an und will vermutlich James vom Thron vertreiben.«
»Ich weiß«, entgegnete er ruhig.
Sie hörte das Bedauern in seiner Stimme und drückte seine Hand, um ihn zu trösten. »Kennst du Sedley schon lange?«
»Aye, wir sind ungefähr zur gleichen Zeit nach Whitehall gekommen und haben zusammen gegen Charles’ Feinde gekämpft und unser Können auf dem Schlachtfeld bewiesen. Er ist mit mir zusammen im Rang aufgestiegen und war ohne jeden Neid, als ich vor ihm befördert wurde. Wir sind Freunde geblieben, obwohl er Protestant ist. Es zerreißt mich zu denken, dass er nach Wilhelms Pfeife tanzt und dabei so weit geht, mich zu töten.«
»Aber du weißt nicht mit Sicherheit, dass er hinter dem Überfall auf dich steckt, Connor. Oder warum Wilhelm überhaupt deinen Tod will. Und außerdem«, fügte sie hinzu, um ihm seine bedrückenden Gedanken leichter zu machen, »scheint er mehr daran interessiert zu sein, welche Wirkung seine Uniform auf Frauen hat als auf seine möglichen Feinde.«
Anders als Connor, der sich nicht die Mühe gemacht hatte, seine Schleifen wieder zu ordnen. Wusste er, wie hinreißend er in dieser höfischen Kleidung aussah? Wie groß und elegant er in seinem prächtigen Justaucorps und den glänzenden Stiefeln wirkte
Weitere Kostenlose Bücher