Bier auf Wein, das lass sein!
nämlich nicht zu Hause ist oder dem Briefträger in weiser Voraussicht nicht öffnet, gilt das Einschreiben schlicht als nicht zugestellt und wird an den Absender zurückgeschickt. Und der hat dann möglicherweise einen wichtigen Termin verpasst. Doch selbst, wenn der Adressat das Schreiben in Empfang nimmt, kann der Absender nicht beweisen, dass er die Kündigung, die Reklamation oder was auch immer tatsächlich erhalten hat. Sicher ist dann nämlich nur, dass der Brief zugestellt wurde. Schließlich kann der Empfänger doch einfach behaupten, im Umschlag habe sich etwas ganz anderes befunden. Da der Inhalt des Schreibens nirgends dokumentiert ist, lässt sich nicht beweisen, dass er lügt.
Wer absolut sichergehen will, dass der Adressat den Inhalt des Schreibens tatsächlich erhält, hat daher nur zwei Möglichkeiten: Zum einen kann er das Schriftstück im Beisein eines Bekannten, der es vorher gelesen hat, in den Umschlag stecken und – am besten auch von diesem Bekannten begleitet – persönlich abgeben. Zum zweiten kann er einen Gerichtsvollzieher mit der Zustellung beauftragen. Das ist zwar mit höheren Kosten verbunden, macht aberauf den Adressaten mit Sicherheit gehörig Eindruck. Und behaupten, er habe das Schriftstück nicht erhalten, kann der dann jedenfalls nicht.
__ Erkältung __
Zieh dich im Winter warm an, sonst erkältest du dich!
»Zieh dich warm an, sonst erkältest du dich!« Wer hätte diesen Satz in der kalten Jahreszeit noch nicht gehört beziehungsweise selbst gegeben? Und dennoch besteht zwischen Kälte und dem Zustand, den wir »Erkältung« nennen, kein unmittelbarer Zusammenhang, sodass die Krankheitsbezeichnung im Grunde falsch ist.
Schnupfen, Husten und Heiserkeit sind nämlich Folgen einer Infektion der Atemwege mit Viren, und diese Viren kommen im Winter keinesfalls häufiger vor als im Sommer. Wäre eine kalte Umgebung tatsächlich die Ursache der »Erkältung«, so müssten Eskimos und Polarforscher ständig mit einer Triefnase herumlaufen. Das aber ist mitnichten der Fall. Vielmehr werden Wissenschaftler in Polarstationen sogar ausgesprochen selten von derartigen Krankheitssymptomen heimgesucht, was schlicht daran liegt, dass die dort herrschenden eisigen Temperaturen sogar den Viren zu frostig sind.
Warum ist das Risiko, sich einen Schnupfen einzufangen, dann aber im Winter größer als im Sommer? Nun, zum einen – darauf deuten neuere Untersuchungen hin – scheinen sich bestimmte Krankheitserreger in nasskalter Umgebung besonders wohlzufühlen, zum anderen ist es möglich –wenn auch keinesfalls bewiesen –, dass Frost und Nässe die Abwehrkraft der Atemwegsschleimhaut herabsetzen, sodass die Viren leichteres Spiel haben. Das aber lässt sich auch durch warmes Anziehen nicht verhindern, da wir, egal, was wir anhaben, nun einmal atmen müssen.
Zahlreiche Wissenschaftler halten jedoch beide Erklärungsversuche für wenig stichhaltig und führen als Erklärung für die Häufung grippaler Infekte während der kalten Jahreszeit die Tatsache ins Feld, dass wir uns im Winter weit öfter als im Sommer gemeinsam mit anderen Menschen in geschlossenen, geheizten Räumen aufhalten. Und an Orten, an denen viele Personen eng zusammenkommen, erhöht sich die Ansteckungsgefahr nun einmal ganz erheblich.
__ Erste Hilfe __
Fühle einem Bewusstlosen zuallererst den Puls!
Man sieht es vor allem in Spielfilmen: Jemand kommt an eine Unfallstelle und findet dort einen bewusstlosen Menschen vor. Um sich davon zu überzeugen, dass der Verunglückte noch lebt, fühlt er ihm – meist auch noch ungeschickterweise am Handgelenk – den Puls. Doch das ist falsch!
Weitaus wichtiger ist, zuerst zu prüfen, ob der Bewusstlose noch atmet. Tut er das, so schlägt auch sein Herz, denn bei einem Herz- und Kreislaufstillstand ist keine Lungentätigkeit mehr möglich. Atmet der Bedauernswerte hingegen nicht, so liegt das oft schlicht daran, dass die Luftwege durch Zahnprothesenteile, Erbrochenes oder auch nur durch die zurückgefallene Zunge verlegt sind. Dannist die vordringlichste Maßnahme, diese Hindernisse zu beseitigen: Der Mund muss – auch wenn das im Einzelfall unappetitlich sein mag – unbedingt frei geräumt werden, und durch Überstrecken des Kopfes nach hinten ist dafür zu sorgen, dass der Eingang zur Luftröhre nicht mehr von der abgesackten Zunge verschlossen wird.
Atmet der Verunglückte trotz freier Luftwege nicht spontan, ist unverzüglich mit künstlicher
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