BIANCA EXKLUSIV Band 0188
voranbringe.“
„Wie Jordan?“
„Er hat recht, Dad. Ich hätte mich nicht in meinem Schmerz vergraben solle. Wer weiß,wie lange ich in Manukua geblieben wäre, hätte es die Revolution nicht gegeben. Ich habe mich vor dem Leben versteckt, und es wurde richtiggehend angenehm.“
„Ich weiß, dass ich selbstsüchtig bin, aber ich möchte nicht, dass du so bald ausziehst.“
Sie umarmte ihren Vater und war dankbar für seine Liebe und Unterstützung. Er war alles, war ihr auf der Welt geblieben war. Nur sie beide. So war es seit ihrem elften Lebensjahr gewesen.
Nachdem Molly ihre Entscheidung getroffen hatte, fand sie innerhalb einer Woche einen Job und ein Apartment. Einige Möbelstücke und etliche persönliche Dinge holte sie aus Jordans Haus.
Sie betrat das Haus nur, wenn er nicht da war, und hinterließ ihm Nachrichten, was sie mitgenommen hatte und wo sie zu erreichen war.
Die Doppelhaushälfte, die sie gemietet hatte, lag in einer angenehmen Gegend und besaß einen kleinen Garten. Molly genoss die Rosen und freute sich schon darauf, selbst etwas zu pflanzen, sobald sie sich vollständig eingerichtet hatte.
Das geräumige Apartment bot zwei große Schlafzimmer, eine Küche und ein bequemes Wohnzimmer. Verglichen mit ihrer Unterkunft in Manukua, war es ein Herrenhaus. Das Beste daran war, dass es nicht weit zum Lake Michigan und zu ihrer Arbeit im Sinai Hospital war.
Molly trug Shorts und ein ärmelloses T-Shirt und stellte gerade Bücher in ein Regal, als es an der Tür läutete. Sie wischte den Schweiß von der Stirn und richtete sich auf.
Für einen Moment drehte sich das Zimmer um sie, und sie sank auf das Sofa und holte tief und gleichmäßig Atem. Dann war wieder alles in Ordnung.
Es klingelte erneut heftig und ungeduldig an der Tür. Niemand außer Jordan Larabee klingelte so.
Sie stand auf, fasste sich so gut wie möglich und öffnete die Haustür. Er stützte einen Karton gegen die Wand und hielt ihn mit seinem gesunden Arm fest. „Das hat ja lange gedauert“, beklagte er sich schroff.
„Tut mir leid.“ Sie öffnete die Fliegengittertür und trat beiseite.
Er kam herein und ließ den Karton auf den Teppich fallen. „Du hast das vergessen.“
Das Schwindelgefühl kam wieder, und sie sackte auf die Sofalehne und presste die Hände vors Gesicht.
„Geht es dir gut?“ Er runzelte besorgt die Stirn. „Du bist weiß wie ein Laken.“
„Ich … ich muss zu schnell aufgestanden sein. Einen Moment hat sich alles gedreht … jetzt geht es mir wieder gut.“
„Sicher?“
„Hör mal, Jordan, ich bin diplomierte Krankenschwester. Ich mag von manchen Dingen nichts verstehen, aber ich weiß, wann ich gesund bin. Und ich sage dir, dass es mir gutgeht.“
„Gut.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen und sah sich um. „Was hält Ian von dem hier?“
„Von meinem Umzug? Er hätte es lieber, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde, aber ich wohne lieber allein.“ Sie überprüfte, was er mitgebracht hatte, und fand nichts, das seinen Besuch rechtfertigte. Sie hätte die Sachen irgendwann selbst abgeholt.
Er schlenderte in die Küche. „Darf ich mir etwas zu trinken nehmen?“
„Sicher.“ Offenbar wollte er mehr, als ihr beim Umzug zu helfen. „Im Kühlschrank steht Limonade.“
Er holte aus dem Schrank ein Kristallglas, das sie von ihrer Tante Thelma zur Hochzeit erhalten hatten. Er stockte einen Moment.
Molly kam einen Schritt näher. „Hoffentlich hast du nichts dagegen, dass ich diese Gläser genommen habe. Sie waren in der Vereinbarung nicht gesondert aufgeführt.“
„Was sollte mir an ein paar Gläsern liegen?“
„Du hast ein Gesicht gemacht, als wolltest du etwas einwenden.“
„Ich wende nichts ein“, wehrte er schroff ab. „Ich habe nur daran gedacht, wann wir sie das letzte Mal benutzt haben. War das nicht zu Weihnachten?“ Er unterbrach sich. „Schon gut, nicht weiter wichtig.“ Mit dem Glas kehrte er ins Wohnzimmer zurück und setzte sich auf das Sofa. Den Arm legte er auf die Lehne und wirkte sehr lässig.
Molly fühlte sich alles andere als entspannt. Sie setzte sich ihm gegenüber und wartete.
Er nahm einen Schluck Limonade. „Wie ist es dir ergangen?“
„Gut. Und dir?“
„Ich kann nicht klagen.“
„Was macht der Arm?“
„Er wird mit jedem Tag besser. Ende des Monats sollte ich die Schlinge loswerden.“
„Gut.“
Stille.
„Wolltest du aus einem bestimmten Grund mit mir sprechen?“, fragte sie, als sie es
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