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Bier auf Wein, das lass sein!

Bier auf Wein, das lass sein!

Titel: Bier auf Wein, das lass sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Brater
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ein Kind einer westlichen Industrienation die täglichen Mahlzeiten schweigend verzehrt und dabei jeden Spaß peinlich vermeidet. War es seinerzeit nicht schön, die Buchstabennudeln vor dem Essen zu fantasievollen Wörtern zusammenzufügen? Oder aus Kartoffelbrei und Sauce eine Burg mit Graben zu bauen, bevor man sie aß? Dem entfernt sitzenden Bruder das gewünschte Brötchen zuzuwerfen? Und ist es nicht auch eine Art Spiel, wenn Spitzenköche die Ingredienzien eines eleganten Mahls auf dem Teller zu wahren Kunstwerken drapieren? Spiel bedeutet Freude, und warum darf man am Essen keine Freude haben? Natürlich ist es nicht ratsam zu übertreiben (aber das gilt für vieles andere ja auch) und einem Kind zu gestatten, mit seinem Brei herumzuwerfen und das Essen über den ganzen Tisch zu verteilen. Die Regel sollte lauten »Mit Essen spielt man nur so, dass man es auch nach dem Spielen noch essen kann.« Aber mit der pauschalen und ständig wiederholten Ermahnung »Mit Essen spielt man nicht!« tut man der seelischen Entwicklung der Kinder ganz sicher keinen Gefallen!
__  Fenster  __
Putze Fenster nicht bei Sonnenschein, sonst entstehen hässliche Streifen!
    Hausfrauen und -männer kennen das Problem: Da putzt man ein Fenster mit aller Sorgfalt, verwendet Wasser, Reinigungsmittel, Papier und Leder, reibt, wischt und poliert – und weil die Sonne scheint, sieht man danach vor allemeines: hässliche Streifen und Schlieren. Doch das muss nicht sein!
    Ursache der Schlieren sind nämlich eingetrocknete Überreste des Reinigungsmittels mit darin gelöstem Schmutz. Wenn man sie vermeiden will, kommt es also darauf an, die gesamte Flüssigkeit vollständig zu entfernen, solange das Fenster noch nass ist, und das ist eben bei Sonnenwärme, wenn das Wasser rasch verdunstet, schwieriger als bei bedecktem Himmel. (Außerdem sieht man die Streifen bei Sonnenschein einfach besser, obwohl sie bei falscher Putztechnik natürlich auch dann da sind, wenn der Himmel bedeckt ist.) Letztendlich sind die Streifen das Resultat einer unzureichenden Reinigungstechnik. Professionelle Fensterputzer haben damit keine Probleme. Dazu Manfred Schmidt vom Bundesverband des Gebäudereiniger-Handwerks: »Hausfrauen putzen in der Regel wie zu Großmutters Zeiten. Sie arbeiten mit viel Wasser, das anschließend penibel bis in die Ecken trocken gerieben wird. Profis verwenden dagegen entweder nur sehr wenig Wasser, sodass nach dem Abledern gar kein Trocknungsgang mehr erforderlich ist, oder viel Wasser, das in der Fläche mit dem Fensterwischer abgezogen, aber nicht mehr, wie früher, poliert wird.« Worauf es also ankommt, ist die Flüssigkeit in einem Arbeitsgang, ohne zwischenzeitlich abzusetzen, vollkommen vom Fenster zu entfernen, und das ist – entsprechende Übung vorausgesetzt – praktisch nur mit einem professionellen Gummiabzieher möglich.
__  Fernsehen  __
Sieh nicht zu viel fern, das schadet deinen Augen!
    Das ist eine oft gehörte Warnung, mit der Eltern versuchen, ihre Kinder abends vom Bildschirm weg ins Bett zu bekommen. Aber dennoch ist sie falsch!
    Zwar ist es durchaus möglich, dass der Kontrast zwischen dem hellen Schirm und dem umgebenden dunklen Zimmer die Augen vorübergehend ermüdet, dadurch ist jedoch nach umfangreichen Untersuchungen amerikanischer Augenärzte keine nachhaltige Schädigung zu befürchten. Auch durch das grelle Licht des Fernsehers, eine ungünstig platzierte Lampe oder eine andere Lichtquelle im Raum besteht keinerlei Gefahr. Selbst wenn Kinder unnötig nah vor dem Bildschirm sitzen – was die meisten von ihnen nur allzu gerne tun –, muss man sich keine Sorgen machen, dass sie vielleicht kurzsichtig werden oder andere nachteilige Folgen davontragen könnten. (Vgl. jedoch Baby: »Lass ein Baby nicht im Dunkeln schlafen!«, S. 25)
__  Fisch  __
Fisch isst man mit dem Fischbesteck!
    Bestellt man in einem Restaurant ein Fischgericht, braucht man nicht lange zu warten, bis der Ober oder die Kellnerin dezent das bereitliegende Messer gegen ein stumpfes mit breiterer Klinge austauscht und somit dafür sorgt, dass für das anschließende Mahl ein Fischbesteck zur Verfügungsteht. Das ist jedoch im Grunde ganz und gar überflüssig! Die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführten speziellen Fischmesser unterschieden sich von ihren gewöhnlichen Vettern nämlich gar nicht in erster Linie durch ihre Form, sondern vor allem durch die Tatsache, dass sie nicht aus Stahl, sondern aus feinem Silber

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