BIANCA EXKLUSIV Band 0181
könntest du eine Präsentation zusammenstellen?“
Derek warf seinem Partner einen erstaunten Blick zu. Gar keine Fragen oder Bedenken?
„Gib mir eine Woche Zeit“, erwiderte Christina voll Schwung und Elan.
Die Frau, die sich hinter einem schlichten braunen Kostüm und einem reservierten Verhalten verschanzte, strahlte nun förmlich, und Derek fand das unglaublich … anregend. Er musste sich unbedingt auf die Arbeit konzentrieren.
„Kurse für die Mitarbeiter“, wiederholte Derek, um wenigstens irgendwas zu sagen.
„Ja, Kurse für Mitarbeiter!“, rief eine klangvolle kräftige Stimme vom Eingang her. „Das ist eine gute Idee!“
Alle blickten zu Patrick Fortune, der wie stets perfekt gekleidet war, heute in einem Nadelstreifenanzug. Das rötliche Haar war nur von wenig Weiß durchzogen, und er wirkte keineswegs wie siebzig. Abgesehen von einigen Falten deutete nur die Lesebrille, hinter der seine blauen Augen funkelten, auf sein Alter hin.
„Höchste Zeit, dass du zur Arbeit erscheinst“, bemerkte Derek lächelnd.
„Ich kann ihn nicht davon abhalten“, sagte Jack voll Zuneigung.
Christina holte einen weiteren Bericht aus dem Aktenkoffer und reichte ihn dem obersten Chef. Dem früheren obersten Chef. „Sie kennen das Meiste davon bereits, Patrick. Ich habe mit Ihnen darüber auf der Party gesprochen.“
Ach, sie sagte schon Patrick zu ihm?
„Vielen Dank, meine Liebe“, erwiderte der Senior der Firma.
Derek beobachtete genau, wie Christina sich von einer kühlen Mitarbeiterin in eine strahlende Frau verwandelte. Niedlich, richtig niedlich, dachte er. Doch eigentlich passte der Ausdruck niedlich nicht wirklich zu Christina Mendoza. Cheerleader, die niemals erwachsen wurden, waren niedlich. Diese Frau dagegen sollte man eher als schneidig, sexy und heiß bezeichnen – eine umwerfende Frau, die ihre Reize trotz des strengen Kostüms nur schlecht verhüllen konnte.
Derek wäre durchaus bereit gewesen, sie von diesem Kostüm zu befreien, und falls sie Hilfe bräuchte, um das Haar aus dem Knoten zu lösen …
Unter Patricks forschendem Blick lenkte Derek seine Gedanken wieder in eine andere Richtung und rückte die Krawatte zurecht. „Miss Mendoza wird uns nächste Woche die genaueren Pläne vorstellen.“
„Tatsächlich?“ Patrick stützte das Kinn in die Hände und dachte sichtlich angestrengt nach. Wer ihn kannte, wusste sofort, dass er neue Ideen ausbrütete.
„Dad“, bemerkte Jack, „was genau machst du hier? Du setzt dich nach wie vor für die Firma ein. Das sieht mir eigentlich nicht nach Ruhestand aus, wie du angekündigt hast.“
„Ruhestand“, warf Derek lachend ein. „Dieses Wort kommt in seinem Wortschatz gar nicht vor.“
„Ich weiß.“ Jack zuckte mit den Schultern. „Du hättest ihn zwar gern für immer als Geschäftspartner, aber …“
„… aber ich soll mich glücklich schätzen, dass du mir jetzt im Nacken sitzt“, fiel Derek ihm ins Wort.
„Aber, aber, meine Lieben.“ Patrick war an gelegentlich aufkommende Spannungen zwischen den beiden gewöhnt. „Eines muss euch doch bereits klar geworden sein. Es geht hier nicht um mich. Sondern um Christina. Eine Woche ist eigentlich zu kurz, um eine umfangreiche Präsentation erwarten zu können. Fortune-Rockwell Investments ist zwar in den roten Zahlen. Aber werden wir dadurch zu Menschenschindern?“
„Kein Problem“, wandte sie ein. „Das schaffe ich.“
„Warum wollen Sie rund um die Uhr arbeiten, wenn es auch einfacher geht?“ Patrick kam langsam näher. „Es wäre besser, Sie hätten ein Team zur Hand, das Fortune-Rockwell bestens kennt. Ich denke da an einige eingespielte Mitarbeiter, die Sie unterstützen könnten.“
Als Christina widersprechen wollte, kam Derek ihr zuvor. „Geben Sie sich nicht als Einzelkämpferin. Es wäre wirklich gut, wenn Sie jemanden hätten, der Fortune-Rockwell in- und auswendig kennt. Wir müssen die Fortbildungsangebote schließlich auf die Firma maßschneidern.“ Und vielleicht konnte er diese Person aussuchen, die ihn dann über die Arbeit der neuen Analystin auf dem Laufenden halten würde. Ja, das wäre ein kluger Schachzug!
Patrick blieb neben Derek stehen und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Freut mich, dass du meiner Meinung bist. Wie wäre es, wenn du mit Christina zusammenarbeitest? Du könntest dich um die finanzielle Seite unserer Kampagne zur Hebung der Arbeitsmoral kümmern, und sie wäre der kreative Kopf.“
Mist! Damit hätte er rechnen
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