Bianca Exklusiv Band 243
Annabelle zu helfen. Es gab eine Lösung für das Problem, das sie mit ihrer Schwester und den beiden Cousinen hatte. Nur war er nicht sicher, ob ihr diese Idee gefallen würde.
Adam räusperte sich und suchte ihren Blick. Ach, Annabelle sah so traurig und unsicher aus. In dem Augenblick, als er ihr tief in die Augen sah, war seine Entscheidung gefallen. Er sah sie eindringlich an und wünschte nichts mehr, als dass sie ihm vertrauen möge.
„Übrigens“, erklärte er möglichst ruhig, „da gerade deine ganze Familie hier versammelt ist, ist jetzt vielleicht der richtige Augenblick, unsere Entscheidung bekannt zu geben.“
„Was?“ Annabelle runzelte die Stirn.
„Ich habe es schon immer geschätzt, dass du sehr verschwiegen bist“, gab er ironisch zurück. „Aber dieses Mal gehst du wirklich zu weit.“ Mit diesen Worten stand er auf und hob das Glas. Während er einige Schritte auf Annabelle zutrat, schaute er ihr tief in die Augen. „Dann werde ich es ihnen eben selbst sagen müssen, Schatz“, fuhr Adam schließlich fort. Er drehte sich zu Lia, Evelyn und Jessie um und erklärte mit feierlicher Stimme: „Meine Damen, ich freue mich …“
„Wovon redest du eigentlich?“, unterbrach Annabelle ihn.
„Danke für die Hilfe, Liebes, aber ich glaube, ich schaffe das schon allein.“ Wieder drehte er sich zu den anderen Frauen um und hob das Glas.
„Ich freue mich, unsere Verlobung bekannt geben zu können.“ Dann wandte er sich an Annabelle: „Mein Liebling, ich hoffe, dass dieser Ausdruck des Erstaunens, der jetzt in deinen Augen liegt und der dir so unsagbar gutsteht, niemals schwinden wird.“
Adam stellte das Glas ab und zog Annabelle zu sich heran.
„Du siehst einfach umwerfend aus, wenn du so überrascht bist. Ich werde mir das für die Zukunft merken.“
Und damit drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen, der sie schwindeln ließ. Sie wollte zuerst zurückweichen, doch er zog sie dicht an sich heran. Im letzten Augenblick fiel ihm jedoch ein, dass sie nicht allein waren und es besser war, nicht zu weit zu gehen. Die Berührung hatte nur wenige Sekunden gedauert, doch Adam hatte das Gefühl, dass auf einmal alle Sorgen verflogen waren und es nur noch sie beide auf der Welt gab. Annabelle und Adam.
Erst als Evelyn und Jessie ausriefen, wie wunderbar das alles sei, kamen ihm die beiden Cousinen wieder in Erinnerung. Annabelle an seiner Seite hätte sich wohl kaum auf den Beinen halten können, wenn er sie nicht fest in den Armen gehalten hätte. Zu Adams Bedauern zeigten ihre Augen eher einen Ausdruck von Verblüffung als von freudiger Überraschung.
Wieder versuchte er, ihr Vertrauen einzuflößen. Es kam jetzt alles darauf an, dass sie seine Absichten erkannte und mit ihm gemeinsame Sache machte. Ohne dass die anderen es bemerken konnten, zog er sie ein wenig dichter an sich.
Es blieb ihm aber gar keine Zeit mehr, seinen Gedanken nachzuhängen. Evelyn und Jessie kamen auf sie zugestürzt und überhäuften sie mit Glückwünschen. Lia dagegen konnte sich noch nicht entscheiden, welches Gefühl stärker war: Glück oder Ärger darüber, dass man sie so lange im ungewissen gelassen hatte.
Annabelle sagte nichts. Sie hielt sich unbeweglich an Adams Seite, während Evelyn ausrief: „Ich habe es doch gleich gewusst. Schon vorhin, als er den Raum betrat. E! habe ich ausgerufen. Und das bedeutet doch nichts anderes als: Ehemann!“
Kühle Luft und heiße Küsse.
Das war alles, an das Annabelle denken konnte, während sie unruhig im Garten auf und ab schritt.
„Bist du dir sicher, dass du nicht wieder hinein willst?“
„Ganz sicher.“ Sie schaute zum Haus hinüber, wo noch Licht im ersten Stock und im Erdgeschoss brannte. Die Vorhänge waren zugezogen. „Hier können sie uns bestimmt nicht hören.“
Adam saß entspannt auf der kleinen Treppe, die zur Eingangstür führte.
„Wahrscheinlich feiern sie immer noch.“ Adam lächelte. „Deine Cousinen tanzen den Limbo nicht schlecht.“
„Ich konnte es kaum glauben, als zum Limbo aufgerufen hast.“
„Ja, den Eindruck hatte ich auch. Du warst noch ein wenig steif in den Hüften. Vielleicht hättest du die Schuhe ausziehen sollen. Die hohen Absätze betonen zwar deine schönen Beine, aber es ist nicht einfach, auf hohen Schuhen den Limbo zu tanzen und den Oberkörper dabei nach hinten zu beugen.“
„Ich will mich aber nicht Nacht hinten beugen!“
„Umso besser. Jetzt, da wir verlobt sind …“
Annabelle starrte Adam
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