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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Kuscheldecke.“
    April bückte sich und hielt Maybelline die Decke unter die Nase.
    Glen schüttelte seufzend den Kopf. Dieses hohlköpfige Tier war auf keinen Fall fähig, eine Person nach dem Geruch aufzuspüren. Es mochte zwar ein Golden Retriever sein, aber es schien keine Ahnung von der Bedeutung zu haben, die sich hinter dem Rassenamen verbarg. „Vergiss es, April. Diese Kreatur kann ja nicht mal eine Zeitung holen.“
    Sie wirkte verletzt, und er bereute seine Worte sofort. Doch selbst sie musste inzwischen einsehen, dass der Hund nicht besonders intelligent war. Sie hatte wochenlang ohne jeden Erfolg versucht, ihm beizubringen, die Zeitung zu holen.
    April schien jedoch fest zu glauben, dass ihr Plan aufgehen könnte. „Lauf und küss das Baby“, trug sie Maybelline auf.
    Glen zuckte die Achseln und stürmte davon in den Wald. Bisher hatte April dem Tier lediglich angewöhnen können, Kleinkindern die nackten Knie oder Unterarme zu küssen , anstatt sie anzuspringen und umzuwerfen. Maybelline war offensichtlich ebenso kinderlieb wie April. Vermutlich brach te sie diese Verhaltensänderung nur wegen des entzückten Lachens zustande, das ihre Küsse bewirkten. Wenn die Be lohnung in Form eines Kicherns sie inspirierte, das Baby zu finden, dann umso besser. Doch leider hegte Glen nicht viel Hoffnung.
    Zumindest war das Wetter milde, sodass dem Kind keine Unterkühlung drohte. Doch wenn die kleinen Beinchen es weit genug bis zum Bach trugen, drohte ihm Gefahr.
    Der strahlende Sonnenschein verschwand so plötzlich, als hätte jemand einen Lichtschalter betätigt. Dunkle Wolken zogen am Himmel auf und kündeten von einem Gewitter.
    Immer wieder rief Glen den Namen des Kindes, während er sich einen Weg zwischen den Bäumen hindurch bahnte. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Kimberly finden wollten, bevor der Sturm losbrach.
    Als er zum Campingplatz zurückkehrte, erfuhr er zu seiner Enttäuschung, dass auch die Suche der anderen erfolglos geblieben war. April jedoch wirkte wesentlich aufgebrachter als er. Lag es daran, dass sie Kimberly nicht gefunden hatten, oder dass sie gerade mit ihrem persönlichen Feind Alexander Dugg redete?
    Glen trat zu ihnen, um zu vermitteln, falls es sich als nötig erweisen sollte. Steven und etwa ein Dutzend fremder Männer, die vermutlich über den Polizeifunk von dem vermissten Kind gehört hatten, umringten die beiden und lauschten ihrem Streitgespräch.
    „Guten Tag, Deputy Dugg.“
    April beobachtete, wie der Deputy zu Glen aufblickte, der mit ausgestreckter Hand vor ihm stand. Er musterte die große, kräftige Gestalt und fragte sich offensichtlich, ob sein vorübergehender Gefängnisinsasse ihm noch grollte. Sie konnte ihm förmlich vom Gesicht ablesen, was in ihm vorging: Wenn er seine fleischige Hand in diese kräftige Pranke legte, konnte er vielleicht nie wieder Schießübungen abhalten, und damit zerschlugen sich seine Chancen, jemals Sheriff zu werden.
    Er entschied, das Risiko einzugehen, und zeigte unverhohlene Erleichterung, als sich der Händedruck nur als unangenehm kräftig erwies.
    „Ich bin froh, dass du hier bist, Kumpel“, sagte April zu Glen. „Der Deputy will all diese Leute nach Hause schicken, aber wir brauchen sie, um bei der Suche zu helfen.“
    „Großartig. Einfach großartig“, entgegnete Dugg. „Sie wollen meine Autorität vor all diesen Zivilisten untergraben. Es handelt sich hier um eine Polizeiangelegenheit, Miss Hanson. Ungeschulte Bürger haben sich nicht in kriminelle Belange einzumischen.“
    „Kriminelle Belange?“ April warf verzweifelt die Hände hoch. „Kumpel, wirfst du ihn von unserem Grundstück, oder soll ich es tun?“
    Der Deputy räusperte sich. „Möglicherweise handelt es sich um Kidnapping. Ich werde Mr. Kohlman befragen müssen.“ Er griff in seine Brusttasche und holte sein Notizbuch hervor.
    Glen blickte ihn eindringlich an. „Das ist reine Zeitverschwendung. Da draußen wartet ein verängstigtes kleines Mädchen darauf, dass wir es finden. Ich schlage vor, dass Sie eine Kette mit all diesen netten Leuten bilden und wir uns auf die Suche konzentrieren.“
    April atmete erleichtert auf, als der Deputy auf den Vorschlag einging und sich neben Steven einreihte.
    Mehrmals glaubte April, das Kind gefunden zu haben. Doch einmal war es nur ein Haufen Laub, und ein anderes Mal stammte das Rascheln hinter einem Baum von zwei spielenden Eichhörnchen. Und bei jedem falschen Alarm trat Deputy Dugg vor, um den Fund für

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