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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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bringen. Ich kehrte nur einmal hierher zurück … als meine Mutter bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen war. Danach flog ich wieder nach England, wo ich inzwischen eine eigene Firma aufgezogen hatte. Heute exportieren wir in alle Welt.”
    Kein Wunder, dass Max so rücksichtslos vorgeht, dachte Lucy. Er hat zu viele Jahre als Einzelkämpfer verbracht und niemanden gehabt, zu dem er gehört.
    „Und was ist mit der Firma, während Sie hier sind?” fragte sie.
    „Das weiß der Himmel”, erwiderte Max düster. „Ich habe ein Millionenunternehmen, dessen Fäden in meiner Hand zusammenlaufen. Es kommt mich hart an, es über das Telefon leiten zu müssen, während ich hier Touristen herumführe, weil wir nicht genug Führer haben, und Vaters Papiere ordne.”
    „Jetzt verstehe ich, warum Sie alles daransetzen, dass Renzo zurückkommt”, gestand Lucy.
    Max seufzte. „Bis er wieder hier aufkreuzt und ich ihn zurechtgestutzt habe, sitze ich hier fest. Mir bleibt nichts anderes übrig, als den Herrn der Insel zu spielen, mich um die Angestellten und die täglichen Belange des Palazzos zu kümmern, die Rechnungsprüfer fern zu halten, bis das fehlende Geld wieder da ist, und die ganze Zeit über wartet meine Firma im Hintergrund, für die ich in den letzten zehn Jahren Blut und Wasser geschwitzt habe. Ich habe das Geschäft mit eigenen Händen aufgebaut und bin stolz darauf.”
    Lucy blickte ihn mitfühlend an. „Ach, Max … ich werde alles tun, um Selina zurückzuholen, das verspreche ich Ihnen. Sobald sie sich bei mir meldet, gebe ich Ihnen Bescheid. Wir sollten gemeinsam versuchen, eine Lösung zu finden.”
    „Hoffentlich meinen Sie das ehrlich.”
    „Aber ja! Bitte, glauben Sie mir.”
    „Ein verlockender Gedanke. Und jetzt trinken Sie Ihren Kaffee aus. Gleich sind Sie mit der nächsten Gruppe dran.” Max streckte seine langen Beine aus. „Irgendwie macht das sogar Spaß, finden Sie nicht auch?”
    „Hmm.”
    Max lächelte über Lucys zweifelnde Miene. „Warten Sie nur, bis die Busgruppen heute Nachmittag anrollen. Dann können Sie erleben, was Schlagfertigkeit ist.”
    „Mir graut schon davor.” Lucy stellte ihre Tasse ab. „Ich bin es nicht gewöhnt, mich zu verkaufen wie Sie. Oh, so meinte ich das natürlich nicht…”
    „Ich weiß schon, wie es gemeint ist.” Max lächelte. „Sie sind es nicht gewöhnt, vor die Öffentlichkeit zu treten und frei zu reden. Sie verstecken sich lieber und verbringen Ihr Leben damit, sich für andere aufzuopfern … selbstlos, hingebungsvoll und weltfremd.”
    „Vielen Dank”, erwiderte Lucy pikiert.
    „Aber es stimmt doch. So, wie ich es sehe, haben Sie keine Ahnung von Männern unterhalb des Pensionsalters.”
    „Nach dem, was ich gesehen habe, bin ich gar nicht sicher, ob ich eine haben möchte”, bemerkte Lucy trocken.
    „Was haben Sie denn schon gesehen?” fragte Max sanft. „Einen Mann, der keine Möglichkeit hatte, seinen Vater vor dessen Tod um Verzeihung zu bitten … der versucht, zwei vollkommen gegensätzliche Unternehmen zusammenzuhalten, es einer schrulligen Großmutter recht zu machen und einen durchgebrannten Bruder, dessen ausländische Geliebte und den Familienschmuck aufzuspüren. Sie haben diesen Mann weiß Gott nicht in seiner besten Form erlebt, Lucy.”
    Der Ausdruck in Max’ Augen verwirrte Lucy. Sie fühlte sich ihm sehr nah und hatte Mühe, sich klarzumachen, dass er sie erpresste. Max würde vor nichts zurückschrecken, um Selinas Beziehung zu Renzo zu zerstören. Ich darf mich nicht von seinem, Charme einwickeln lassen, ermahnte sie sich.
    „Es wird Zeit, dass wir gehen.” Sie stand steif auf und wollte sich zur nächsten Gruppe begeben.
    „Lucy …” Max ergriff ihre Hand.
    Sie entzog sie ihm wieder. „Ich hatte Sie gebeten, mich nicht anzurühren”, erinnerte sie ihn frostig.
    „Ja, das hatten Sie.”
    Mit Max’ guter Laune war es vorbei, das merkte Lucy bei den nächsten Führungen. Die Frauen unter den Touristen waren immer noch hingerissen, aber der Max Mazzardi, der die letzte Besuchergruppe mit seinen Einzelheiten über den Palazzo und seine Vorfahren unterhalten hatte, gab sich jetzt zurückhaltend, fast unpersönlich.
    Lucy wusste selbst nicht mehr so genau, wie sie zu Max stand. Manchmal hasste sie ihn von ganzem Herzen, dann wieder gab es Augenblicke, in denen sie sich so stark zu ihm hingezogen fühlte, dass sie selbst erschrocken war.
    Sie beobachtete ihn verstohlen. Er machte die Besucher auf

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