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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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Ich zeige Sie bei der Polizei an … wegen Nötigung und vielleicht auch wegen versuchter Vergewaltigung.”
    Max machte eine abfällige Handbewegung. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, verließ er das Zimmer und bedeutete Lucy, ihm zu folgen.
    Sie überlegte blitzschnell. Überall war sie besser aufgehoben als hier. Sie würde versuchen, mit Mazzardi zu sprechen. Vielleicht konnte sie ihn irgendwie hinhalten und für Selina und Renzo etwas mehr Zeit herausschlagen.
    Zu Lucys Verwunderung führte Max sie nicht zum Dienstbotenaufgang, sondern über breite, mit Teppich belegte Stufen, bis sie sich am Ende einer langen Ahnengalerie befanden.
    Lucy ging voraus, ohne Max eines Wortes zu würdigen.
    Nachdem sie an großen, kunstvoll geschnitzten Holztüren vorbeigekommen waren, erreichten sie einen breiten Treppenabsatz oberhalb einer eleganten, doppelten Aufgangstreppe, die mit dickem pfirsichfarbenen Teppich bedeckt war. Lucys Argwohn wuchs. Max bewegte sich hier so selbstsicher, dass er wohl doch kein Bootsmann sein konnte, obwohl er den Motor repariert hatte. Er musste in Mazzardis Palazzo einen höheren Rang einnehmen. Vielleicht war Max einer von den „Schlägern”. Das würde seine muskulöse Gestalt erklären.
    Lucy hätte sich jetzt ohrfeigen können, dass sie ihm beim Abendessen so viel über Selina erzählt hatte. Er musste sich ins Fäustchen gelacht und ihr geschickt zusätzliche Informationen entlockt haben. Ihr Hass auf Max wurde nur noch größer.
    „Bringen Sie mich zu Mazzardi?” fragte sie spitz.
    Max blickte sie kalt an. „Dort entlang.”
    Sie betraten eine große, sonnenüberflutete Marmorhalle, die von einem schweren, funkelnden Kristalllüster vollkommen beherrscht wurde.
    „Spricht er Englisch?” fragte Lucy.
    Max schob sie in einen Raum, dann schloss er die Tür und lehnte sich dagegen. „Treiben Sie’s nicht zu weit”, warnte er. „Reizen Sie mich nicht schon wieder, sonst werden Sie etwas erleben. Das Spiel ist aus. Jetzt reden wir Klartext.”
    „Damit würde ich an Ihrer Stelle lieber warten, bis Sie sich besser unter Kontrolle haben”, erklärte Lucy energisch, obwohl ihr mulmig war. „Wo ist Massimo Mazzardi? Ich möchte mit ihm sprechen.”
    „Jetzt ist Schluss!” donnerte Max. „Sie wissen genau, dass ich Mazzardi bin. Also hören Sie endlich auf, die ahnungslose Unschuld zu spielen!”

5. KAPITEL
    Lucy konnte Max sekundenlang nur anstarren. „Das ist doch lächerlich! Sie …” Ihr versagte die Stimme.
    Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Ja, es strahlte die Arroganz und’ Grausamkeit aus, von der Selina berichtet hatte. Alles passte genau. Lucy hatte das Gefühl, ihre Beine müssten jeden Moment unter ihr nachgeben. Großer Gott, dachte sie entsetzt, das ist Mazzardi …
    „Sie wussten genau Bescheid”, höhnte Max. „Sie und Selina haben doch alles geplant. Aber ich muss zugeben, sie hat sich eine überaus raffinierte Helfershelferin ausgesucht. Wer käme schon auf die Idee, dass eine scheue, naive, unscheinbar gekleidete Frau so hinterhältig sein kann? Sie haben mich aufs Korn genommen, und ich Dummkopf bin prompt darauf hereingefallen. Wie konnte ich nur? Schließlich hatten genug gerissene Frauen ihre Netze nach mir ausgelegt, ohne dass es ihnen gelungen wäre, mich zu überlisten. Und jetzt stolpere ich in eine Falle, mit der ich nicht gerechnet hatte. So viel Liebreiz und Charakter! Eine noble, heldenhafte, bewundernswerte Frau, die sich für andere aufopfert …”
    „Hören Sie auf!” rief Lucy verzweifelt. „Ich wusste wirklich nicht, wer Sie sind. Ich hielt Sie für einen einfachen Bootsmann, der …”
    „Mit so einem Boot?” spöttelte Max. „Halten Sie mich wirklich für so einfältig, dass ich Ihnen abnehme, von all den Booten am Anlegesteg hätten Sie sich rein zufällig meins heraus-gepickt? All die Lügen, die Sie mir aufgetischt haben …” Er äffte Lucys Stimme nach. „Ach, Max, ich habe eine arme Mutter, die so schrecklich unter Arthritis leidet. Meine Arbeit macht mir viel Freude. Ich interessiere mich nicht für junge Männer …”
    „Bitte nicht!” Lucy hielt sich die Ohren zu, aber Max Mazzardi zog ihre Hände unbarmherzig weg.
    „O ja”, fuhr er aufgebracht fort, „das alles klingt jetzt verrückt, nicht wahr? Aber ich habe es geglaubt, ich wollte es glauben. Ich versuchte, mir einzureden, endlich eine Frau vor mir zu haben, die zur Abwechslung einmal nicht berechnend, geldgierig und durchtrieben ist.”

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