Bianca Exklusiv Band 243
erste Gang, ein Hummerparfait, serviert wurde.
„Normalerweise nicht“, erwiderte Paris. „Seit ich die Kunsthochschule abgeschlossen habe, lebe ich von Gelegenheitsjobs, um mich aufs Malen konzentrieren zu können.“
Das schien Devons Neugier zu wecken. „Hatten Sie schon eine Ausstellung?“
„Ein paar.“
„Erfolgreich?“
„Nun ja, meine Bilder kommen gut an. Aber noch verdiene ich damit nicht genug, um vom Malen leben zu können. Also nehme ich die verschiedensten Jobs an.“
Das führte zu weiteren Fragen und einer angeregten Unterhaltung, bei der Paris schnell feststellte, dass Ethans Brüder ebenso intelligent, lustig und charmant waren wie er.
Im Laufe des Abends jedoch wurde der Wunsch, mit ihm allein zu sein, in ihr immer stärker. Ihr war klar, dass das ein Fehler wäre, und sie versuchte sich dagegen zu wehren.
Als könne er ihre Gedanken lesen, wandte Ethan sich ihr zu. „Wie wäre es jetzt mit der Tour durchs Haus? Ich bin sicher, die Jungs hier werden es überleben, wenn wir uns verabschieden.“
Seine Brüder gaben ihm Recht, und Paris’ Entschlossenheit, nicht mit Ethan allein zu sein, schmolz dahin wie Butter in der Sonne.
Das Haus hatte über zwanzig Räume, und während Ethan ihr den Grundriss beschrieb, begann sie sich auf eine lange Besichtigung zu freuen.
Im Erdgeschoss gab es außer den Wohnräumen und einer Küche im Restaurant-Format ein Kino, eine Bowlingbahn und ein Basketballfeld. Oben befanden sich acht Schlafzimmer, jedes mit eigenem Bad, zwei weitere Wohnzimmer sowie ein schalldichter Raum, in dem Ethan und seine Brüder ihre Musik aufdrehen und Gitarre spielen konnten, ohne jemanden zu stören.
„Und das war’s“, sagte er, als sie eine Stunde später vor Paris’ Gästezimmer standen.
Nun ja, alles war das nicht gewesen wie Paris im Stillen feststellte, denn bei der Besichtigungstour hatte er seine Privaträume auf der anderen Seite des Flurs ausgelassen. Sie war jedoch vernünftig genug, ihn nicht darauf hinzuweisen.
„Meinst du, du wirst dich zurechtfinden?“, fragte er.
„Bestimmt.“
„Alle Räume sind durch eine Sprechanlage verbunden, du kannst also jederzeit um Hilfe rufen.“
„Das wird sicher nicht nötig sein.“
Paris wartete darauf, dass er ihr eine gute Nacht wünschte.
Doch das tat er nicht. Stattdessen lehnte er sich mit der Schulter gegen die Wand. „Und wie war dein Nachmittag? Hat Lolly dir alles erzählt, was du wissen musst?“
„Genug, um mir klarzumachen, dass es für mich nicht sehr viel zu tun gibt. Ein paar Anrufe bei Lieferanten, mehr nicht. Ansonsten ist alles unter Kontrolle.“
„Das habe ich dir doch gesagt. Aber ich bin froh, dass du mir die Anrufe abnimmst. Wie wäre es, wenn ich dir morgen Dunbar zeige?“, schlug er vor. „Ich könnte dich mit den Leuten bekannt machen, die du kennen musst. Wir nehmen uns den ganzen Tag Zeit.“
Zusammen. Genau das, was sie vermeiden sollte.
„Meinst du, Lolly kann auf Hannah aufpassen?“, fragte sie nach einem Moment.
„Bestimmt. Aber wir können sie auch mitnehmen, wenn du möchtest.“
„Das ist keine gute Idee. Sie braucht ihre Nickerchen und muss regelmäßig gefüttert werden. Außerdem möchte ich sie nicht zu lange der Sonne aussetzen.“
„Okay. Lolly spielt Babysitter.“
Wieder wartete Paris darauf, dass er sich verabschiedete, aber er tat es noch immer nicht. An die Wand gelehnt betrachtete er sie. „Ich bin wirklich froh, dass du hier bist“, sagte er, als würde er ein Geständnis ablegen. „Seit dem Abend, an dem wir uns begegnet sind, habe ich oft an dich gedacht.“
Sie wollte nicht über jenen Abend sprechen. Oder darüber, wie oft auch sie an ihn gedacht hatte.
„Ich sollte jetzt hineingehen und nach Hannah sehen“, wich sie aus.
Ethan ignorierte jedoch den Wink und schaute ihr noch tiefer in die Augen. „Es ist fast, als hätte ich seitdem ein Stück von dir mit mir herumgetragen.“
Sie wollte nicht spüren, was seine Worte in ihr auslösten. „Jetzt liegen die Dinge anders“, erinnerte sie ihn. „Ich arbeite für dich.“
Sein Lächeln war schief und verführerisch. „Stimmt, du arbeitest für mich.“
„Tu mir das nicht an, okay?“, bat sie ihn leise.
„Was? Ich stehe doch nur hier und genieße den Anblick.“
„Hör auf, mir Komplimente zu machen, mit mir zu flirten und …“
Musste er so unglaublich blaue Augen haben, die es ihr schwer machten, einen klaren Gedanken zu fassen? Musste er so lächeln, als hätte er
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