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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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sie garantiert daran erinnert hatte, was für ein mieser Typ er früher gewesen war. Und zu guter Letzt hatte er ihr noch das Gefühl gegeben, ihr um jeden Preis an die Wäsche gehen zu wollen. Sie musste den ganzen Abend für einen schlechten Verführungsplan halten.
    Die ganze Freude über ihre Reaktion auf seinen Kuss war verflogen, als Lance klar wurde, was sie nun von ihm denken musste. Seine Entschuldigung hatte garantiert nicht dazu beige tragen, dass sie ihn mit wohlwollenderen Augen betrachtete.
    Die Stirn noch immer an die Metalltür des Fahrstuhls gelehnt, schüttelte er den Kopf. Es hatte an den Entwürfen gelegen, die sie ihm gleich zu Anfang gezeigt hatte. Seine Träume als Konzept auf Papier vor sich zu sehen hatte ihn um Jahre zurückversetzt, als er sich noch sicher gewesen war, aus den Zwängen der Familie Edwards auszubrechen und seinem Herz folgen zu wollen. Dann mit A.J. zu sprechen hatte das Gefühl noch schlimmer gemacht, sein Leben verpasst zu haben. Aber das Knoblauchhuhn war schließlich der Gipfel gewesen. Es hatte ihn dazu gebracht, die Realität komplett auszublenden.
    Frustriert stöhnte er auf. Und dann dieser Kuss. Er war so sehr wie ihr erster Kuss vor vielen Jahren gewesen, dass Lance ihn erschrocken unterbrochen hatte. Und an Stelle von A.J.s etwas scheuem, überraschtem Gesicht hatte er die wissende Miene von Amber Jade Daniels gesehen.
    Wenigstens hatte sie angenehm berührt ausgesehen, als er den Pullover hervorgeholt hatte, der seinerzeit ihre große Geburtstagsüberraschung gewesen war.
    Das Telefon klingelte, und Lance eilte in seine Wohnung zurück, um den Hörer abzunehmen. Aus irgendeinem Grunde wusste er, dass dieser Anruf von A.J. sein musste.
    »Ich bin es, dein Sarah-Schätzchen«, kicherte eine vertraute Stimme.
    Bleischwer fühlte sich die Enttäuschung an, die sich in seinem Magen ausbreitete. Zudem war Sarah offenbar noch angetrunken.
    »Hi, Sarah«, begrüßte er sie mit gleichgültiger Stimme. Fünf Jahre, und plötzlich kam sie ihm vor wie eine Fremde.
    »Chris ist wieder befördert worden. Wir gehen alle ins Top of the Hub , um zu feiern.« Im Hintergrund ertönte eine männliche Stimme, und Sarah kicherte wieder. »Chris, hör auf! Lance, Schätzchen, wir sind in einer halben Stunde in der Bar. Halt nach uns Ausschau, okay?«
    Das letzte Wort sang sie in den Hörer. Normalerweise fand er das verführerisch, aber heute ging es ihm auf die Nerven. Diese ganzen Leute nach einem Abend mit A.J. zu treffen, auch wenn dieser Abend in einem Fiasko geendet hatte, wäre genauso unpassend, wie ein französisches Menü mit einem Schokoriegel zu beenden.
    »Ich glaube, ich bleibe heute Abend zu Hause.«
    »Ach nein«, widersprach sie und klang teils beleidigt, teils wütend. »Seit wann bist du so ein Muffel geworden?« Sie brach ab und lachte, da ihr offenbar jemand den Telefonhörer aus den Händen genommen hatte.
    »Bleib wo du bist. Sie gehört heute Nacht mir«, rief Chris ins Telefon und löste damit noch mehr Gelächter aus. Lance legte auf. Sein Collegefreund Chris war von ihnen beiden der einzig wahre Schwerenöter.
    Mit hängenden Schultern stand er vor seinem Telefon und dachte nach. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hatte er wieder über das gesprochen, was er wollte, was er fühlte und wie man seine Träume Realität werden lassen konnte. Und jemand hatte ihm zugehört und ihn verstanden. Wann immer er versucht hatte, seine Ängste Sarah gegenüber zu formulieren, hatte sie sich taub gestellt. Sarah wollte keine Probleme. Sarah wollte Erfolg.
    Es war ihm schleierhaft, wie sich sein Leben innerhalb eines Monats so sehr verdrehen konnte. Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Nichts hatte sich verändert. Er war einfach nur wieder lebendig geworden. Zum zweiten Mal hatte A.J. ihm gezeigt, wer er wirklich war und was er wirklich wollte.
    Erschöpft fuhr Lance sich mit den Händen über sein Gesicht. Er konnte sich an diesem Abend nicht länger mit der Tatsache auseinander setzen, dass er seine Lebenssituation ändern musste. Man warf eine fünfjährige Beziehung nicht einfach weg, nur weil man ein paar Abende lang ein schlechtes Gefühl empfand. Die nächsten Wochen würden zeigen, ob er und Sarah füreinander bestimmt waren.
    Und was A.J. betraf, hatte er sich ohnehin schon vorgenommen, ihr Vertrauen wieder zu erlangen und das Missverständnis von früher aufzuklären. Er würde einfach ein paar kleine Veränderungen einleiten, etwas Zeit

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