Bianca Exklusiv Band 229
du immer noch schwanger bist.“
„Ich bin kurz nach Weihnachten zu meinem Arzt gegangen, und er hat eine Ultraschalluntersuchung angeordnet“, erklärte Rebecca. „Dabei hat es sich dann herausgestellt.“
„Und du hast mir nichts davon gesagt! Du bist auf die andere Straßenseite gegangen und in einem Geschäft verschwunden, als du mich gesehen hast. Du wolltest verhindern, dass ich etwas von der Schwangerschaft merke.“
„Nach deiner Reaktion, als ich das Baby verloren habe, hielt ich es nicht für nötig, dich einzuweihen.“
Lucas ignorierte ihre Bemerkung vorläufig und fragte: „Wann hast du eigentlich vor, mit dem Arbeiten aufzuhören?“
„Das habe ich noch nicht entschieden. Ich möchte zuerst noch ein bisschen Geld verdienen.“
Dieses Ziel erschien ihr jedoch auf einmal vollkommen unwichtig, als sich erneut dieses Stahlband um ihren Bauch zu legen schien.
Das hat doch nichts zu bedeuten, oder? Es ist normal. Nicht wie damals, als die Blutung eingesetzt hat.
Lucas fluchte. „Warum bist du nicht zu mir gekommen? Sobald du erfahren hast, dass es ein zweites Baby gibt, das überlebt hat, hättest du es mir sagen sollen. Du hättest mich zumindest in New York anrufen können.“
„Ich wüsste nicht, warum“, gab Rebecca zurück. „Du liebe Güte, Lucas, du warst doch so erleichtert über die Fehlgeburt!“
Seufzend schüttelte er den Kopf. „Es war alles viel komplizierter.“
„Glaubst du wirklich, ich hätte dich nicht durchschaut? Sollte ich dir sechs Wochen später auf der Straße sagen: Entschuldige bitte, aber ich habe soeben entdeckt, dass ich immer noch schwanger bin. Können wir uns jetzt doch an den ursprünglichen Plan halten? Ich hätte deinen Antrag gar nicht erst erwogen, wenn ich gewusst hätte, dass du die Heirat nur auf Anraten deines Anwalts vorgeschlagen hast, weil es dir mehr Rechte dem Baby gegenüber eingeräumt hätte. Ich bin mir wie ein Volltrottel vorgekommen, weil ich mich von Champagner und Blumen habe blenden lassen, weil ich dich ernst genommen habe und tatsächlich herauszufinden versucht habe, wie ich dazu stehe.“
„Darum geht es hier nicht.“
„Doch! Es geht genau darum. Du hast deine Gelegenheit gehabt, dem Baby ein richtiger Vater zu sein, und du hast sie vertan. Ich habe mich nicht verpflichtet gefühlt, dir eine weitere Chance zu geben, dich zu beteiligen – und ich tue es auch jetzt nicht.“
„Du irrst dich.“ Lucas’ Kieferpartie wirkte angespannt, und seine Augen blickten kühl. „In zweierlei Hinsicht irrst du. Erstens weißt du nicht, wie sehr ich um das, was wir verloren haben, getrauert habe. Das ist auch einer der Gründe, warum ich heute hergekommen bin: weil ich dir das sagen wollte. Ich habe gelitten, Reba, den ganzen Winter über. Zweitens steht hier etwas auf dem Spiel, das weit über die Frage hinausgeht, wer von uns beiden sich nun richtig oder falsch verhalten hat. Ich bin der Vater dieses Babys und habe das Recht, unterrichtet zu werden.“
„Okay, ich habe es ja soeben getan.“ Unbeholfen stand Rebecca auf und signalisierte damit, dass die Konfrontation für sie beendet war.
Lucas kannte nun die volle Wahrheit. Damit war die Sache ihrer Ansicht nach erledigt.
Rebecca war nicht an seiner finanziellen Unterstützung interessiert, wusste nicht, ob sie ihm seinen angeblich so großen Kummer abnehmen sollte, und litt auch nicht darunter, dass sich ihre Gefühle zueinander seit dem ersten gemeinsamen Nachmittag in der Blockhütte derart verändert hatten. Jedenfalls konnte sie es sich nicht leisten, darunter zu leiden.
Sie würde ihm durchaus gestatten, in bescheidenem Umfang Anteil am Leben des Babys zu nehmen, wenn ihm daran lag. Aber wenn er das gleichberechtigte Sorgerecht wollte, musste er schon vor Gericht gehen, und sie glaubte nicht, dass ihm die Sache wichtig genug war. Eine Heirat stand offensichtlich nicht zur Debatte, Rebecca kam sich ja schon sehr naiv vor, weil sie damals im November seinen Antrag in Erwägung gezogen hatte.
Nun war es an ihm zu handeln, und er hatte über drei Monate Zeit, darüber nachzudenken, bevor das Baby fällig war.
Drei Monate?
Moment.
Ihr Körper schien ihr etwas anderes zu signalisieren.
Einen Augenblick lang glaubte sie, dass alles nur Einbildung war, eine Rückblende zu jener furchtbaren Nacht im November. Aber nein, es geschah wirklich, sie spürte tatsächlich wieder diese Wärme zwischen ihren Beinen, die nicht hätte da sein sollen. Und Rebecca sah dieselbe Panik
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