BIANCA EXKLUSIV Band 0181
wie er war, sah Jack seinem Vater Patrick gar nicht ähnlich. Patrick war rothaarig, und niemand in der Familie konnte erklären, nach wem Jack geraten war.
„Hoffentlich komme ich rechtzeitig“, sagte Jack und ging mit ausgestreckter Hand auf Christina zu, „um zu hören, welche großen Pläne Miss Mendoza für Fortune-Rockwell Invest ments hat.“
Christina lächelte gleich viel offener, was nicht erstaunlich war. Nachdem er ihre Schwester geschwängert hatte, gehörte Jack fast schon zur Familie. „Ich gratuliere dir zur Übernahme von Patricks Position“, sagte sie und schüttelte Jack die Hand. Jack hatte vor ein paar Tagen den Posten seines Vaters übernommen. „Und zu meiner kleinen Nichte oder meinem kleinen Neffen.“
„Danke, aber man sollte auch dir gratulieren.“
„Und wozu?“, fragte Christina lächelnd.
„Du hast dir von Gloria die Wohnung putzen lassen. Das war ein Geniestreich.“
„Aber bei Weitem kein solcher Geniestreich wie deine Arbeit für Fortune-Rockwell, Jack. Ich bin gespannt, wie sich die Bank unter deiner Führung weiterentwickeln wird.“
Derek verzog keine Miene, damit Jack nicht merkte, wie sehr es ihn störte, dass Patrick alle seine Befugnisse auf seinen Sohn übertragen hatte. Obwohl Fortune-Rockwell Invest ments, das Derek nun verantwortlich leitete, ein wichtiger Zweig des großen Bankhauses war, hatte es Derek doch überrascht, dass er bei der Nachfolge von Patrick quasi ignoriert worden war. Überhaupt hatte der alte Herr sich nach Dereks Empfinden recht abrupt aus den Geschäften zurückgezogen. Jedenfalls hatte er ihm gegenüber nie erwähnt, dass er amtsmüde sei. Nun ja, jetzt hatte Jack die alleinige Kontrolle über Fortune-Rockwell und war, wenn man so wollte, eben auch Dereks Boss.
Derek arbeitete trotz aller Spannungen natürlich auch mit Jack gut zusammen. Trotzdem fehlte ihm schon jetzt der ständige Kontakt zu seinem Ersatzvater Patrick. Er vermisste den alten Herrn schlicht und einfach.
Jack ließ sich auf das Ledersofa sinken. „Wir hoffen, mit deiner Hilfe bessere Ergebnisse zu erzielen, Christina. Du hast sicher davon gehört, welchen Schaden der letzte Analyst im Investmentsektor angerichtet hat.“
„Ich weiß, dass er zahlreiche Entlassungen empfohlen hat“, erwiderte Christina. „Diese Idee führte zwar kurzfristig zu einer Gewinnsteigerung, sorgte aber langfristig für schlechte Arbeitsmoral bei den Mitarbeitern. Nachdem sich zeigte, welche negativen Auswirkungen die Entlassungen hatten, habt ihr meinen Vorgänger gefeuert.“
„Du bist auf dem Laufenden“, stellte Jack fest.
Moment mal, dachte Derek. Fortune-Rockwell Investments fiel in seine Zuständigkeit. Wieso mischte Jack sich ein?
Derek stand auf, kam um den Schreibtisch herum und lehnte sich dagegen. „Nach den ganzen Entlassungen haben wir jetzt zwei Chefs, die den Angestellten im Nacken sitzen“, sagte er. „Wenn dadurch mal nicht alles noch schlimmer wird.“
Christina holte aus ihrem Aktenkoffer zwei Aktenordner, von denen sie einen Derek und den anderen Jack reichte. „Keine Sorge, Sie haben mich eingestellt, um die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern, und genau das werde ich schaffen. Sehen Sie sich bitte diese Statistiken und Untersuchungen an, bevor wir weitermachen.“
Verdammt, sie hat wirklich wahnsinnig tolle Beine … Derek hörte, wie Jack zu blättern begann, warf aber noch einen Blick auf Christinas sagenhafte Figur, bevor auch er sich dem Bericht widmete.
Auf dem Deckblatt stand Wie man Mitarbeitern ihre Be deutung klarmacht –Verbesserung der Moral durch Aufstiegs möglichkeiten.
Christina lieferte auch gleich Erklärungen zu ihren Unterlagen. „Wie Sie daraus ersehen, beweisen sämtliche Studien eines: Wenn Mitarbeiter merken, dass der Firma etwas an ihnen liegt, setzen sie sich für die Firma ein. Ihre Loyalität wird gestärkt. Viele freuen sich sogar auf die Arbeit. Ich möchte nach neuen Wegen suchen, um den Team- und Firmengeist unserer Mitarbeiter wieder zu stärken. In Frage kämen Fortbildungskurse, Erholungsangebote und eventuell auch Tagesstätten für Angestellte mit Kindern.“
Derek wollte sich schon nach den Kosten erkundigen, als Jack sich zu Wort meldete.
„Die Idee mit den Fortbildungskursen gefällt mir. Die Mitarbeiter würden sofort erkennen, dass wir uns bemühen. Und ihre neuen Fähigkeiten würden sich günstig auf die Arbeit auswirken. Wenn du dich zuerst auf diesen Punkt konzentrierst, Christina, wie schnell
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