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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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Es war seine nächste Bemerkung, die sie wie ein spitzer Pfeil durchbohrte. „Wenn er jemand wäre, den wir kennen, wäre es schon schlimm genug. Aber ein Indianer … Josie!“
    Jerry Bob sah sie erwartungsvoll an, wollte wohl eine Entschuldigung haben, damit der Friede wieder hergestellt sei. Doch der Friede kümmerte Josie nicht. Sie hatte vor, deutlich zu werden. Sehr deutlich sogar, weil sie in den letzten wenigen Minuten herausgefunden hatte, dass sie nie und nimmer Jerry Bob Crawford heiraten konnte.
    Am einfachsten wäre es, ihm den Ring zurückzugeben und davonzugehen. Aber Josie hatte noch nie in ihrem Leben etwas getan, was einfach war. Außerdem hatte sie einen besseren Plan. Sie würde Jerry Bob dazu bringen, den Ring zurückzuverlangen. Auf diese Weise würde er das Gesicht wahren, und sie würde wieder frei sein.
    Und ganz nebenbei könnte sie Rache nehmen für ihren besten Freund, Ben Standing Bear.
    „Nun, Josie?“ Clytee Crawford zog die Augenbrauen bis zu ihrer kunstvollen Frisur hoch. „Möchtest du dich nicht dazu äußern?“
    „Dieser Indianer, wie du ihn nennst, ist zufällig ein vornehmer Sioux und ein guter Arzt mit dem Namen Ben Standing Bear. Und wenn du krank wirst und in Not bist, dann hoffe ich, dass er dich skalpiert.“
    Clytee starrte Josie mit offenem Mund an, und Jerry Bob gab einen seltsam erstickten Laut von sich.
    „Außerdem habe ich ihn eingeladen. Er ist mein Freund – und ein toller Tänzer.“
    Mit einem extra Schwung ihrer Hüften marschierte Josie davon. Sie machte einen Umweg zum Podium, wo die Band spielte, bat um ein bestimmtes Lied und steuerte auf Ben zu.
    „Sie spielen unser Lied“, verkündete sie und hielt ihm die Hand hin.
    Das hatte sie an Ben schon immer so großartig gefunden … er fragte niemals nach. Ihre Beziehung war so tief, dass Worte nur überflüssig wären.
    Ben nahm ihre Hand und führte Josie zum Tanzboden. Sie beide hatten einmal einen Preis in einem örtlichen Tanzwettbewerb gewonnen. Josie hatte Ben damals überredet, daran teilzunehmen. Der Tango hatte ihnen den Siegespreis gebracht.
    Der heiße Latinobeat und die Nähe des Mannes, den sie nicht hatte vergessen können, heizten ihr Blut an. Josie schmiegte sich an ihn, wollte ihn spüren, wollte sich seinem Rhythmus anpassen, wollte ihn bis auf den Grund seiner Seele erreichen.
    Seine Augen verdunkelten sich vor Leidenschaft, als er Josie mit einem Ruck eng an sich zog, um sie dann gleich so weit nach hinten sinken zu lassen, dass ihr Haar über den Fußboden fegte.
    „Das ist der einzige Weg, sich in der Öffentlichkeit zu lieben“, murmelte Ben.
    „Ja, ich weiß“, stimmte Josie ihm zu.

2. KAPITEL
    Wie in alten Zeiten, dachte Ben, während er und Josie tanzten. Obwohl er seit Jahren nicht getanzt hatte, hatte er weder die Schritte noch den Rhythmus vergessen. Was er aber vergessen hatte, war das Gefühl, Josie in den Armen zu haben.
    Und plötzlich wurde ihm klar, dass es überhaupt nicht wie in alten Zeiten war. Wenn das Gefühl, Josie in den Armen zu haben, damals am College so gut gewesen wäre, würde er sich doch daran erinnert haben – oder nicht?
    „Ich habe ganz vergessen, wie großartig du tanzen kannst, Josie.“
    „Von dir habe ich nichts vergessen, Ben. Kein bisschen. Auch nicht, wie du mich immer angesehen hast, wenn du mich beim Tango runtergelassen hast. Ich hab mich immer gefragt, was das zu bedeuten hat.“
    Josie war schon immer die ehrlichste Frau gewesen, die er gekannt hatte. Diesen Charakterzug mochte Ben besonders an ihr.
    „So sehr kannst du dich gar nicht gefragt haben, Josie. Nach dem College habe ich gerade zwei Weihnachtskarten von dir erhalten.“
    „Was immer noch mehr ist, als was ich von dir erhalten habe, Ben Standing Bear. Eine einzige lausige Geburtstagskarte.“
    „Du mochtest sie nicht?“
    „Ich mag Rosen.“ Josie schmiegte sich enger an ihn, wenn das überhaupt noch möglich war, und flüsterte: „Kannst du diesen Tanz ein wenig mehr aufpeppen? Du weißt schon, ein wenig mehr sexy machen?“
    „Dein Wunsch ist mir Befehl, Josie.“
    So war das schon immer gewesen. Deshalb hatte er vorhin auch nicht nachgefragt, als sie ihn um den Tanz bat.
    Ben hatte auch gar nicht zu fragen brauchen. Ihr Gesicht hatte es ausgedrückt. Und er war Zeuge gewesen von dem Wortwechsel zwischen ihr und Jerry Bob Crawford. Er hatte den starren Ausdruck in den Gesichtern ihres zukünftigen Ehemannes gesehen und der Frau, die, wie er annahm, Josies

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