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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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Max lachte verbittert auf, „Stattdessen habe ich meinen Meister gefunden”, fuhr er mehr zu sich selbst fort, „eine grausame Hexe, die wie ein Engel aussieht.”
    Lucy war den Tränen nah. „Sie irren sich, Max”, flüsterte sie. „Was Sie mir vorwerfen, stimmt ganz und gar nicht. Aber Sie haben gelogen. Sie haben sich mir unter falschem Namen vorgestellt. In Wirklichkeit heißen Sie Massimo.”
    „Ich habe nicht gelogen”, widersprach er scharf. „Meine Freunde nennen mich Max, meine engsten Freunde. Das gilt jedoch nicht für meine Familie oder meine Angestellten.”
    Lucy schwieg, weil sie das Gehörte erst einmal verarbeiten musste. „Ich kann Sie nicht davon abhalten, zu denken, was Sie wollen”, sagte sie endlich. „Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen, dass ich voller Sorge um Selina war, als ich in Stresa ankam. Es war ein Fehler, mir Ihr Boot auszusuchen, ein schwer wiegender Fehler. Ich wünschte, ich hätte einen echten Bootsmann angesprochen, statt aus Versehen bei Ihnen zu landen.”
    „Nun fangen Sie nicht schon wieder davon an!” Max redete sich in Rage. „Wenn ich daran denke, dass ich Ihnen sehr persönliche Dinge anvertraut habe. Sie haben mich zum Narren gehalten, und das werde ich Ihnen nie vergessen!”
    Nein, das wird er nicht tun, dachte Lucy niedergeschlagen. Dennoch erklärte sie: „Alles, was ich Ihnen gesagt habe, ist wahr. Sie können es überprüfen. Sie schätzen mich falsch ein.”
    Max sah sie durchdringend an, aber Lucy ließ sich nicht einschüchtern und hielt seinem Blick stand. Schließlich war es Max, der sich abwandte. Lucy atmete auf. Vielleicht glaubte er ihr jetzt. Mit der Erleichterung kam die Erschöpfung. Die körperlichen und seelischen Strapazen der letzten beiden Tage verlangten ihren Tribut. Eine plötzliche Schwäche überfiel Lucy, und sie griff haltsuchend nach dem Schreibtisch.
    „Was ist denn nun schon wieder los?” fragte Max kühl. „Setzen Sie jetzt auf mein Mitgefühl?”
    Als Antwort begann Lucys Magen zu knurren. „Entschuldigen Sie”, sagte sie verlegen, „ich habe seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen.” Der Stolz hielt sie davon ab, Mazzardi um etwas zu bitten. Aber sie hatte auch kein Geld … Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie setzte sich in einen Sessel, weil sie am ganzen Körper zitterte.
    Max Mazzardi griff zum Telefon und erteilte Anweisungen. Danach herrschte Schweigen im Raum. Lucy hielt den Kopf gesenkt und hörte Max gereizt auf und ab gehen. Sie wusste, dass er immer noch wütend war. Er musste in seinem Stolz zutiefst getroffen sein.
    Nach einer Weile hob Lucy den Kopf und blickte sich vorsichtig um. Sie befanden sich in einem Arbeitszimmer, dessen Wände Regale mit alten Lederbänden zierten. Verwundert stellte Lucy fest, dass die Bücher mit kleinen Ketten gesichert waren. Der Boden war aus goldfarbenem Marmor, und über ihnen wölbte sich eine Kuppel mit kunstvoll gemalten, verspielten Göttern und Göttinnen.
    Lucy spürte, dass Max sie beobachtete, und sie wandte sich ihm rasch zu. Sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck, der sofort verschwand.
    „Versuchen Sie, meinen Marktwert zu taxieren?” fragte er sarkastisch.
    Lucy würdigte ihn keiner Antwort, sondern fuhr fort, sich bewundernd den Raum mit seinen eleganten antiken Möbeln anzusehen.
    Ein Mann in T-Shirt, schwarzen Jeans und Turnschuhen brachte ein Tablett mit Kaffee, heißen Croissants, Honig, Kuchen und Früchten herein. Er sagte etwas zu Mazzardi, dann stellte er einen kleinen, niedrigen Tisch vor Lucy, lächelte ihr freundlich zu und ging wieder.
    „Essen Sie”, sagte Max. „Danach werden Sie mir alles erzählen.” Er setzte sich Lucy gegenüber in einen Sessel. „Unterdessen können Sie sich Folgendes überlegen.” Er lächelte triumphierend. „Von diesem Augenblick an betrachten Sie sich als meine Geisel. Bis Selina zurückkommt, halte ich Sie hier auf der Insel fest. Als meine Gefangene, Lucy. Und wenn Sie finden, ich hätte Sie hart angefasst, machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst. Die Bestrafung, die Sie verdienen, beginnt nämlich erst. Sie werden dafür bezahlen, dass Sie mich getäuscht und hintergangen haben, dass Sie ein Flittchen sind, das mich aufs Kreuz legen wollte, und dass Sie Beihilfe zu schwerem Diebstahl geleistet haben.”
    Lucy wusste jetzt, was sie von Max Mazzardi zu halten hatte. Sie reagierte nicht auf seine Drohung und bestrich ein Croissant betont langsam mit Butter und Honig.

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