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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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machten dann aber kurzen Prozess und schoben sie auf einer Trage zum Krankenwagen. Sie spürte Schneeflocken auf dem Gesicht und dankte ihrem Schöpfer, dass der Schneefall nur mäßig war und die Fahrt von über hundert Meilen nach Denver nicht wesentlich beeinträchtigen würde.
    „Was soll ich bloß tun?“, wollte Gordie in jämmerlichem Tonfall wissen. „Sag mir doch jemand, was ich jetzt tun soll.“
    Niemand reagierte. Carla wäre bestimmt etwas dazu eingefallen, wenn sie da gewesen wäre, aber ihre Antwort wäre wohl recht derb ausgefallen.
    „Ich fahre Ihnen nach“, teile Lucas den Sanitätern mit, und Rebecca spürte eine Woge der Erleichterung.
    Sie wusste nicht, warum sie ihn plötzlich so unbedingt bei sich haben wollte, während sie sich noch vor einer halben Stunde so feindselig begegnet waren und sie ihm das Recht abgesprochen hatte, sich zu engagieren. Sie wusste nur, dass sie seine Nähe brauchte – wegen seiner Entschlossenheit, seiner Stärke und vor allem wegen seiner biologischen Verbindung zu ihrem ungeborenen Kind.
    „In welches Krankenhaus?“, hörte sie ihn fragen.
    „In die Uniklinik von Denver. Dort gibt es eine ausgezeichnete Intensivstation für Frühgeborene. Sind Sie mit der Patientin verwandt, Sir?“
    „Ich bin der Vater des Babys.“
    Rebecca hörte im Hintergrund eine Frau kreischen, nachdem er die Worte ausgesprochen hatte. Zum Glück tat Gordie nicht dasselbe. Er gehörte zu den wenigen Personen, die es bereits gewusst hatten, ebenso wie Carla. Seine wiederholten Angebote, sie „trotzdem“ zu heiraten und das Kind von Lucas Halliday anzunehmen, basierten auf der Einstellung, dass sie ihm dafür den Rest ihres Lebens „gefällig“ hätte sein müssen. Als sie hörte, dass er von Carla nach Hause geschickt wurde, hoffte sie, dass er sich einen Monat lang dort verkriechen möge. Besser noch: für immer.
    Einer der Sanitäter sprang auf den Fahrersitz, während der andere die hinteren Türen schloss und sich neben Rebecca setzte. „Hatten Sie weitere Wehen?“
    „Eine, gerade eben.“
    „War sie stärker?“
    „Ein bisschen.“
    „Halten Sie durch, okay? Am sichersten transportiert man ein Frühchen nämlich im Bauch der Mutter.“
    „Kann man die Wehen nicht unterbinden?“
    „Das wäre nicht ratsam, nachdem die Fruchtblase geplatzt ist. Die Gefahr einer Infektion oder sonstiger Komplikationen ist zu groß.“
    Rebecca stellte keine weiteren Fragen. Sie konzentrierte sich nur darauf, sich zu entspannen und so zu atmen, wie der Sanitäter es ihr zeigte, damit ihr Baby sicher in ihrem Bauch blieb, den ganzen Weg nach Denver lang, über hundert Meilen durch den fallenden Schnee.
    Dunkelheit und Schnee, Verzweiflung und Angst. Die Welt beschränkte sich auf einen schmalen Streifen Landstraße, erhellt von den gelben Scheinwerfern, die jede einzelne Schneeflocke vor Lucas’ Augen zu beleuchten schienen.
    Er war nicht einmal dazu gekommen, im Steakhaus etwas zu essen zu bestellen. Aber der Hunger war momentan sein geringstes Problem.
    Er hatte keine Ahnung, was mit dem Krankenwagen geschehen war. Er war ihm durch die Stadt gefolgt, aber der Wagen war mit Martinshorn und Blaulicht dahingerast, sodass Lucas schon bald den Anschluss verpasst hatte. Nun sah er nicht einmal mehr die Schlusslichter.
    Der Schnee auf der gewundenen Landstraße machte die Fahrt gefährlich, und jedes Mal, wenn Lucas eine Kurve nahm, hielt er den Atem an – in der Befürchtung, den Krankenwagen dahinter gegen einen Baum gedrückt zu sehen.
    Die anschließende Fahrt über die Autobahn war im Vergleich dazu ein Kinderspiel. Daher blieb Lucas Zeit, seinen Gedanken an die Vergangenheit nachzuhängen. Ein Schauer rieselte ihm über den Rücken, als ihm die Gegensätze zwischen dem Damals im September und dem Jetzt bewusst wurden. Hitze statt Kälte, strahlender Sonnenschein statt Dunkelheit, glühendes Verlangen statt dieser furchtbaren Angst, die er nun um Rebecca und ihr Baby hatte.
    Als er nach neunzig Minuten endlich Denver erreichte, wurde ihm klar, dass er nicht wusste, wo die Universitätsklinik lag. Er hielt an einer Tankstelle, tankte und kaufte einen Stadtplan. Die große Institution war etliche Meilen nördlich von der Innenstadt eingezeichnet, nicht weit von seinem aktuellen Standort.
    Der Stopp hatte ihn kostbare Zeit gekostet, der Krankenwagen musste bereits Minuten vor ihm eingetroffen sein. Nachdem er das Auto geparkt hatte, erfuhr er am Aufnahmeschalter lediglich, dass er sich

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