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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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einer Blume. „Ja?“
    „Die Zeit drängt langsam. Und ich habe so ein Gefühl, dass du mir ausweichst.“
    „Es ist spät in Paris, nicht wahr?“
    „Ja, es ist spät. Aber das spielt keine Rolle.“
    „Okay, was ist los?“, fragte Mac mit einem scharfen Unterton.
    „Ich will wissen, was los ist! Es kann doch unmöglich so lange dauern, bis du alles geregelt hast. Ich muss es jetzt endlich wissen.“
    Sean ging zur Fensterfront. Die Mittagssonne umfing sie und legte einen strahlenden Lichtkranz um ihr Haar. „Ich brauche noch etwas Zeit“, sagte Mac, ohne zu wissen, worüber der Mann überhaupt sprach.
    „Verdammt!“ Die Gereiztheit des Fremden ging Mac langsam auf die Nerven. „Du hast doch nicht deine Meinung geändert?“
    „Warum sollte ich?“
    „Warum nicht?“
    „Kein Grund dazu.“
    „Es wäre auch besser für dich, dass es keinen Grund dazu gibt.“
    „Ich kann jetzt nicht länger reden. Wir klären das später.“
    „Wann später?“
    „Ich melde mich.“
    „Wann?“, bohrte der andere hartnäckig nach.
    „Wenn ich Bescheid weiß.“ Rätsel auf Rätsel. Es war ihm verhasst. „Mehr kann ich jetzt dazu nicht sagen.“
    „He, das sind merkwürdige Signale, die ich da bekomme, und sie gefallen mir überhaupt nicht.“
    Mac wünschte, er könnte etwas sagen, um diesen Mann zu beruhigen, und er wünschte, er wüsste, warum ein Untergebener in diesem Ton mit ihm reden konnte. Aber vielleicht hatte Charles selbst ja gar nichts zu sagen gehabt! Vielleicht hatte er diesem Mann alles übertragen, um seinen persönlichen Interessen nachgehen zu können. Wie auch immer, offiziell war immer noch Charles Elliott der Chef. „Ich habe jetzt wirklich keine Zeit.“
    „Nimm dir besser die Zeit!“, stieß der Mann erregt hervor. „Dieses Drehen und Wenden mache ich nicht mehr länger mit.“
    „Ich melde mich wieder.“ Er legte auf und schnitt damit einfach die gereizte Entgegnung des Fremden ab.
    Mac wusste, früher oder später musste er die berufliche Seite des Lebens von Charles Elliott ins Auge fassen mitsamt den Problemen, die er in Paris zurückgelassen hatte. Aber im Augenblick hatte er alle Hände voll mit seinem Leben hier zu tun. „Sean?“
    Sie drehte sich um und kam schweigend zu ihm zurück. Ihre feinen Augenbrauen waren leicht zusammengezogen. „Probleme?“
    „Nein. Nur wieder Dupont und seine übertriebene Geschäftigkeit. Ich hätte ihm sagen sollen, dass er meinen Sessel haben kann. Das hätte ihn wohl beruhigt.“
    „Du hättest wirklich nichts dagegen, wenn er deinen Job übernähme?“
    „Meinen Segen hat er.“
    Sie lächelte, ein leichtes Heben ihrer Mundwinkel nur, doch es entlockte ihren Augen einen tiefen Glanz. „Ich kann es nicht glauben, dass du das sagst.“
    Er legte eine Hand auf ihre Wange. „Glaube es.“
    Sie legte ihre Hand auf seine und schmiegte ihre Wange in seine Handfläche. „Ich muss jetzt wirklich wieder zurück an die Arbeit. Danke für alles.“
    „Danke dafür, dass du mir eine zweite Chance gegeben hast.“
    Ihr Lächeln wurde brüchig, und ihre nächsten Worte klangen unsicher. „Eine zweite Chance. Die bekommen wir kaum einmal, oder?“
    Mac wusste das besser als jeder andere Mensch. Er hatte seine zweite Chance bekommen, und er würde sie nicht aufs Spiel setzen. Er streifte mit den Lippen ihre Stirn, eine kurze Zärtlichkeit nur, doch sie erwärmte ihn.
    Sean nickte. Dann drehte sie sich um und verließ wortlos den Raum.
    Mac informierte Meg, dass sie keine Anrufe mehr durchstellen solle, außer von Sean oder Louis Warren. Auf keinen Fall aber von Mr. Dupont. „Ach übrigens“, fragte er dann scheinbar beiläufig nach, „wissen Sie, ob noch irgendwelche persönlichen Sachen von mir hier sind?“
    „Ich bin erst seit einem Jahr hier, aber soviel ich weiß, hat kein anderer Ihr Büro benutzt.“
    Dann nahm Mac im Ledersessel hinter dem Schreibtisch Platz und durchsuchte eine Schublade nach der anderen. Die unterste war verschlossen, aber Mac brauchte nur eine Minute, um sie mit einem Stück Pappe zu öffnen. In der Schublade lag ein alter Schuhkarton, mit zwei dicken Gummibändern gesichert.

10. KAPITEL
    Der Schuhkarton enthielt Fotos und einige Briefe. Die Fotos waren vom Alter vergilbt. Und die Anmerkungen auf ihren Rückseiten gaben Mac Aufschluss über Charles Elliotts Leben vom Kleinkind mit großen Augen und zerrissener Hose bis zum Teenager mit einem mürrischem Gesichtsausdruck, gestutzten Haaren und bloßen Füßen.
    Nur

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