Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
schnitt eine Grimasse und stellte es zur Seite.
In den nächsten Päckchen befanden sich Spysam und B.J. der noble und gut aussehende Vater mit seinem Sohn. Beide trugen Kampfanzüge und sahen aus, als wären sie bereit, gegen alles Böse dieses Universums zu kämpfen. Verträumt drehte sie die Puppen hin und her. Sie liebte dieses Spielzeug und hatte einen richtigen Kloß im Hals. Plötzlich rutschte ein winziges Stück Papier aus der Tasche von BJ’s Anzug. Sie faltete es auseinander und erkannte Lances Handschrift.
Ich habe es dir nie erzählt, aber ich hätte es tun sollen. Ich habe B.J. vor neun Jahren nach einer Frau benannt, die ich geliebt habe und die für mich alles verkörperte, was die Welt jemals richtig gemacht hat.
Immer wieder las Amber die Worte, bis sie vor ihren Augen verschwammen. Mit zitternden Fingern wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Lance liebte A.J. Kszyckniwicz, er hatte sie wieder entdeckt als Amber Jade und liebte sie noch immer. Vielleicht bis jetzt!
»Hey, bist du okay?« fragte Steve besorgt und kam in ihr Büro.
Tränenblind lächelte sie ihn an. »Steve, ich kann heute Abend nicht. Ich habe eine Verabredung mit meinem Schicksal.«
11. KAPITEL
Lance starrte auf den Umschlag in seiner Hand.
»Können Sie jetzt bitte hier unterschreiben?« wiederholte der Bote und hielt Lance ungeduldig einen Stift unter die Nase.
Abwesend unterschrieb Lance die Empfangsbestätigung. Er konnte seinen Blick nicht von dem Briefabsender abwenden. Daniels Design . Amber musste die Nachricht in B.J’s Tasche gefunden haben, und nun hielt Lance die Antwort in seinen Händen.
Sein Mund war vor Aufregung ganz trocken. Lance Edwards war es nicht gewohnt, dass sein Glück von einer anderen Person abhing und entschieden wurde. Andererseits war ihm noch nie etwas so wichtig gewesen, wie eine bestimmte wunderschöne, sexy, aufregende Frau zu seiner zukünftigen Braut zu machen. Sein Ärger über ihren Rachezug war längst verflogen. Wer könnte ihr diese Reaktion vorwerfen, nachdem sie offenbar so sehr unter der Vergangenheit gelitten hatte?
Unwirsch riss er den Umschlag auf und hielt einen zweiten in seiner Hand. Dieser war zerknüllt und an sie adressiert. Er hatte ihn Amber auf dem College zehn Jahre zuvor geschickt.
Liebe A.J. in zwei Wochen habe ich meinen offiziellen Abschluss. Ich kann hier nicht weg ohne einen weiteren Versuch, dir alle zu erklären. Ich werde, morgen um fünf Uhr am Radcliffe Yard sein. Bitte sei da!
Lance
Immer wieder las er die Nachricht durch und verzog angewidert das Gesicht. Wie hatte er nur eine so nüchterne Notiz verfassen können, wo er damals doch vor Schmerz und Leidenschaft förmlich gebrannt hatte? Kein Wunder, dass sie ihn nicht ernst genommen hatte.
Er durchsuchte den Brief, fand jedoch keine weitere Nachricht von ihr. Müde ließ er sich auf seinen Arbeitstuhl fallen. Sie war damals zu diesem Treffen nicht aufgetaucht, doch er würde wieder auf sie warten.
Amber saß auf der Bank am Radcliffe Yard und fragte sich nervös, ob Lance wohl erscheinen würde. Hastig sah sie auf ihre Armbanduhr. Es war drei Minuten vor fünf.
»Amber.«
Erschrocken sprang sie auf und drehte sich um. Mühsam unterdrückte sie den Impuls, sich Lance in die Arme zu werfen. Sie wusste ja nicht einmal, ob er ihr den üblen Rachefeldzug verziehen hatte.
Langsam ging er auf sie zu. »Ich habe deine Einladung erhalten. Oder besser, meine Einladung«, fügte er etwas unsicher hinzu.
»Ich bin froh, dass du gekommen bist.« Das war weit untertrieben, sie war außer sich vor Freude, aber jetzt schössen ihr unzählige Fragen durch den Kopf. Warum war er gekommen? Wollte er sie? Nur in seinem Bett oder in seinem Leben? Für jetzt oder für immer?
Das bleierne Schweigen zwischen ihnen zog sich hin, bis Amber sich schließlich räusperte. Diesmal musste sie zuerst ihre Entschuldigung loswerden. »Ich wollte dir eine Geschichte erzählen.«
»Geht es zufällig um einen Prinzen und eine Prinzessin?« Langsam schüttelt sie den Kopf. »Diese hier handelt von einem hässlichen Entlein.«
»Das sich in einen wunderschönen Schwan verwandelt hat«, vollendete er.
Wieder schüttelte Amber den Kopf. »Ich bin nicht sicher, ob dieses hässliche Entlein überhaupt erwachsen geworden ist.« Sie holte tief Luft. »Lance, ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dir nie die Gelegenheit gegeben, die Dinge aus deiner Sicht zu erklären.« Sie brach ab und starrte Lance wie gebannt
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