BIANCA EXKLUSIV Band 0181
sie sich so etwas verbitten. Paige war groß, schlank und genau an den richtigen Stellen wohl gerundet, und sie bewegte sich geschmeidig wie eine Katze. Als er in Gedanken so weit gekommen war, regte sich das Verlangen in seinen Lenden.
Trotzdem empfand er mehr Beschützerinstinkt als Lust, als er sie jetzt betrachtete. Normalerweise wusste sie sich sicher ihrer Haut zu wehren, aber in diesem Moment wirkte sie erschöpft und nahe am Aufgeben.
„Mach dir keine Sorgen, Paige.“ Er nahm ihre kalten Hände in seine, um sie zu wärmen. „Ich weiß auch nicht, warum Juliette wollte, dass du auf die Insel fährst. Es ist ja nur für eine Woche.“
Paige fröstelte. Sie entzog ihm die Hände, ging zum Fenster und sah lange starr hinaus. Als sie sich schließlich umdrehte, konnte er ihre Miene gegen das Fenster und den strahlend blauen Himmel nicht erkennen, aber an ihrer angespannten Haltung merkte er, dass sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte.
„Einverstanden. Aber ich brauche Zeit, um alles zu organisieren. Ich fahre erst, wenn Sherry frei bekommt und selbst auf Brodie aufpassen kann.“
Sehr zufrieden, dass sie nachgegeben hatte, sagte er sofort: „Da kann ich bestimmt nachhelfen.“
Paige sah ihn angriffslustig an, blieb jedoch höflich. „Vielen Dank, aber das ist nicht nötig.“
Als Realist und Zyniker wusste Marc, dass er auch ohne sein Vermögen attraktiv auf das andere Geschlecht gewirkt hätte. Er war es gewöhnt, dass die Frauen ihn als guten Fang, als Beschützer oder zumindest als Geldquelle betrachteten, solange er sich mit ihnen vergnügte.
Dass Paige ihm so viel Misstrauen entgegenbrachte, war etwas Neues. Ob er sie wegen dieser Herausforderung so anziehend fand? Nein, das ist es nicht, entschied er. Aus einem unerfindlichen Grund begehrte er sie. Und zwar auf einer so elementaren Ebene, dass sogar er es schwer fand, sich zu beherrschen.
„Wir werden sehen“, sagte er ruhig. „Ich brate mir jetzt Eier und Speck. Möchtest du auch etwas?“
Verblüfft sah Paige ihn an. Dann spürte sie, dass ihr der Magen knurrte. „Ich … Ja, danke.“
„Dann setz dich, bis sie fertig sind. Oder komm mit in die Küche.“
„Du kannst kochen?“ Sie versuchte gar nicht erst zu verbergen, wie erstaunt sie war.
Als er ihr freundlich zulächelte, regte sich in ihr noch ein anderer Hunger.
„Selbstverständlich.“ Marc öffnete eine Tür und trat beiseite, um ihr den Vortritt zu lassen.
Sie ging an ihm vorbei in die Küche. „Vermutlich kletterst du auch ohne Sauerstoffflasche auf Achttausender und kämpfst mit bloßen Fäusten gegen Grizzlybären?“
„Nein. Mit bloßen Händen gehe ich nur auf Löwen los. Für Bären klemme ich mir ein Messer zwischen die Zähne.“
Paige musste lachen. Marc lächelte freundlich und machte sich daran, den Speck zu grillen. Er kannte sich in der Küche gut aus und hantierte so geschickt mit Töpfen und Pfannen, dass sie ihn kaum wiedererkannte.
Eine gute Stunde später stieg sie aus seinem Wagen. „Vielen Dank für das Frühstück. Es war köstlich.“
Er sah zur Uhr. „Wir sehen uns um neun.“
„Nein! Das ist ja lächerlich. Ich kann nicht alles in so kurzer Zeit organisieren!“
„Na gut, dann eben in zwei Stunden.“
„Ich verspreche nichts“, warnte sie.
Er lächelte. „Um zehn Uhr, Paige. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um alles.“
Und das tat er.
Marc dabei zu beobachten, wie er sich um alles kümmerte, war ein Erlebnis für sich.
Sherry stand am Fenster und blickte dem Wagen nach. „Ich kann verstehen, dass er Millionär geworden ist! Oh!“ Sie sah Paige verlegen an. „Stört es dich, dass er mich bezahlt, damit ich zu Hause bei Brodie bleiben kann?“
Paige feuerte wahllos Kleidungsstücke in den einzigen Koffer, den sie besaß. „Nein“, antwortete sie locker. „Es geht mich doch nichts an. Aber wird deine Chefin nichts dagegen einwenden?“
Sherry schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass ich Marcs Geld nicht hätte nehmen sollen. Aber er kann es sich ja leisten.“
„Das stimmt.“ Paige packte ihre Kulturtasche und noch mehr Kleidungsstücke ein und wünschte, sie besäße wenigstens ein Outfit, dem man seine Herkunft aus einem großen Versandhaus nicht ansah. „Ich hasse solche Überraschungen. Wie schade, dass du Marc heute Morgen verraten hast, wo ich war.“
Sherry errötete schuldbewusst. „Es ist schwer, ihm etwas abzuschlagen.“
„Ja, ich weiß. Mich macht es nur so wütend, weil ich mehr
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