Bibi und Tina - 37 - Die Überraschungsparty
Hoffentlich passiert Marina nichts«, fügte sie besorgt hinzu.
»Los, Amadeus!«, rief Tina. »Warum ist sie bloß weggeritten? Ich verstehe das nicht. Du, Mirko?«, wandte sie sich an den Jungen.
»Vielleicht ...« Mirko zögerte mit der Antwort.
»Dann rück endlich raus mit der Sprache!«, forderte Bibi ihn auf. Allmählich wurde sie ungeduldig.
»Ich ... Ich hab so doofe Sachen gesagt, weil Martina schneller reiten gelernt hat als ich.«
»Was denn für doofe Sachen?«, wollte Tina wissen.
»Dass sie noch viel mehr lernen muss, damit ihr sie auftreten lasst...«
»Na, dann ist ja alles klar«, meinte Tina. »Sie will heimlich üben. Allein auf Max.«
Nun war es wichtig, dass sie Marina so schnell wie möglich fanden und diesen Unsinn beendeten. Nach einem Tag Unterricht ritt das Mädchen zwar schon erstaunlich sicher, aber trotzdem konnte immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Und wenn man dann sein Reittier nicht beherrschte, konnte es schnell gefährlich werden.
Zum Glück war Marina noch nicht so flott zu Pferd, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die drei Mirkos Schwester eingeholt hatten.
Da rief Bibi auch schon: »Hey! Seht ihr?! Dort vorne bei der Tannenschonung reitet sie! Schneller, Sabrina!«
»Super!«, rief Tina. »Los, Amadeus! Wir haben sie gleich!«
Aber noch ritt Marina arglos dahin und bemerkte nicht, dass sie verfolgt wurde.
»Na, Max?«, sprach sie mit dem Pony. »Wir sind ein tolles Team geworden, nicht?«
Das fand Max auch, und er wieherte vergnügt.
»Lass uns zur Schlosswiese reiten und dort schon üben, bis Bibi und Tina kommen. Hier lang!«
Sie schnalzte mit der Zunge und lenkte Max in die gewünschte Richtung. Plötzlich ertönten aus der Luft kräftiger Flügelschlag und ein krächzender Schrei. Marina blickte auf und erschrak.
»Das ist aber ein großer Vogel! Ein Adler!« Sie zog den Kopf ein. »He! Nicht so dicht! Ganz ruhig, Max!«
Das Pony wieherte erschrocken, als der Adler über ihre Köpfe flog und noch lauter schrie. »Weg da!«, rief Marina zu ihm hoch. »Blöder Vogel, du erschreckst Max!«
Doch als der Adler nicht von ihnen abließ, geriet Max in Panik, fiel vom Trab in Galopp und rannte blindlings drauflos! Marina hielt sich krampfhaft am Sattel fest.
»Nein, Max! Nicht durchgehen! Ganz ruhig!«, rief sie ängstlich. »Hilfe! Hilfe!«
Aber Max rannte einfach weiter - zu allem Unglück direkt in Richtung der alten Brücke mit den morschen Bohlen. Bibi, Tina und Mirko mussten sie unbedingt stoppen, bevor Marina und Max die Brücke erreichten und womöglich einbrachen.
»Schneller, Sabrina!«, feuerte Bibi ihre Stute an.
»Wir haben sie gleich, Amadeus!«, rief Tina.
»Hilfe! Hilfe!«, ertönte es vor ihnen.
»Marina! Bleib stehen!«, forderte Bibi sie auf.
»Ich kann nicht!«, rief Marina kläglich.
»Sie hat die Kontrolle verloren!« Tina warf Bibi einen besorgten Blick zu. »Und Max galoppiert direkt auf die morsche Brücke zu!«
»Marina!« Mirko bekam es mit der Angst zu tun. »Nein!«
»Bibi, tu doch was!«, flehte Tina.
Bibi zögerte nicht lange: »Eene meerte schon geschehen, Max bleibt vor der Brücke stehen! Hex-hex!«
Funken sprühten, Sternchen blitzten, das »Hex-Plingpling« ertönte, und aus dem vollem Galopp heraus blieb Max plötzlich wie angewurzelt stehen. Einen knappen Meter vor der Brücke!
Gleich darauf waren auch Bibi, Tina und Mirko zur Stelle. Die Mädchen parierten ihre Pferde durch, und alle drei stiegen ab. Auch Marina kletterte von ihrem Pferd - mit wackeligen Beinen und ganz blass um die Nase.
»Puh!« Tina seufzte erleichtert auf. »Das war haarscharf!«
»Marina!« Mirko eilte auf sie zu und nahm sie fest in die Arme.
»Mirko ...!«, sagte Marina erschöpft.
»Ich nehme alles zurück.« Mirko sah seine Schwester ganz zerknirscht an. »Mach das nie wieder. Einfach abhauen!«
Marina begann leise zu weinen. »Aber ich wollte doch nur auf dem Fest auftreten!«
»Das kannst du doch«, sagte Mirko ehrlich. »Ich hab Blödsinn erzählt. Du musst das Reiten nicht mehr üben.«
»Na ja«, meinte Tina. »So ein bisschen vielleicht schon.«
»Aber nicht mehr alleine.« Bibi blickte ernst drein. »Versprichst du das, Marina?«
»Ja, in Ordnung«, antwortete sie.
Tina warf ihrer Freundin einen dankbaren Blick zu. Ein Glück, dass Bibi so schnell mit einem passenden Hexspruch eingegriffen hatte und dadurch diese gefährliche Sache gut ausgegangen war.
Leider hatte Marinas unfreiwilliges Abenteuer den
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