Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Mutter sofort anfing zu weinen.
Tino, Ginas Ehemann, wollte Barrie die Hand schütteln, merkte dann aber, dass Barrie die Hände nicht frei hatte. Tino trug eine Schürze über seinen Jeans und hatte ein Tablett mit kleinen Kugeln bei sich. »Möchten Sie eine frittierte Olive? Meine eigene Erfindung.« Als Barrie ablehnte, fügte er hinzu:
»Und glauben Sie nicht, dass es mich unmännlich macht, wenn ich koche oder backe. Ich habe nichts Weibliches an mir, nicht wahr, Gina?«
»Das ist richtig.«
»Sie wird einen Schweinezüchter heiraten«, sagte Marisas Vater. »Und er ist nicht mal Italiener.«
Marisas Mutter riss die Augen weit auf. »Er ist Schweinezüchter? Meine Mutter würde sich im Grab umdrehen.«
»Ich bin noch nicht tot.« Nonna gab ihr einen Schubs. Dann blickte sie zur Decke. »Salvatore, was sollen wir nur tun?«
»Wenigstens habe ich euch nicht enttäuscht, was, Mama?« Gina seufzte dramatisch.
Barrie sah Marisa an. Sie wirkte gequält.
»Das läuft nicht gut, oder?« fragte sie, während ihre Verwandten alle durcheinander redeten.
»Ungefähr so gut wie jede Meuterei, schätze ich.«
»Mama«, bemühte sich Marisa um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter. »Mama!«
Doch erst als Gina aufschrie: »Ich glaube, das Baby kommt!« waren die anderen gnädigerweise ruhig. Einen Moment lang. Dann war erst recht die Hölle los.
»Gina! Das Baby!«
Ginas Mann stellte die Oliven weg und rannte zur Tür hinaus. Nonna stampfte in die Küche… in Kampf stiefeln?… und ging zum Telefon. Tino kam mit einem Koffer zurück, rutschte auf einer heruntergefallenen Olive aus und verdrehte sich den Knöchel. Marisas Vater half ihm. Alle waren in Bewegung, griffen nach Sachen und redeten. Und dann waren sie weg.
»Sie haben mich vergessen!« stellte Marisa fest. »Könntest du mich bitte zum Krankenhaus bringen?«
Er hob die Augenbrauen. »Aber sie werden doch auch dort sein.« Ihm klingelten immer noch die Ohren.
»Wie bitte?«
Eigentlich war er nie der Typ gewesen, der sich leicht zu etwas überreden ließ. Warum ging er dann jetzt gehorsam zurück zu seinem Buick mit dieser feuchten, schmutzigen Frau in den Armen?
»Er ist kein Schweinezüchter und kein Italiener. Wahrscheinlich habt ihr an seinem hübschen… an seinem Akzent schon erkannt, dass er Schotte ist.« Sie waren alle in einer Ecke des Warteraums versammelt und hörten Marisa zu. »Aber er ist der Richtige. Da bin ich sicher.«
Sie hatte das mit ihrem Knöchel und dem schmutzigen Kleid erklärt, die gesamte Geschichte bis auf die verpasste Begegnung mit dem Schicksal. Barrie stand feucht und zerzaust in der Nähe und überließ ihr das Reden. Er tat Marisa Leid, aber sie konnte ihn nicht vom Haken lassen.
Nonna griff nach ihrer Hand und flüsterte: »Marisa, er ist so groß. Wird das denn gehen?«
»Was denn?«
»Ich meine natürlich, ob er durch die Tür passen wird.« Marisa seufzte erleichtert auf. Sie hätte nicht mit ihrer Großmutter über Sex sprechen können. »Er wird wahrscheinlich den Kopf einziehen müssen.«
Nonna drückte ihre Hand. »Salvatore musste das auch.« Sie blickte zur Decke. »Nicht wahr, Liebling?«
Marisas Mutter beugte sich vor. »Bist du sicher, dass dieser Mann bei Sonnenuntergang am Brunnen war? Vielleicht hast du den Richtigen verpasst.«
Und ob sie das hatte!
»Vielleicht hat Barrie ihn verdeckt. Er ist ja so groß.«
»Ich weiß, wie groß er ist. Und ja, Mama, ich bin sicher.«
Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Du bist in deinem Leben nie bei etwas sicher gewesen. Warum jetzt? Habe ich versagt? Ich habe etwas Schreckliches getan und werde nun dafür bestraft.« Sie fing wieder an zu weinen.
Marisas Vater saß dicht neben ihr. »Willst du deiner Mutter das Herz brechen?« fragte er.
»Wo ist eigentlich Ihr Rock?« erkundigte sich Onkel Louie bei Barrie.
»Es ist kein Rock.«
»Was?«
»Es ist ein Kilt«, erklärte Barrie.
»Wie?«
Marisa stellte sich Barrie unwillkürlich in Mel Gibsons Kleidung aus »Braveheart« vor. Das war ein hübsches Bild, wenn man auf so etwas stand, was sie natürlich nicht tat.
»Sie sind alle in der Reinigung«, antwortete sie.
»Ich trage nur einen Kilt, wenn ich zur Robert-Burns-Nacht zu Hause bin«, sagte Barrie.
»Wer ist das?« fragte Marisa. Louie beugte sich ebenfalls vor.
»Ein berühmter Dichter. Er hatte vierzehn Kinder von fünf verschiedenen Frauen.«
Onkel Louie war verblüfft. »Sie haben vierzig Kinder von verschiedenen Frauen?«
»Nicht
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