BIANCA EXKLUSIV Band 0181
ich bei dir leben.“
Er zuckte die Schultern. „Es ist nur die Regenbogenpresse“, erwiderte er. „Ignorier sie einfach.“
„Du hast leicht reden“, erwiderte sie hitzig. Es kränkte sie, dass er ihre Beschwerde nicht ernst nahm. „Du bist es gewöhnt, mit böswilligem Klatsch zu leben, ich nicht.“
„Also gut, wenn es dich wirklich stört, rufe ich die Redaktion an und sorge dafür, dass sie ihre Spürhunde zurückpfeifen.“ Sein Ton verriet, dass er das für eine überflüssige Mühe hielt. „Oder besser noch, ich lasse das meine Anwälte tun. Aber die Erfahrung lehrt, dass man die Burschen am besten aushungert, indem man ihrer Sensationsgier keine Nahrung gibt. Bald werden sie genug haben und sich auf ein anderes Opfer stürzen.“
Sam war die letzte Stufe hinab und an Aidan vorbei in die Halle gegangen. Nun beschäftigte sie sich angelegentlich damit, einen Strauß Rosen in der Vase neu zu arrangieren. „Jedenfalls denke ich schon seit einiger Zeit, dass es an der Zeit ist, neue Pläne zu machen“, sagte sie. „Ich hatte nie die Absicht, für immer mit Chloe hierzubleiben.“
Aidan wandte sich heftig zu ihr um. „Du willst von hier fort? Nur wegen ein paar blöder Reporter?“, fragte er. „Das ist lächerlich.“
„Nein, es ist nicht derentwegen“, versicherte sie. Sie bemühte sich, ihre Stimme entschlossener klingen zu lassen, als sie sich fühlte. „Obwohl die vielleicht den Ausschlag gegeben haben. Ich habe schon länger ernsthaft darüber nachgedacht.“
„Aber warum?“, protestierte er ungeduldig. „Ich dachte, du wärst glücklich hier. Sogar mit meiner Mutter scheinst du dich gut zu verstehen.“
„So ist es auch“, bestätigte sie. „Sie ist sehr freundlich, und du warst auch sehr nett zu mir. Ich weiß nicht, wie ich die ersten Monate mit Chloe ohne eure Hilfe überstanden hätte. Aber sie hat sich jetzt prächtig entwickelt, und ich finde, es ist Zeit, dass wir allein zurechtkommen. Ich kann mir eine Arbeit suchen …“
„Als was?“
„Weiß ich noch nicht. Vielleicht als Kunstlehrerin. Ich weiß nur, dass ich irgendetwas tun muss. Hier komme ich mir vor, als müsste ich ersticken.“
„Dann fang doch einfach wieder mit der Bildhauerei an. Seit Chloes Geburt hast du nichts Neues geschaffen.“
„Ich weiß, aber ich …“
„Wir haben einen leeren Raum im Keller, den du benutzen könntest“, fuhr er fort. „Den wollte ich dir schon lange zeigen.
Früher war dort unten die Küche, aber die haben wir schon vor Jahren nach oben verlegt. Der Raum hat große Fenster, und im Winter bleibt er schön warm, weil er direkt neben der Zentralheizung liegt.“
Sam zögerte. Er wusste, dass dies ein Köder war, dem sie nur schwer widerstehen konnte.
„Wir könnten gleich hinuntergehen und es uns ansehen“, bot er an. Dabei zeigte er wieder sein gefährliches Lächeln, mit dem er jedes Mal ihre Abwehr zu untergraben vermochte.
„Also gut“, lenkte sie ein und verwünschte sich sogleich wegen ihrer Schwäche. Aber sich den Raum nur anzusehen bedeutete ja noch nichts. Damit ging sie noch keine Verpflichtung ein.
Aidan führte sie durch die Halle zu einer Tür unter der Treppe. Von dort waren es nur wenige Stufen, die in einen großen Raum mit niedriger Decke führten. Es war kühl und staubig. Die großen Fenster waren außen von dichtem Efeu überwuchert, sodass nur spärliches Licht hereinfiel. Draußen war eine kleine Terrasse, etwas tiefer als der Rest des Gartens gelegen. Sie schien Lagerplatz für zerbrochene Gartengeräte und unbenutzte Blumentöpfe geworden zu sein und war mit Unkraut überwuchert.
„Wenn wir den Efeu vor den Fenstern wegschneiden, sollte genügend Licht hereinkommen“, stellte Aidan fest. Er prüfte, ob sich die Terrassentür öffnen ließ.
Sam war in der Mitte des Raumes stehen geblieben. Ihre Fantasie gaukelte ihr Bilder von sonnigen Nachmittagen vor, an denen sie bei geöffneter Terrassentür hier arbeitete, während Chloe draußen spielte. An der Rückwand konnte sie Regale anbringen, um ihr Material zu lagern, und mit zwei Leuchtstoffröhren an der Decke … „Es … ließe sich etwas daraus machen“, gestand sie zögernd. Sie spürte, dass ihr Widerstand nachzugeben drohte. „Vielleicht …“
Aidan lächelte zufrieden. „Siehst du … es gibt keinen Grund, das Haus zu verlassen.“
„Das habe ich nicht gesagt“, protestierte sie. „So einfach ist das nicht. Ich kann nicht für immer hierbleiben. Es war nur als
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