BIANCA EXKLUSIV Band 0187
danach gestorben war, mitgeteilt. Deshalb hat sie nach der Hochzeit mit Slades Vater einen Teil ihres Geldes in dessen Unternehmen gesteckt.“
„Was hat das alles mit mir zu tun?“, fragte Alli.
Caroline schüttelte ungeduldig den Kopf. „Sie wissen bestimmt, dass Bryan Hawkings ein genialer Geschäftsmann war. Slade ist sogar noch besser als sein Vater. Hawkings Tourism ist jetzt ein riesiger, äußerst Gewinn bringender Konzern.“
„Weshalb sollte mich das interessieren?“
Caroline beugte sich vor und sah Alli durchdringend an. „Als Sie Marian geschrieben haben, Sie seien ihre Tochter, wusste Marian, dass das unmöglich war. Deshalb hat sie das getan, was sie immer tut: Sie hat es Slade erzählt. Er hat dann Nachforschungen über Sie anstellen lassen. Das Ergebnis kennen Sie, Sie sind Alisons Tochter.“
Alli überlief es kalt.„Caroline, das weiß ich doch. Weshalb …?“
„Als Alisons Tochter haben Sie Anspruch auf das Vermögen.“ Caroline lehnte sich zurück und lächelte rätselhaft. „Jedes Gericht würde es Ihnen bestätigen, sobald man Ihre Identität festgestellt hat. Aber Marian ist sowieso entschlossen, Ihnen Aktien zu übertragen, auch ohne dass Sie den Rechtsweg beschreiten. Und das bedeutet, dass Sie an Slades Unternehmen beteiligt sind.“
Alli blickte sie verblüfft an. „Das ist doch Unsinn“, brachte sie schließlich hervor.
„Es ist die Wahrheit“, bekräftigte Caroline ruhig. „Sie haben das, was man Power nennt. Sie könnten Slade großen Schaden zufügen. Aber das ist ihm natürlich klar. Deshalb hat er sich vorgenommen, Gegenmaßnahmen zu treffen.“
Kälte breitete sich in Alli aus und schien sich wie eine Eisschicht um ihr Herz zu legen. „Verraten Sie mir endlich, was genau Sie mir mitteilen wollen.“
„Ich habe Sie gewarnt. Es wird Ihnen nicht gefallen.“ Caroline sah sie an, und ihre Abneigung war deutlich zu spüren. „Die Sache interessiert mich persönlich, das muss ich zugeben, denn ich liebe Slade. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, er liebe mich auch.“ Ihre Stimme klang etwas traurig. „Ich werde darüber hinwegkommen. Er wird Sie heiraten, damit er Ihr Erbe kontrollieren kann. Wenn Sie meine Meinung hören wollen: Ich finde es erschreckend.“
Sie stand auf und blickte mit regloser Miene auf Alli hinab. „Er ist rücksichtslos und egoistisch, was er perfekt überspielen kann. Er lebt nur für seine Arbeit und seinen Konzern. Als ihm klar war, dass Sie Alisons Tochter sind, war ich Luft für ihn.“ Sekundenlang betrachtete sie Allis blasses Gesicht. „Offenbar lieben Sie ihn. Es tut mir leid für Sie. Doch Sie sollten wissen, worauf Sie sich einlassen und was für ein Mensch Slade ist.“ Caroline drehte sich um und verließ das Haus.
Alli stand auf, folgte ihr jedoch nicht. Stattdessen beobachtete sie wie betäubt, wie der Wagen zwischen den Kanukabäumen verschwand.
Schließlich ging Alli zurück zu der Schaukel aus dem alten Autoreifen. Lange blieb sie darin sitzen und schwang leicht hin und her, indem sie sich immer wieder mit den bloßen Füßen in dem warmen Sand abstieß. Als der Hubschrauber über das Haus flog und wenig später landete, saß sie immer noch da.
Sie hatte sich genau überlegt, was sie sagen wollte. Doch als Slade über den Strand auf sie zukam und wenige Schritte vor ihr stehen blieb, war ihr die Kehle wie zugeschnürt. Alli brachte kein Wort heraus.
„Hallo, Alli“, begrüßte er sie. Sie reagierte jedoch nicht. „Was ist los?“, fragte er, ehe er sie von der Schaukel zog und in die Arme nahm.
Am liebsten hätte sie alles vergessen, was Caroline ihr erzählt hatte, sich an ihn geschmiegt und sich von ihm verführen lassen. Sie zwang sich jedoch, sich zurückzuhalten.
„Caroline war heute hier“, erwiderte sie kühl.
„So?“ Er ließ sie los und betrachtete sie aufmerksam.
Alli erzählte ihm, was sie erfahren hatte. Als sie fertig war, blickte sie hinaus auf das Meer.
Sekundenlang schwieg Slade. „Sie ist sehr raffiniert. Offenbar hat sie heimlich gelauscht, denn Marian hätte das niemals mit ihr besprochen“, erklärte er schließlich.
„Das ist keine Antwort“, stellte sie leise fest. Ihre Hoffnung schwand.
„Würdest du mir denn das glauben, was ich dazu zu sagen habe?“
Sie sehnte sich danach, dass er ihr versicherte, Caroline hätte gelogen. Aber sie wusste, dass das nicht geschehen würde.
Seine Züge wurden hart. „Nein, du würdest mir nicht glauben“, beantwortete er sich die Frage
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