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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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Kaffeepause nun auch noch zur Paukstunde machen?
    „Erzählen Sie mir etwas über die erste Öffnung des Palazzos für die Öffentlichkeit", fuhr Max erbarmungslos fort.
    Lucy seufzte. „Ihre Großeltern gaben ihn zum ersten Mal für die Öffentlichkeit frei. Das Datum habe ich vergessen. Ihre Großmutter liebte die Gartenanlagen ganz besonders und ließ an den unmöglichsten Stellen Wasserfontänen anlegen. Viele Besucher wurden nass, wenn sie sie ahnungslos aufdrehten, und verbrachten dann ein, zwei Stündchen im Treibhaus, um sich trocknen zu lassen. Es dauerte lange, ehe man Ihre Großmutter dazu bringen konnte, die Fontänen an vernünftigere Orte zu verlegen."
    „Richtig." Max lächelte versonnen. „Sie ist eine ziemlich dickköpfige alte Dame."
    „Sie lebt also noch?" fragte Lucy.
    „Sie ist entschlossen, uns alle zu überleben", erklärte Max.
    In der Ferne begann ein Mann, Körner auf den Rasen zu streuen, der sich bis zum Seeufer hinunterzog. Von irgendwoher tauchten bunte Sittiche auf. Lucy hatte ihr Gekreische schon vorher hinter den hohen Zedern gehört. Als sie Max wieder ansah, wirkte er entspannter und amüsierte sich sogar über die aufgeregten Vögel.
    „Es ist schön hier", sagte Lucy leise. „Ich verstehe nicht, wie Sie hier weggehen konnten."
    „Ich wollte es nicht, aber es ging nicht anders. Die Umstände zwangen mich dazu."
    „Obwohl Sie erst achtzehn waren?"
    Max blickte einen Augenblick nachdenklich in die Ferne, dann sagte er: „Vater und ich hatten uns wegen Kenzo so zerstritten, dass wir das Gesagte nicht mehr rückgängig machen konnten. Wir waren zu weit gegangen. Vater und ich waren uns einfach zu ähnlich ... wir waren beide schnell aufbrausende, rechthaberische Hitzköpfe und hielten uns für die größten."
    „Was taten Sie da?" fragte Lucy vorsichtig. Max' offene Selbsteinschätzung beeindruckte sie.
    „Mir war klar, dass ich hier nicht mehr erwünscht war. Außerdem gab es ja noch meinen Bruder. Da nahm ich meine Ersparnisse und flog nach England. Mein Englisch war ganz anständig, und da ich mich mit Weinen auskannte, fand ich bald eine Anstellung als Weinverkäufer. Ich beobachtete, plante und versuchte, so viel wie möglich zu lernen." Max schien die Vergangenheit erneut zu durchleben. „Es war damals nicht leicht. In England war ich ein Fremder und fühlte mich ziemlich einsam. Aber ich war entschlossen, es zu etwas zu bringen. Ich kehrte nur einmal hierher zurück ... als meine Mutter bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen war. Danach flog ich wieder nach England, wo ich inzwischen eine eigene Firma aufgezogen hatte. Heute exportieren wir in alle Welt."
    Kein Wunder, dass Max so rücksichtslos vorgeht, dachte Lucy. Er hat zu viele Jahre als Einzelkämpfer verbracht und niemanden gehabt, zu dem er gehört.
    „Und was ist mit der Firma, während Sie hier sind?" fragte sie.
    „Das weiß der Himmel", erwiderte Max düster. „Ich habe ein Millionenunternehmen, dessen Fäden in meiner Hand zusammenlaufen. Es kommt mich hart an, es über das Telefon leiten zu müssen, während ich hier Touristen herumführe, weil wir nicht genug Führer haben, und Vaters Papiere ordne."
    „Jetzt verstehe ich, warum Sie alles daransetzen, dass Renzo zurückkommt", gestand Lucy.
    Max seufzte. „Bis er wieder hier aufkreuzt und ich ihn zurechtgestutzt habe, sitze ich hier fest. Mir bleibt nichts anderes übrig, als den Herrn der Insel zu spielen, mich um die Angestellten und die täglichen Belange des Palazzos zu kümmern, die Rechnungsprüfer fern zu halten, bis das fehlende Geld wieder da ist, und die ganze Zeit über wartet meine Firma im Hintergrund, für die ich in den letzten zehn Jahren Blut und Wasser geschwitzt habe. Ich habe das Geschäft mit eigenen Händen aufgebaut und bin stolz darauf."
    Lucy blickte ihn mitfühlend an. „Ach, Max ... ich werde alles tun, um Selina zurückzuholen, das verspreche ich Ihnen. Sobald sie sich bei mir meldet, gebe ich Ihnen Bescheid. Wir sollten gemeinsam versuchen, eine Lösung zu finden."
    „Hoffentlich meinen Sie das ehrlich."
    „Aber ja! Bitte, glauben Sie mir."
    „Ein verlockender Gedanke. Und jetzt trinken Sie Ihren Kaffee aus. Gleich sind Sie mit der nächsten Gruppe dran." Max streckte seine langen Beine aus. „Irgendwie macht das sogar Spaß, finden Sie nicht auch?"
    „Hmm."
    Max lächelte über Lucys zweifelnde Miene. „Warten Sie nur, bis die Busgruppen heute Nachmittag anrollen. Dann können Sie erleben, was

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