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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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heimlich zu verlassen, am liebsten augenblicklich in die Tat umgesetzt hätte.
    Was sicherlich das Beste gewesen wäre. Doch das konnte Gabriella erst wissen, als es bereits zu spät war.
    Zwischen dem Dessert und der Verleihung der Urkunden entstand eine Pause, und Gabriella beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, um sich ein wenig frisch zu machen.
    Sie zog sich gerade die Lippen nach, als die Tür geöffnet wurde und Willow den Waschraum betrat.
    Im Spiegel begegneten sich ihre Blicke, und instinktiv wusste Gabriella, dass es keineswegs der Zufall war, der ihre Rivalin hergeführt hatte.
    „Ich hatte gehofft, Sie hier anzutreffen“, bestätigte Willow ihren Verdacht, und ihr strahlendes Lächeln ließ Gabriella das Schlimmste befürchten.
    „Den ganzen Abend bin ich noch nicht dazu gekommen, Ihnen zu sagen, wie außerordentlich gut Ihnen das Collier steht“, begründete Willow ihr Auftauchen, trat neben Gabriella und nahm bewundernd den Anhänger mit dem Amethyst in die Hand. „So etwas Schönes kann nur Gio hinbekommen. Hat Max es Ihnen geschenkt?“
    Gabriella nickte zur Antwort nur, so unangenehm war ihr die plötzliche Nähe.
    „Sie sind ein wahres Glückskind“, sagte Willow und zog endlich ihre Hand zurück. „Das ist alles, was mir von Max geblieben ist.“ Sie strich ihr Haar in den Nacken, um Gabriella die goldenen Ohrstecker zu zeigen.
    „Sie dürfen mich nicht für undankbar halten“, sprach sie weiter. „Immerhin war er großzügiger zu mir als ich zu ihm. Das wertvollste Geschenk, das ich ihm je gemacht habe, war ein Füllfederhalter. Ach nein“, verbesserte sie sich und legte nachdenklich den Finger auf den Mund. „Der Wecker, der auf seinem Nachttisch steht, war glaube ich noch ein wenig teurer. Nur war das ja nicht wirklich ein Geschenk. Mir blieb ja nichts anderes übrig, als ihm einen neuen zu kaufen.“
    Aufmerksam beobachtete sie die Wirkung, die ihre Ausführungen bei Gabriella anrichteten, und ihre Miene verriet, wie zufrieden sie mit sich war. Ohne ihr Opfer aus den Augen zu lassen, prüfte sie den Sitz ihrer Frisur und ihr Make-up.
    „Warum nicht?“ Natürlich sah Gabriella die Falle, die Willow ihr gestellt hatte, doch sie konnte nicht anders, als direkt hineinzutappen.
    „Wie bitte?“ Willow tat, als hätte sie nicht die geringste Ahnung, worauf Gabriellas Frage abzielen könnte. „Ach, Sie meinen den Wecker. Nun ja“, erklärte sie weitschweifig. „Das Ganze war mir ziemlich unangenehm. Sicherlich hätte man ihn reparieren lassen können. Aber Sie wissen ja selbst, wie teuer die Handwerker heutzutage sind. Und da es ganz allein an meiner Ungeschicklichkeit lag, dass er vom Nachttisch fiel, habe ich einen neuen gekauft. Das Ärgerlichste waren ohnehin die vielen kleinen Scherben, die sich über den Teppich verteilt hatten. Tagelang musste man aufpassen, wohin man trat, vor allem barfuß!“
    Mit aller Kraft zwang sich Gabriella, nicht das Schlimmste anzunehmen. Dass Willow in ihrem Schlafzimmer gewesen war, musste ja nicht bedeuten, dass sie in ihrem Ehebett geschlafen hatte.
    Sie verschloss ihren Lippenstift und legte ihn in die Handtasche zurück. Willow tischte ihr faustdicke Lügen auf, um sie aus der Reserve zu locken, weshalb es an der Zeit war, den Raum so schnell wie möglich zu verlassen.
    Doch irgendetwas hielt Gabriella davon ab, das einzig Vernünftige zu tun. „Warum waren Sie denn in Max’ Schlafzimmer?“, fragte sie ohne Umschweife und erschrak zutiefst darüber, dass sie nicht in der Lage war, sich vor sich selbst zu schützen.
    Willows zufriedener Gesichtsausdruck verschaffte ihr Gewissheit, noch bevor sie eine Antwort erhalten hatte. „Um das zu tun, was man in einem Schlafzimmer im Allgemeinen so macht“, erwiderte sie genüsslich. „Schlafen zum Beispiel.“
    Noch bevor sich Gabriella dazu hinreißen lassen konnte, die nächste Dummheit zu begehen und Willow zu fragen, was sie in ihrem Bett gemacht habe, außer darin zu schlafen, holte die zu einem vernichtenden Schlag aus.
    „Ich wusste gar nicht, dass ein Bett so bequem und gleichzeitig so strapazierfähig sein kann“, ließ sie Gabriella wissen und blickte verträumt in den Spiegel. „Max hat nicht zu viel versprochen.“
    Der Schlag war zu gut platziert gewesen, als dass Gabriella zu einem Gegenangriff in der Lage gewesen wäre. Sie war eine weit gereiste und selbstbewusste junge Frau, und dass es Männer gab, die ihre Ehefrauen betrogen, war auch ihr nicht entgangen. Es mochte sogar

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