Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Designern welche haben würde. Es spielte keine Rolle, wie großartig das Konzept war. Es musste auf den Kunden abgestimmt sein, sonst würde es nicht funktionieren.
Du musst machen, was für dich funktioniert… nicht was andere Leute dir sagen.
Sie lächelte. Theoretisch war Jack perfekt, und Gabe kam nicht in Betracht. Zu dumm, dass ihr Körper das anders sah.
Plötzlich blinzelte sie. Das war es.
Darin hatte bei dieser ganzen Verwandlung das Problem bestanden. Als sie noch jünger war, hatte sie gezögert, Modedesign zu machen, weil sie es für zu »mädchenhaft« gehalten hatte. Also hatte sie zugelassen, dass andere Leute Entscheidungen für sie trafen, und Sachen getragen, von denen diese Menschen meinten, sie sollte sie mögen. Sie hatte nie ihrem eigenen Instinkt vertraut… bis heute. Und sie hatte sich wunderschön gefühlt.
Jetzt holte sie sich einen Zeichenblock und Stifte. Sie hatte sich in Pastellfarben nie wohl gefühlt, nie verspielte Sachen gemocht. Wenn sie sich auf das konzentrierte, was ihr tatsächlich gefiel, worauf würde das hinauslaufen?
Sie zeichnete hektisch und dachte überhaupt nicht mehr an Gabe, Jack und all die anderen.
Es ist brillant, dachte sie. Und es würde funktionieren.
7. KAPITEL
Um zehn Uhr am Sonntagvormittag saugte Gabe Staub. Das war ungewöhnlich. Normalerweise fand er, dass Sonntage nur dazu da waren, lange zu schlafen, sich was zu essen zu holen und ein Footballspiel anzusehen. Aber heute war er um sechs aufgewacht und hatte nicht mehr einschlafen können.
Er hatte eine »Verabredung« mit Charlotte.
Nicht dass es eine richtige gewesen wäre. Es war nur ein Teil eines sorgfältig ausgearbeiteten Planes. Charlotte würde zu ihm kommen. Sie würden all das tun, was sie am liebsten taten, und dann würde sie erkennen, dass ihr Leben ihr genau so gefiel, wie es gewesen War, bevor sie ihr Aussehen verändert und Jack getroffen hatte. Dann würde sie die Männerjagd aufgeben, ihre alten Sachen anziehen, und alles würde wieder so sein wie früher.
Gabe seufzte, schaltete den Staubsauger aus und griff nach einem Lappen. Wenn sie nur wieder so sein könnten, wie sie vorher gewesen waren.
Das Erlebnis gestern Abend hatte ihn höllisch erschreckt. Es hatte ihn verblüfft, Charlotte in diesem roten Kleid zu sehen, so verführerisch und exotisch. Unwillkürlich hatte er Begierde empfunden. Dann hatte er sich daran erinnert, wer sie war. Als sie mit Jack weggegangen war, hätte Gabe am liebsten jemanden erwürgt. Er war gleich danach ebenfalls gegangen und zu ihrem Haus geeilt, weil er irgendwie das Gefühl hatte, sie beschützen zu müssen. Wenn Jack ein auch nur halbwegs normaler Mann war, würde er mit allen Mitteln versuchen, Charlotte ins Bett zu kriegen. Gabe hätte das an seiner Stelle mit Sicherheit getan.
Wenn ich Jack wäre, ergänzte er rasch. Nervös wischte er den Staub aus seinem Bücherregal.
Er war erleichtert gewesen, Jack nicht in Charlottes Haus vorzufinden, aber die Erleichterung war schnell in einen Schockzustand übergegangen, als Charlotte ihn gebeten hatte, ihr den Reißverschluss aufzuziehen. Darunter war diese glatte, cremefarbene Haut und das sexy schwarze Mieder zum Vorschein gekommen. Gabe hatte sich ein Glas Wasser holen müssen, als Charlotte nebenan gewesen war. Fast wäre er auf der Stelle geflüchtet, aber dann war ihm das mit den Verabredungen eingefallen. Inzwischen hätte er alles getan, um zu erreichen, dass die Dinge zwischen ihm und Charlotte wieder so wurden wie früher.
Jetzt holte er Papiertücher und die Flasche Glasreiniger und ging zur Balkontür. Leider war er nicht sicher, ob er seinen Plan durchhalten konnte. Sein Körper spielte ihm Streiche, und sein Gewissen… also, das meldete sich immer zwei Minuten zu spät, um noch von Nutzen zu sein. Er wollte Charlotte. Dieser Kuss war unverhofft gekommen, gerade als er sich wieder wohl gefühlt hatte. Und er war wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Danach hatte er nicht schnell genug flüchten können. Es war ihm so vorgenommen, als hätte Charlotte benommen ausgesehen, aber er war nicht lange genug geblieben, um das sicher zu wissen.
Er… Na ja, früher war ihm nie in den Sinn gekommen, sich mit Charlotte zu verabreden. Sie war immer wie einer der Jungs gewesen. Nach dem College hatte sie um diesen Kerl getrauert, und Gabe hatte das Gefühl gehabt, sie beschützen zu müssen. Sie war seine beste Freundin geworden, weil er mit ihr über Dinge reden konnte, die zu tief
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