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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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sehen denn Ihre Pläne für dieses Wochenende aus?”, fragte Jon. “Haben Sie schon etwas Nettes vor?”
    Die Mitarbeiterbesprechung war zu Ende, und Cate war gerade dabei, ihre Patientenpapiere zusammenzuschieben. Sie tickte nervös mit ihrem Stift auf die Tischplatte. “Nach der Arbeit werde ich an die Küste fahren”, sagte sie so unbefangen wie möglich. “Ich will meine Mutter und meinen Stiefvater besuchen.” Sie lächelte schwach.
    Andrew warf ihr einen schnellen Seitenblick zu. “An welchem Teil der Küste wohnen sie denn?”
    “Am Mermaid Beach” , sagte Cate und klemmte sich ihre Papiere unter den Arm. “Mum betreibt dort eine kleine Kunstgalerie.”
    “Malen Sie, Cate?”, fragte Jon neugierig.
    “Lieber Himmel, nein”, rief sie lachend aus. “Auch Mom nicht. Sie hat nur ein gutes Auge und Empfinden für den Publikumsgeschmack.”
    “Dann muss ich eines Tages mal mit Claire bei ihr vorbeischauen. Sie sucht schon länger etwas, um unser Schlafzimmer aufzufrischen”, sagte Jon grinsend. “Also”, kehrte er dann wieder zum geschäftsmäßigen Ton zurück. “Haben Sie sich inzwischen eingelebt, Andrew? Ist es für Sie okay mit dem Wochenendnotdienst?”
    “Absolut.”
    “Ich bin das ganze Wochenende zu Hause, falls irgendetwas sein sollte.”
    Andrew hob eine Augenbraue. “Was sollte schon sein? Trotzdem, vielen Dank.”
    “Hätten Sie nicht mal Lust auf eine Partie Squash?”, fragte Jon hoffnungsvoll. “Einer unserer Spieler ist ausgefallen.”
    “Tut mir leid.” Andrew lehnte sich im Stuhl zurück. “Viel zu kämpferisch für mich. Ich bevorzuge ausgedehntes Jogging.”
    Na klar, ganz der einsame Wolf, dachte Cate und wunderte sich kein bisschen über Andrews Statement.
    “Was ist mit Ihnen, Cate?” Cate zuckte zusammen, als Andrew sie unverhofft ansprach.
    Sie schob ihr Kinn vor. “Was soll mit mir sein?”
    “Was für einen Sport bevorzugen Sie?”, fragte er in herausforderndem Ton.
    Cate musterte ihn kühl. “Das wechselt bei mir nach Lust und Laune”, kam es kurz angebunden zurück.
    “Na, wie auch immer — ich muss jetzt los”, verkündete Jon, stand entschlossen auf und verließ zügig den Raum.
    Im wilden Bestreben, nicht allein mit Andrew zurückzubleiben, sprang auch Cate auf die Füße und wollte ihm folgen.
    “Vor mir brauchst du nicht wegzulaufen, Cate.”
    Andrews ruhige Stimme ließ ihr die Röte ins Gesicht schießen. “Ich habe zu tun, Dr. Whittaker, ob Sie es glauben oder nicht.” Sie ging zum Kühlschrank, schenkte sich ein Glas Wasser ein und versuchte, sich zu beruhigen. Er sieht müde aus, dachte sie mit einem verstohlenen Blick auf Andrews Gesicht.
    “Na gut, dann wünsche ich dir ein schönes Wochenende.” Er stand abrupt auf und verließ den Raum.
    “Danke”, murmelte Cate tonlos und starrte mit schwimmenden Augen auf die geschlossene Tür. Sie musste sich beherrschen, um ihm nicht nachzulaufen und ihn zu fragen, warum die Dinge zwischen ihnen so kompliziert sein mussten. Warum er Lyn ihr vorzog.
    Aber sie wusste die Antwort doch schon. Ihre Schultern sackten herab, und mit müden Schritten machte sie sich auf den Weg in ihr Zimmer. Lyn lebte wie Andrew für den Moment, während sie, Cate, Sicherheit und Kontinuität suchte.
    Andrew fröstelte in der trostlosen Leere seiner Wohnung, als er nach Hause kam. Er ging in sein Schlafzimmer und legte seine Arbeitskleidung ab. Dann zog er sich Sporthosen und ein T-Shirt über. Während er in seine Joggingschuhe schlüpfte, überlegte er, wann er sich das letzte Mal so unzufrieden und frustriert gefühlt hatte. Das zweite Mal in seinem Leben stand er vor einem Scheideweg und wusste nicht, in welche Richtung er gehen sollte.
    Draußen, vor der Haustür, machte er ein paar Lockerungsübungen und joggte dann in Richtung von Cates Wohnung, ohne sich Rechenschaft darüber abzulegen, warum er das tat. Sie war ohnehin nicht zu Hause.
    Aus dem Praxisfenster hatte er beobachten können, dass sie eine Reisetasche in ihren Wagen geladen hatte. Jetzt würde sie schon auf dem Weg an die Küste sein.
    Und vor ihm lag nun ein langes, einsames Wochenende. Zischend stieß er den Atem aus, als wolle er damit seinen Frust loswerden und wechselte seine Laufrichtung in Richtung Park.
    Als Cate am Montagmorgen in der Praxis ankam, wurde sie mit der Nachricht empfangen, dass Kelly Davenport am Samstag eine gesunde, neun Pfund schwere Tochter zur Welt gebracht hatte.
    “Ist das nicht fantastisch”, schwärmte Chrissie.

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