BIANCA EXKLUSIV Band 0188
und knallte sie auf den Tisch. Bevor er aufstand, beugte er sich noch einmal zu Gabriella. „Dein Plan ist perfekt aufgegangen. Ich frage mich allerdings, ob du dir bewusst bist, worauf du dich eingelassen hast.“
Seine Warnung kam nicht von ungefähr. Ihre Ehe war ein einziger Albtraum gewesen, der erst vor wenigen Tagen zu Ende gegangen war. Das Schicksal hatte ihnen eine zweite Chance gegeben, und Gabriella war fest entschlossen, sie beim Schopf zu packen. Nichts und niemand würde Max und sie je wieder auseinanderbringen.
„Das sollten Sie lieber verstecken, bevor die Leute vom Fernsehen kommen“, schreckte Willow sie aus ihren Gedanken auf.
Sie stellte sich neben Gabriella und betrachtete ausgiebig das Hochzeitsfoto. „Der arme Max wirkt ja, als ginge er zum Schafott.“
Fast zärtlich sah sie auf sein Gesicht. „Vielleicht sind ihm auch nur Zweifel gekommen, ob er Ihre hohen Erwartungen erfüllen kann.“
„Da kann ich Sie beruhigen“, erwiderte Gabriella betont distanziert. „Ich habe nicht den geringsten Grund, zu klagen. Und zwar in keinerlei Hinsicht. Ich könnte mir keinen liebevolleren Ehemann wünschen.“
„Wie schön für Sie.“ Willow setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und gab Gabriella einen freundschaftlichen Klaps auf den Arm. „Umso mehr sollten Sie auf ihn Acht geben.“
7. KAPITEL
Widerwillig ließ Gabriella sich gefallen, dass Willow ihr den Kaffee brachte. Ihre Bemerkung hatte sie nur deshalb nicht aus der Fassung gebracht, weil sie davon überzeugt war, dass Willow nichts anderes beabsichtigt hatte.
„Wo haben Sie die Schürze gefunden?“ Erst als Gabriella aufsah, bemerkte sie jenes Kleidungsstück, das am Tag der Ankunft ihren Verdacht erst geweckt hatte.
„Genau da, wo ich sie vergessen habe“, erwiderte Willow triumphierend. „In der Schublade des Küchenschranks.“
Allein die Türklingel verhinderte, dass Gabriella die Beherrschung verlor. Willow öffnete, und binnen weniger Minuten richtete die Fernsehcrew mit ihren Kameras, Scheinwerfern und Kabelrollen ein heilloses Chaos in der Wohnung an. Gabriella musste einsehen, dass dies kaum der richtige Zeitpunkt war, sich die Tragweite der Neuigkeit bewusst zu machen.
„Ich bewundere Sie für ihren erlesenen Geschmack, Mrs. Logan“, erklärte Jaclyn, eine Frau Ende vierzig, die das Gespräch mit Gabriella führen sollte, und deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin. „Die anderen Räume sind sicherlich nicht weniger elegant eingerichtet. Was halten Sie davon, wenn wir uns mit der Kamera im Penthouse umsehen, um den Beitrag abzurunden?“
„Ich muss Sie bitten, sich auf das Wohnzimmer und die Terrasse zu beschränken.“ Willow hatte die Schürze wieder mit der Jacke ihres Kostüms vertauscht und sich damit zugleich in die leitende Angestellte zurückverwandelt, die es gewohnt war, Anweisungen zu geben. „Mr. Logan wünscht nicht, dass sein Privatleben an die Öffentlichkeit gezerrt wird. Schließlich hat er die Räumlichkeiten selbst gestaltet“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Tatsächlich?“ Der Ton, in dem Willow sie zurechtgewiesen hatte, schien Jaclyn ganz und gar nicht zu gefallen. Sie warf ihr einen missbilligenden Blick zu, bevor sie sich wieder an Gabriella wandte. „Wenn Sie so weit sind, können wir mit dem Interview anfangen.“
Das Gespräch verlief sehr angenehm, denn Jaclyn erwies sich als überaus einfühlsame Zuhörerin und höfliche Fragestellerin. Doch auch das hielt sie nicht davon ab, gegen Ende des Interviews auf die Gerüchte um eine bevorstehende Scheidung zu sprechen zu kommen.
„Sie und Ihr Mann leben die meiste Zeit des Jahres getrennt“, formulierte sie taktvoll. „Wie sehr belastet das Ihre Ehe?“
„Nicht im Geringsten“, erwiderte Gabriella bestimmt, „denn wenn wir uns aus beruflichen Gründen auch selten sehen, genießen wir die Zeit, die wir zur Verfügung haben, umso intensiver.“
Weil sie wusste, dass irgendwo hinter den Scheinwerfern Willow saß und aufmerksam zuhörte, blickte Gabriella direkt in die Kamera. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um die Gerüchte, die hier und da über unsere Ehe zu lesen sind, aufs Schärfste zu dementieren. Mein Mann und ich haben und hatten nicht die Absicht, uns zu trennen. Im Gegenteil, ich kann ohne Übertreibung sagen, dass wir nie glücklicher miteinander waren als zurzeit.“
Jaclyn war von Gabriellas Offenheit sichtlich beeindruckt. „Da kann man Ihnen nur gratulieren. Den wenigsten Frauen gelingt es,
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