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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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    „Gentlemen, gestattet Sie mir, Ihnen Kronprinzessin Dorothea, die Thronerbin von Ellurien vorzustellen.“ Sobald er dieser Worte ausgesprochen hatte, gesellte er sich zu den Männern gegenüber und verbeugte sich – ein wenig steif, so als fiele es ihm schwer.
    Dann wurde ihr der Grund bewusst. Randolph erklärte sich öffentlich für einen ihrer Untertanen. Diese Erkenntnis beunruhigte sie mehr als alles andere, was an diesem unglaublichen Tag geschehen war.
    Der Premierminister trat vor. „Im Namen Eures Volkes und Eures Parlaments bitte ich um die Ehre, Eure Königliche Hoheit willkommen heißen zu dürfen.“
    Die Rede ging mehrere Minuten weiter, und Dottie überlegte währenddessen, was sie darauf antworten sollte.
    Schließlich endete Jacob Durmand, und alle blickten sie erwartungsvoll an.
    Sie holte tief Luft. „Ich bin Ihnen allen sehr dankbar dafür, dass Sie mich zu Ihrer Königin machen wollen, aber das ist unmöglich. Sie sind so erpicht darauf, einen Thronfolger zu finden, dass Sie sich auf die erstbeste Person versteift haben, aber es muss jemanden geben, der besser geeignet ist als ich. Ich habe nicht das Zeug zu einer Königin.“
    Nun starrte das ganze Kabinett sie entsetzt an.
    Hastig, bevor sie den Faden verlor, fuhr sie fort: „Ich weiß, dass Sie mich momentan brauchen, wegen Harold. Okay, ich bleibe ein paar Wochen, um die Stellung gegen ihn zu halten.“
    „Und was ist nach Ablauf dieser Wochen?“, fragte Randolph.
    „Bis dahin werden Sie einen anderen Thronfolger gefunden haben.“ Um Protesten vorzubeugen, hob sie in einer unbewusst gebieterischen Geste eine Hand. „Doch, das werden Sie, weil Sie weitersuchen werden. Wenn Sie jemanden gefunden haben, gehe ich nach Hause.“
    „Sie wissen ja nicht, wovon Sie reden“, brachte Sternheim zornig vor.
    Dottie musterte ihn. „Ich denke, bis dahin sollten Sie mich mit ‚Eure Königliche Hoheit‘ ansprechen“, erklärte sie kühl. Dann verdarb sie die Wirkung, indem sie Randolph zuflüsterte: „Oder heißt das ‚Eure Majestät‘?“
    „Erst nach der Krönung.“
    „In diesem Fall“, teilte sie Sternheim mit, „hätten Sie sagen sollen: ‚Ihr wisst nicht, wovon Ihr redet, Eure Königliche Hoheit‘.“
    Sternheim war sprachlos.
    „Was sollen wir nur tun?“, klagte der Kanzler.
    „Wir werden tun, was unsere Prinzessin vorschlägt“, erwiderte Randolph.
    „Sehen Sie?“, meinte Dottie strahlend. „Ich habe recht.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass Sie recht haben. Ich habe lediglich gesagt, dass wir es auf Ihre Weise tun – aus Gründen der Realpolitik.“
    „Wie bitte?“
    „Das bedeutet, dass Sie alle Trümpfe haben“, erwiderte er bitter. „Aber Sie müssen die Rolle sehr überzeugend spielen. In den Augen der Welt sind Sie hier, um Ihren Thron zu beanspruchen. Sollte Harold etwas Gegenteiliges erfahren, wird er uns die Türen einrennen.“
    „Aber ich weiß nicht, wie sich eine Prinzessin verhält.“
    „Vorläufig müssen Sie nur wie eine aussehen und auf Empfängen Ehrungen entgegennehmen“, versicherte Randolph. Listig fügte er hinzu: „Der härteste Teil werden die stundenlangen Anproben für die neuen Kleider sein.“
    „Neue Kleider?“
    „Die königliche Würde gebietet, dass Sie dieselbe Kleidung nie zwei Mal in der Öffentlichkeit tragen dürfen. Also bedeutet es viel Arbeit. Aber ich bin überzeugt, dass Sie für Ihr Land Ihre Pflicht erfüllen werden.“
    Sie dachte darüber nach. „Nun, wenn es meine Pflicht ist …“
    „Sie werden … Was ist das für ein Geräusch?“
    „Der königliche Magen knurrt. Sie haben mir etwas zu essen versprochen, aber ich habe nichts gekriegt.“
    „Die Audienz ist beendet“, verkündete Randolph hastig.
    Die Minister marschierten hinaus, jedoch nicht ohne einen letzten zweifelnden Blick zu Dottie.
    „Sie wissen alle, dass ich es nicht packe“, meinte sie, als sie mit Randolph allein war.
    „Sagen Sie so etwas nie, nie wieder!“, konterte er heftig. „Denken Sie es nicht mal!“
    „Schon gut, schon gut“, beschwichtigte sie ihn.
    Er beruhigte sich wieder. „Verzeihen Sie mir. Ich wollte Sie nicht anschreien, aber diese Sache ist wichtiger, als Sie sich vorstellen können. Sie müssen selbst von Grund auf überzeugt sein, dass Sie es schaffen. Die Essenz, eine Prinzessin zu sein, besteht darin, an sich selbst als Prinzessin zu glauben. Wie sollen andere es sonst tun?“
    Sie war zu müde, um mit ihm zu argumentieren. Dankbar beobachtete sie,

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