Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
ihrer Mutter geflüchtet, die schützend den Arm um sie legte und sie zu trösten versuchte.
„Es gibt nur eine Lösung…“ Walpurgia blickte ihrer Widersacherin in die Augen. „Gib deine Kugel Bibi Blocksberg.“
Rabia starrte Walpurgia ungläubig an, dann lachte sie schrill. Sie verschränkte trotzig die Arme und stampfte auf. Alle hielten den Atem an. Würde sie sich tatsächlich der Vorsitzenden des Hexenrates widersetzen?
„Wenn das ein Witz sein soll, Walpurgia, dann ist das kein guter!“, entgegnete Rabia pampig. „Meine Kugel? Wie komm ich denn dazu!“
„Deine Kugel.“
„Nein!“
„Wir können gern eine Gerichtsverhandlung einberufen“, sagte Walpurgia gefährlich leise. „Und da wir keine Demokratie, sondern eine Hexokratie sind, kann ich dir jetzt schon das Urteil verkünden: Fünf Jahre Moor, wenn du dich mir weiterhin widersetzt!“
Die anderen Hexen rückten bedrohlich auf Rabia zu. Da trat Lalita vor. „Walpurgia, ich möchte ein gutes Wort für Rabia einlegen…“
„Es spricht für dich, dass du Rabia verteidigst, aber mein Entschluss steht fest“, erwiderte Walpurgia. „Rabia wird eine neue Kugel erhalten, sobald die Nächste aus unseren Reihen in die ewigen Hexgründe eingegangen ist.“
Widerwillig und betont langsam nahm Rabia ihre sorgsam verpackte Kugel aus ihrer Tasche. Dabei blickte sie Bibi hasserfüllt an. Walpurgia griff nach der Kugel und musste sie Rabia fast aus den Händen reißen. Die schluchzte trocken auf, drehte sich wortlos um und eilte hastig davon, Nur einmal sah sie zurück und dabei trafen sich ihr und Bibis Blick. Bibi erschauerte und schaute schnell wieder zu Walpurgia, die ihr nun die Kugel entgegenhielt.
„Das wird jetzt deine Kugel, Bibi…“, sagte sie. „ Lang wie deine sieben Leben soll die Kugel Glück dir geben.“
Mit angehaltenem Atem nahm Bibi die Kugel in Empfang und hielt sie ehrfürchtig fest umklammert. „… Glück dir geben“, wiederholte sie leise. „ Hex-hex!“
Da warfen alle Hexen, große und kleine, alte und junge, die Arme in die Höhe und schrieben mit lila Fingernägeln das Wort HEX-HEX! in die Luft. Sodann riefen sie im Chor: „ Hex-hex! Hex-hex! Hex-hex!“, so laut, dass es über den ganzen Blocksberg schallte.
Einen Blick in die Zukunft wagen Bibi und Barbara im
SIEBTEN KAPITEL.
Doch die Kugel zeigt komische Dinge…
Am nächsten Tag konnte Bibi es kaum erwarten, dass sie zu Hause ihre Kugel genauer in Augenschein nehmen durfte. Sie hatte das wertvolle Stück auf ihrem Schreibtisch abgesetzt und starrte in das dunkelgrüne Wabern im Inneren der Kugel.
Moment mal! Da tat sich doch was. Aber was? Sie kniff die Augen leicht zusammen und konnte nun eine Reihe von Buchstaben erkennen, die in der Kugel umeinander tanzten.
An ihrer Zimmertür ertönte das Klopfzeichen, das Bibi verriet, dass ihre Mutter draußen stand. Die Tür wurde geöffnet und Barbara steckte den Kopf ins Zimmer.
„Bibi?! Soll ich dich abfragen für deine Klassenarbeit?“
„Nee, ich hab noch gar nicht gelernt.“ Bibi war mit ihren Gedanken ganz woanders. „Kannst du mir noch mal die Kugel erklären, Mami? Irgendwie check ich sie noch nicht ganz…“
Barbara Blocksberg trat näher und ging neben ihrer Tochter in die Hocke.
„Kriegst du vielleicht diese komischen Buchstaben weg?“, fragte Bibi. „Schau mal… Be-ber-bebe-ribitzebe.“
„Das ist ja merkwürdig.“ Barbara nahm die Kugel und schüttelte sie leicht. Aber die Buchstaben schwirrten weiter herum. „Das kann eigentlich nicht sein. Walpurgia hat dir ja mit dem Hexspruch die Kugel frei von allen Altlasten übergeben.“
„Ob das Werbung ist?“
„Ach, Bibi!“ Ihre Mutter lachte. „In Hexenkugeln läuft keine Werbung.“
„Das hätte mich auch gewundert, Sobald ich einen Spruch sage, verschwinden die Buchstaben.“
Bibi nahm ihrer Mutter die Kugel ab und legte sie wieder an ihren Platz zurück. Lange starrten die beiden hinein und auf Bibis Stirn erschien eine tiefe Denkerfalte. Plötzlich lösten sich die Buchstaben in nichts auf und stattdessen erschien ein Bild von Bernhard Blocksberg. Er befand sich irgendwo draußen in der freien Natur am Schilfufer eines Sees. Im Vordergrund stand sein Auto und er selbst sah ziemlich schmutzig und verzweifelt aus. Der Wagen steckte im Schlamm fest und er versuchte ihn herauszuschieben.
„Du bist in der falschen Zeit gelandet“, stellte Barbara verblüfft fest. „Wann war das denn? Daran kann ich mich ja gar nicht
Weitere Kostenlose Bücher