Bianca Extra Band 01
gewusst hatte, dass er gehen würde, hatte er sie auch nicht zu etwas gedrängt, was sie – oder er selbst – später bereuen würde.
Schade eigentlich.
Er trat von der Leiter und sah sich um. „Ich bin zwar nur ein Mann und habe von all dem hier keine Ahnung“, begann er mit einer ausladenden Handbewegung. „Aber wenn du mein unmaßgebliches Urteil hören willst: Ich finde, du hast eine fantastische Arbeit gemacht.“
Sie strahlte ihn an. „Danke. Du aber auch.“
„Na ja, ich habe ja nur das getan, was du mir gesagt hast.“
Sie wurde ernst. „Ich wollte dir übrigens noch etwas sagen.“
„Was denn?“, fragte er gespannt.
„Das.“ Sie trat vor ihn hin und küsste ihn.
Der Kuss entzündete ein Feuerwerk in seinem Körper. Die ganze Zeit hatte Kane sich eingeredet, dass er sie nicht küssen wollte und sie ihm gar nichts bedeutete.
Was für ein Irrtum!
Ihre Lippen waren warm und weich. Sofort wollte er mehr von ihr. Er wollte alles, was sie ihm zu geben bereit war.
Kane schlang den Arm um sie und zerzauste ihr Haar. Er spielte mit ihrer Zunge, erkundete ihren Mund. Ihr Kuss hatte beinahe etwas Verzweifeltes – so, als gäbe es kein Morgen. Und er hatte das Gefühl, als habe er endlich das gefunden, für das er alles andere bereit wäre aufzugeben.
Schließlich löste sie sich von ihm und schaute ihm in die Augen.
„Das wolltest du mir sagen, seit ich zurück bin?“ Seine Stimme klang rau.
„Ja.“
„Du bist nicht nur kompetent und effizient, sondern auch hinreißend. Und wunderschön.“
„Glaubst du?“
„Ich weiß es.“ Mit den Lippen berührte er ihren Mund. „Ich muss dir übrigens auch etwas sagen.“
„Ja?“ In ihrem Blick lagen Erwartung und Hoffnung.
„Könnte sein, dass ich etwas länger in Boston bleiben muss.“
Sie strahlte ihn an. „Das sind aber gute Neuigkeiten.“
10. KAPITEL
Es war der Abend ihrer allmonatlichen Pokerparty, die zu einer Überraschungsparty für Callie werden sollte. Verstohlen blickte Serena auf die Küchenuhr an der Wand. Die Gäste konnten jeden Augenblick eintreffen.
Jetzt mussten sie nur noch die zukünftige Braut unter irgendeinem Vorwand ins Wohnzimmer locken.
„Ich setze alles“, verkündete Serena. Das war das abgemachte Signal.
„Ich auch.“ Audra warf ihr langes blondes Haar über die Schulter.
Erstaunt blickte Callie auf den Haufen Chips in der Mitte des Tisches. „Das ist doch nicht euer Ernst? Alle setzen alles?“
Lächelnd schaute Serena ihre Komplizinnen Audra und Regina an, während Natalie, Julie und Belle sich im Wohnzimmer zu schaffen machten.
„Das ist verrückt.“ Mit gerunzelter Stirn betrachtete Callie die Karten, die auf dem Tisch lagen. „Serena ist sonst nicht so wagemutig. Könnte es sein, dass ein gewisser Pilot dich risikofreudiger gemacht hat?“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Du und dieser scharfe Flieger, ihr scheint ja ganz schön dicke Freunde geworden zu sein“, meinte Regina.
„Vielleicht werden wir sogar noch dickere Freunde.“ Serena trank einen Schluck von ihrer Margarita. „Heute Nachmittag habe ich ihn geküsst.“
„Und?“, fragte Callie.
Serena wurde ganz warm. „Es war ein irres Gefühl.“
„So einen Kuss hätte ich auch gern mal“, seufzte Audra sehnsüchtig. „Das heißt, wenn ich jemals wieder etwas mit einem Mann haben sollte.“
„Das hast du bestimmt“, versicherte Serena ihr.
„Schön, dass du so offen mit uns über Kane sprichst“, sagte Callie.
„Es ist auch ein schönes Gefühl“, gestand Serena. „Aber seid ihr nicht neugierig, wer den Jackpot gewinnt?“
Regina nickte. „Ich will eure Karten sehen, Ladies!“
Serena legte einen Dreier aus. Die beiden anderen hatten jeweils nur ein Paar.
„Ich kann immer noch nicht verstehen, wie ihr bei diesem Blatt alles setzen konntet. Das ist ja gerade so, als wolltet ihr verlieren.“ Callie legte ein Full House auf den Tisch. „Gewonnen!“
„Tolles Blatt“, kommentierte Audra.
Callie zog den Stapel Chips zu sich hinüber und trank einen Schluck von ihrer Margarita. „Kein schlechtes Geschäft. Obwohl ich immer noch nicht verstehe, warum das Spiel so schnell zu Ende gegangen ist.“
„Du hast einfach Glück.“
„Wir haben noch Zeit für eine weitere Runde.“ Callie begann die Karten zu mischen.
„Wie macht sich eigentlich die neue Anrichte in deinem Wohnzimmer, Regina?“, wollte Audra wissen.
„Die würde ich auch gern sehen“, stimmte Serena ein.
„Dann gehen wir doch
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