Bianca Extra Band 01
Füße.
„Keine schlechte Idee.“ Er schien die Maus nicht bemerkt zu haben. „Aber Sie werden meine Füße nicht an Ihrer Nase haben wollen. Und die Körper sind immer noch nahe beieinander.“
„Stimmt.“ Sie rieb sich die Hände. „Ich bin nur …“
„Nervös?“
„Ein bisschen.“ Sehr sogar.
Er zog eine zweite Decke heraus. „Wenn Sie erst mal spüren, wie warm es Ihnen wird, wenn wir zusammen im Bett liegen, werden Sie merken, wie gut diese Idee war.“
Genau davor fürchtete sie sich.
Aber er hatte ja recht. Warm zu bleiben war das Wichtigste.
Sie kroch in das untere Bett. Die Matratze war weich wie ein Schwamm und gab unter ihrem Gewicht sofort nach.
„Knuffen Sie mich, wenn ich schnarche“, sagte Kane.
„Ja.“ Sie wollte ihn nicht berühren; von Knuffen ganz zu schweigen. „So müde, wie ich bin, werde ich wahrscheinlich gar nichts davon mitbekommen.“
Sie drehte sich zur Holzwand, schloss die Augen und hoffte, so schnell wie möglich einzuschlafen.
Neben ihr gab die Matratze nach. Kane war ebenfalls ins Bett gekrochen. Sein Fuß berührte ihren, und kleine Schauer fuhren ihr über den Rücken. „Hoppla“, sagte er.
Die Schauer hörten nicht auf. „Ein bisschen eng.“
„Besser als der Fußboden.“
„Oder ein Stuhl.“ Er sollte nicht den Eindruck bekommen, dass sie sich beklagte. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als in einem großen Flugzeug mit dreihundert Passagieren und zwei Piloten zu sitzen und nach Hause zu fliegen.
Weit weg von diesem nächtlichen Albtraum fernab aller Zivilisation.
Weit weg von Kane.
„Es könnte schlimmer sein“, bemerkte er.
Der Wind heulte ums Haus, und die Geräusche der Natur waren ihr ebenso fremd wie die vollkommene Dunkelheit in der Hütte. Glücklicherweise hatten sie die Notlandung überstanden. „Danke, dass Sie das Flugzeug so gut runtergebracht und sich um mich gekümmert haben …“
„Ich habe nur meinen Job getan.“
Er klang so beiläufig. Dabei hatte er ihnen das Leben gerettet. „Es war mehr als das.“
„Sie waren aber auch nicht untätig. Immerhin haben Sie diese Hütte entdeckt.“
„Allemal besser als das Flugzeug.“
„Das kann man wohl sagen.“ Er drehte sich auf die Seite, und Serena rollte gegen ihn. Sofort schob sie sich so weit wie möglich an den Rand des Bettes – soweit es eben ging. Sie kam nicht weit. Schließlich lagen sie nicht in einem Doppelbett. „Aber im Notfall wären Sie doch bestimmt auch im Flugzeug zurechtgekommen.“
„Nicht so gut.“ Serena konnte selbst kaum glauben, dass sie das gerade gesagt hatte.
Sein Körper kam näher. „Warum sagen Sie das?“
Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. „Na ja …“
„Was?“
Sie zögerte, sich Kane anzuvertrauen. Aber nach allem, was er heute für sie getan hatte, war sie ihm das schuldig. „Ich bin nicht der Typ, der alles auf sich zukommen lässt. Also, ich plane lieber und bereite mich intensiv auf eine Sache vor …“
„Das hier haben Sie aber ganz gut ohne lange Vorbereitungen hingekriegt.“
Sein Kompliment gefiel ihr. „Danke.“
„Ich bin mehr der Improvisator.“
Ich gehe dorthin, wo es mir gefällt.
Sie erinnerte sich daran, was er ihr im Cockpit über seine Freiheitsliebe erzählt hatte. „Wir sind ziemlich unterschiedlich.“
„Richtig.“
Aus irgendeinem Grund machte sie seine Zustimmung melancholisch. Hier, wo sie weit weg war von ihren Freunden, ihrer Familie und allem, was sie kannte und liebte, wäre sie lieber mehr wie Kane gewesen. Dann wäre es ihr nicht so schwergefallen, mit der Situation zurechtzukommen.
„Wir werden das schon schaffen“, tröstete er sie. „Versuchen Sie jetzt zu schlafen.“
So eng neben ihm war das gar nicht leicht. Denn es fühlte sich gut an.
Viel zu gut.
Erwartungsvoll betrat Belle am Montagmorgen ihr Geschäft. Sie brannte darauf, mehr über die Hochzeitsmesse zu erfahren.
Julie saß am Empfang und sortierte die Termine für den Tag. Ihre üppigen, kastanienbraunen Locken wippten ihr über die Schultern. Natalie hatte neue Tortenrezepte ausprobiert und schnitt die Kuchen für ihre Kolleginnen in kleine Stücke, damit sie sie kosten konnten.
„Guten Morgen“, begrüßte Belle ihre Mitarbeiterinnen.
„Heute Morgen haben wir vier Termine“, verkündete Julie. „Und jede Menge Anfragen per E-Mail, die wir beantworten müssen.“
Belle schlug begeistert in die Hände. „Das sind ja gute Neuigkeiten.“
„Was ist denn los?“ Mit einem Kaffee in
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