BIANCA EXKLUSIV Band 0181
einen Kommentar?“
„Sie sind … nur befreundet.“ Sam drehte den Wagen herum und begann, ihn wieder die Stufen hinaufzuschieben. Dabei achtete sie darauf, dass sie selbst zwischen dem Kind und den Männern stand. „Gehen Sie weg. Ich habe Ihnen nicht erlaubt, Fotos von Chloe zu machen.“
„Chloe? Hübscher Name für ein hübsches Kind. Ihrem Daddy wie aus dem Gesicht geschnitten. Hast du alles, Roger? Nur ein vernünftiges Foto von Ihnen beiden, Miss Duggan. Es soll auch nicht Ihr Schaden sein. Wie wäre es mit fünfhundert Pfund?“
Sam hatte jetzt die oberste Stufe erreicht. Der Fotograf tanzte um sie herum und versuchte, ein Foto von Chloe zu machen. Immer wieder schob Sam sich ihm in den Weg. Die Brottüte in der Hand behinderte sie auf der Suche nach dem Schlüssel, und so warf sie kurz entschlossen damit nach dem Fotografen.
„Verschwinden Sie endlich! Dies ist Privatbesitz! Wenn Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen, rufe ich die Polizei.“
Irgendwie schaffte sie es, ins Haus zu kommen und die Tür hinter sich zuzuwerfen. Atemlos lehnte sie sich von innen dagegen. Was hatte das alles zu bedeuten? Was wollten die Reporter von ihr?
Plötzlich fiel der Groschen, und sie musste laut auflachen. Die Männer schienen zum selben falschen Schluss gekommen zu sein wie schon viele vor ihnen. Sie dachten, Chloe sei Aidans Tochter.
Ihre Belustigung schwand jedoch während der nächsten Tage. Sobald sie versuchte, das Haus zu verlassen, lauerten die Reporter ihr auf wie Hyänen. Das Auge der Kamera starrte sie durch die Gitterstäbe des Eingangstors an wie ein Zyklop. Von Tag zu Tag wurden sie aufdringlicher. Sam wusste, dass sie sie nur provozierten. Wenn sie die Fassung verlor, würde das für die Regenbogenpresse ein gefundenes Fressen sein.
Als Aidan von seiner Reise nach New York zurückkam, war Sam mit den Nerven am Ende. Sie hatte gerade Chloe für den Mittagsschlaf ins Bett gebracht, als sie seinen Wagen durch die Einfahrt kommen sah. Sie deckte die Kleine sorgfältig zu, hauchte ihr einen zarten Kuss auf die rosigen Wangen und schlich sich dann auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich. Dann brachte sie ihren Zorn in Schlachtaufstellung und marschierte die Treppe hinab, um Aidan entgegenzutreten. Er hatte sie schließlich in diese Lage gebracht!
Aidan bemerkte ihre Gewitterstimmung sofort. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er.
„Oh, nichts Besonderes“, erwiderte Sam eisig. „Ich bin nur seit Dienstag praktisch unter Hausarrest.“
Er runzelte die Stirn. „Wieso das denn?“
„Reporter. Hast du sie draußen nicht gesehen? Sie haben praktisch ihr Lager im Vorgarten aufgeschlagen. Sie wollten ein Bild von Chloe und haben mir dafür fünfhundert Pfund geboten. Außerdem wollten sie wissen, was ich davon halte, dass du dich mit Imogen Larsson triffst“, fügte sie giftig hinzu.
Nun schien er zu begreifen. „Ach so!“ Lauthals lachend kam er an den Fuß der Treppe, auf deren unterster Stufe Sam stehen geblieben war. Ihre Augen waren nun auf gleicher Höhe.
„Ich sehe nicht, was daran so komisch sein soll!“, protestierte sie. „Sie halten mich für deine Freundin … aber sie haben weniger freundliche Worte benutzt. Sie denken, ich sei eine kleine graue Maus, die ergeben zu Hause wartet, während du die Beziehung zu deiner Ex wieder aufwärmst.“
Nun lachte er noch lauter. „Graue Maus? Du? Die Burschen tun mir leid. Ich bin überrascht, kein Blut auf der Eingangstreppe zu sehen.“
„Ich habe mit Brot nach ihnen geworfen. Wir wollten gerade die Enten füttern gehen.“ Plötzlich hatte Sam das Bild wieder vor Augen, wie die Tüte den Fotografen am Kopf getroffen hatte. Sie war aufgeplatzt, und die Brotstücke waren förmlich auf ihn herabgeregnet. Vergeblich versuchte sie, ihre plötzliche Heiterkeit zu unterdrücken. „Er sah wirklich zum Lachen aus“, sagte sie. „Er bekam den Mund gar nicht wieder zu.“
„Das hört sich an, als hättest du sie erfolgreich abgewehrt.“ In seinen Augenwinkeln blitzte etwas auf, was sie seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Ihr Herz beschleunigte plötzlich seinen Schlag.
„Nicht wirklich. Sie haben zwei und zwei zusammengezählt und haben mehr als fünf herausbekommen“, stellte sie fest. Sie versuchte, wieder finster dreinzuschauen. Aidan sollte nicht merken, welche Wirkung sein Lächeln auf sie hatte. „Früher oder später musste es ja so kommen. Ich habe es nie für gut gehalten, dass Chloe und
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