BIANCA EXKLUSIV Band 0188
das Leben nie eine Chance gegeben hatte.
„Nein!“, schrie sie immer wieder, bis ihr schließlich die Stimme versagte.
„Wach auf, Gabriella!“ Max’ Stimme ließ sie aus ihrem Albtraum aufschrecken.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie begriff, dass sie in Sicherheit war. Die Vorhänge des Schlafzimmers waren zugezogen, und obwohl es erst früher Nachmittag war, lag der Raum im Halbdunkel.
Max beugte sich zu ihr herunter und strich ihr das Haar aus der feuchten Stirn. „Du hast geträumt, Liebling.“
„Der Junge!“, flüsterte sie, weil ihr das Bild des Unfalls noch immer vor Augen war. „Was ist mit ihm? Ist er …?“
„Von einigen Schrammen und blauen Flecken abgesehen, geht es ihm gut“, zerstreute Max ihre Sorgen und half ihr dabei, sich aufzusetzen. „Jedenfalls gut genug, damit er morgen dem Haftrichter vorgeführt werden kann. Janssen hat eben angerufen, um sich nach dir zu erkundigen. Er lässt dich herzlich grüßen.“
„Und der Wagen?“, fiel ihr plötzlich ein. „Kann man ihn noch mal reparieren?“
„Der ist längst auf dem Schrottplatz“, erwiderte Max, und sein Lächeln bewies, dass ihm das Schicksal seines Autos völlig gleichgültig war. „Sag mir lieber, wie es dir geht.“
Gabriella betastete sich die schmerzende Schulter. „Das Mindeste, was mir blüht, ist ein anständiger Muskelkater.“
„Dann schlage ich vor, dass du in den Whirlpool steigst“, erwiderte Max.
Die Vorstellung, vom heißen Wasser massiert zu werden, war in der Tat überaus verlockend. Und doch gab es etwas, das eindeutig dagegen sprach. „Ich habe meinen Badeanzug schon im Koffer verstaut“, sagte sie kleinlaut.
Max konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Stell dich nicht so an, Gabriella. Wir kennen uns doch schon eine Weile.“
Das war selbstverständlich maßlos untertrieben. Max kannte ihren Körper ebenso gut wie sie selbst. Trotzdem zögerte Gabriella, sich vor ihm auszuziehen und nackt auf den Dachgarten zu gehen.
Auch wenn sie in keinem direkten Zusammenhang standen, hatte sich mit den Vorkommnissen des Tages auch ihre Beziehung geändert. Bis vor wenigen Stunden hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass Max sich offen zu seinen Gefühlen bekannte – schon gar nicht zu solchen „unmännlichen“ wie Angst.
Nicht, dass sie ihm das vorwarf. Im Gegenteil, es brachte ihn ihr noch näher. Und doch hatten sich ihre Rollen geradezu vertauscht. Nun war er es, der ihr sagte, dass er sie liebte, und sehnlichst auf die entsprechende Antwort wartete.
Max schien die Gründe für ihr Zögern nicht persönlich zu nehmen, denn er drehte sich um und ging ins Bad. Als er zurückkam, trug er seinen Bademantel überm Arm.
„So ganz verstehe ich zwar nicht, warum es dir plötzlich unangenehm ist, aber vielleicht hilft dir das hier weiter. Das Stück vom Beckenrand bis ins Wasser wirst du doch ohne ihn schaffen, nicht wahr? Ich sehe auch nicht hin. Ehrenwort!“
Während sich Gabriella im Whirlpool Körper und Seele massieren ließ, blieb Max nicht untätig.
Als Erstes griff er zum Telefon und bestellte in einem nahe gelegenen Nobelrestaurant ein dreigängiges Menü. Dann ging er ins Wohnzimmer und zündete im Kamin ein Feuer an, stellte einen Tisch in die Nähe und deckte ihn mit Gabriellas Porzellan.
Nachdem das Essen gebracht worden war, holte er den Champagner aus dem Eisfach und zündete die Kerzen auf dem Tisch an. Nun war alles für ein intimes Abendessen bereit.
Die Einzige, die noch fehlte, war Gabriella.
Wo sie nur bleibt?, fragte sich Max besorgt, als er endlich ihre Schritte im Treppenhaus hörte.
Als Gabriella ins Wohnzimmer trat, stockte ihm der Atem. Dass seine Frau wunderschön war, wusste er nicht erst, seit sich die Modeagenturen in aller Welt förmlich um sie rissen.
Und doch konnte er sich nicht erinnern, sie je so anmutig gesehen zu haben. Offensichtlich hatte ihr das Bad gutgetan, denn ihre Gesichtszüge wirkten entspannt wie lange nicht mehr. Das blonde Haar hatte sie geschickt so frisiert, dass es die Narbe an ihrem Hals verbarg. Sie trug einen eisgrauen Hosenanzug, der ihre frauliche Figur erregend betonte. Und als einzigen Schmuck trug sie ihren goldenen Ehering – was Max’ Vorfreude auf die kommenden Stunden noch größer werden ließ.
„Ich hoffe, ich habe dich nicht zu lange warten lassen“, entschuldigte sich Gabriella.
„Dein Anblick entschädigt mich für jede Sekunde“, erwiderte er übermütig. Nur mit Mühe konnte er dem Drang
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