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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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Freundschaft mit Sherry bestärkt natürlich den Glauben, die Menschen würden sich nur gegenseitig ausbeuten.“
    Ärgerlich presste sie die Lippen zusammen. „Das Thema hatten wir bereits.“
    „Mich wundert nur, dass du Sherrys Lösung akzeptierst.“ Er hielt einen Zweig zurück, der über den Weg hing, damit sie nicht nass wurde. Als er ihn berührte, fielen große, schwere Tropfen zu Boden.
    „Sherry tut, was sie tun muss. Frauen sind so, weißt du. Irgendwie überleben wir, nur ist es für die eine oder andere weder leicht noch besonders angenehm.“
    „Warum stehst du dann nicht mit deiner Freundin auf der Bühne und strippst?“ Er ließ den Blick über ihren Hals, zu ihren Brüsten, zur Taille und über die Beine bis zu den Füßen gleiten. „Du hast eine tolle Figur, und du kannst traumhaft gut tanzen. Vermutlich würdest du genauso viel verdienen wie sie.“
    Paige schwieg empört. Schließlich fiel ihr eine Antwort ein. „Die Szene liegt mir nicht.“
    „Dann mache ich dir ein Angebot. Wie wär’s, wenn ich dich bezahle? Vielleicht für ein Jahr. Am Ende des Jahres kannst du gehen und tun und lassen, was du willst.“
    Paige stockte der Atem. Meinte er das ernst? Nein, das konnte doch nicht sein. „Du machst Witze.“
    „Wieso? Diese Küsse haben mehr als deutlich gezeigt, dass der Vorschlag gar nicht abwegig ist. Es würde bestimmt mindestens ein Jahr dauern, bis wir uns miteinander langweilen.“
    Paige spürte einen Kloß im Hals. Hilflos musste sie neben ihm hergehen und sich anhören, wie er kaltblütig ihre Träume zerstörte. Noch dazu Träume, deren Existenz ihr bisher unbewusst gewesen war.
    „Natürlich gebe ich dir genug Geld, damit du dich anschließend selbstständig machen kannst. Du kannst ein Geschäft deiner Wahl eröffnen, und ich würde noch einige Jahre weiterzahlen, bis es gut läuft.“
    Als sie nichts sagte, fügte er hinzu: „Du brauchst mich nur zufriedenzustellen. Ich kann dir versprechen, dass ich dich ganz sicher befriedigen werde.“
    „Ich bin keine Prostituierte.“ Verzweifelt hielt Paige den Blick auf eine Hibiskusblüte gerichtet, deren seidige Blütenblätter in intensivem Rot strahlten. Sie wagte es nicht, Marc anzusehen. Womöglich hätte er erraten, dass sie tatsächlich versucht gewesen war, seinen Vorschlag anzunehmen. Zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber trotzdem …
    „Dann vergessen wir es.“
    Aufgebracht wandte sie sich zu ihm um. Ihre Augen funkelten zornig. „Aber ich weiß nicht, wie meine Antwort lauten würde, wenn ich ein Baby versorgen müsste. Sherry hält ihren Körper für ihr einziges Kapital. Um Brodie vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, will sie möglichst schnell viel Geld verdienen.“
    Dass ihre Worte Marc anscheinend überhaupt nicht beeindruckten, brachte sie gegen ihn auf. „Und du, du bist ein engstirniger Snob, damit du es nur weißt!“
    Seine Miene verriet nicht, was in ihm vorging. „Du dagegen bist noch leichtgläubiger, als ich dachte. Frauen wie Sherry gibt es in allen Bevölkerungsschichten. Die, die ich bisher kennengelernt habe, sind anspruchsvoller und raffinierter, aber im Grunde genauso praktisch orientiert wie Sherry.“
    Sprach er über seine Geliebte? „Vielleicht solltest du mal ein Jahr in Sherrys Haut stecken. Dann würdest du lernen, andere nicht zu verurteilen.“ Paige straffte sich und ging mit festen Schritten zum Haus.
    Marc blickte ihr nach. Ein Sonnenstrahl fiel durch die Blätter auf ihr Haar, das fein und golden glänzte. Für einen Moment war sie in eine durchscheinende Aura von Licht gehüllt wie ein Wesen aus einer anderen Welt, zart, zerbrechlich und unendlich kostbar.
    Er begehrte sie so sehr, dass sein ganzer Körper schmerzte. Mit dem Verstand und logischen Argumenten kam er dagegen nicht an. Einen unterdrückten Fluch auf den Lippen, eilte er ihr nach und holte sie mit wenigen Schritten ein. Sie zögerte unsicher an einer Weggabelung, an der eine wunderschöne weiße Marmorstatue des Waldgottes Pan stand.
    „Geh nach links!“, wies Marc sie an. Er blickte den Weg entlang, und seine ernste Miene hellte sich auf. „Ah, da ist Lauren. Sie ist eine unserer Managerinnen. Du kennst sie schon, obwohl ich euch nicht vorgestellt habe. Wir waren gemeinsam in Napier, weil sie sich sehr für Neuseeland interessiert.“
    Mit pochendem Herzen drehte Paige sich um und beobachtete, wie Lauren sich näherte. Dies war also die Frau, die sich in Juliettes Leben gedrängt hatte.

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